Zwangsstörungen können effektiv behandelt werden

Zwangsstörungen können in unterschiedlicher Weise auftreten und schränken das Leben von Betroffenen erheblich ein. Für Außenstehende wirken dementsprechende Störungen durchaus befremdlich. Zu den bekanntesten Zwangsstörungen zählen etwa der Waschzwang, der sich unter anderem durch übertrieben häufiges Händewaschen äußert oder der Zählzwang, bei welchem Betroffene sich gezwungen fühlen, jeden ihrer Schritte, Gehwegplatten oder andere Dinge zu zählen.

Betroffene sollten nicht warten, bis der Zwang den Alltag bestimmt, es gibt mittlerweile gute Therapien, mit denen sich Zwangsstörungen effektiv behandeln und in den Griff bekommen lassen.

Definition – was genau ist eine Zwangsstörung?

Unter einer Zwangsstörung versteht man eine psychische Erkrankung, Betroffene führen zwanghaft immer wieder dieselben Handlungen aus. Neben aktiven Handlungen wie zählen oder Hände waschen, können das auch Gedanken sein, die immer wieder durchgespielt werden. Das kann so weit gehen, dass der normale Alltag durch diese Zwangshandlungen massiv eingeschränkt wird oder gar nicht mehr bewältigt werden kann.

Im Gegensatz zu anderen psychischen Erkrankungen sind Betroffene in der Lage, ihre Handlungen oder Gedanken als irrational zu erkennen, dennoch bekommen sie die Störung nicht in den Griff. Gerade das macht es für an einer Zwangsstörung Leidende besonders schwer.

Wie lässt sich eine Zwangsstörung diagnostizieren?

Nicht jede Angewohnheit ist Zwangsstörung, im Gegenteil. Rituale und Gewohnheiten sind wichtig, um unseren normalen Alltag zu meistern. Problematisch wird es dann, wenn alltäglichen Aufgaben nicht mehr nachgekommen werden kann und das Leben durch entsprechende Handlungen oder Gedankengänge eingeschränkt wird. Eine Zwangsstörung kann nur durch einen Arzt oder Psychologen diagnostiziert werden, dabei kommen unter anderem standardisierte Fragebögen und direkte Verhaltensbeobachtungen zum Einsatz.

Wie lässt sich eine Zwangsstörung behandeln, welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

An Zwangsstörungen Leidende sollten schnellstmöglich professionelle Hilfe annehmen, wenn sie nicht in der Lage sind, ihre Zwänge zu kontrollieren. Ziel der psychotherapeutischen Behandlung ist es, die Zwangshandlungen oder Zwangsgedanken so weit abzumildern, dass der Betroffene in der Lage ist, einen ganz normalen Alltag zu führen. Neben der Verhaltenstherapie kommen auch verschiedene Entspannungstechniken und begleitende Übungen wie etwa Atemübungen zum Einsatz.

In vielen Fällen lässt sich eine zusätzliche medikamentöse Behandlung nicht vermeiden, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Diese zielen darauf ab, die Serotoninproduktion im Gehirn zu erhöhen, was wiederum die innere Anspannung senkt und dabei hilft, rationale Entscheidungen zu treffen. Unter folgendem Link findet man weiterführende Informationen rund um das Thema Zwangsstörung.

Fazit

Etwa 2 bis 3 Prozent der Gesamtbevölkerung leiden einmal im Leben an einer Zwangsstörung. Schätzungen zufolge könnte die Dunkelziffer aber weitaus höher liegen. Wenn eine Zwangsstörung vermutet wird, gilt es diese schnellstmöglich diagnostizieren zu lassen und eine entsprechende Therapie zu beginnen. Angehörige und Freunde von Betroffenen sollten die Erkrankung ernst nehmen und dabei unterstützen, die Störung in den Griff zu bekommen. Wer sich auf eine Therapie einlässt, hat gute Chancen auf eine vollständige Heilung. Wichtig ist, dass neue Verhaltensweisen erlernt und umgesetzt werden.

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