Richtig Lüften während der Pandemie

Leipzig ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Die einen nennen die Stadt ihr Klein-Venedig und für die anderen ist sie das “neue Berlin”. Die Stadt gehört mit zu den aufregendstens Städten in Deutschland. So vereint die Stadt Kultur mit dem Flair anderer europäischer Großstädte. Die fast schon idyllisch wirkende Innenstadt bewahrt sich ihre Stärken: kurze Wege, aufgeschlossene Menschen, wunderschöne Natur und ein gelassener Lifestyle.

So zog es tausende von Menschen im vergangenen Jahr noch in die Leipziger Oper, das Haus Leipzig, in die Moritzbastei oder in den Kupfersaal. Im Jahr 2020 war damit dann erstmal Schluss. Die Regierung hat den ersten Lockdown bekannt gegeben. Die letzten Konzerte wurden gespielt und die Veranstaltungsbranche in Leipzig kam vorübergehend zum Erliegen. Leipzig hielt zusammen und startete im Juni das Projekt Night of Light. Rund 7.300 Eventlocations leuchteten in der Nacht vom 22. Juni auf den 23. in strahlendem rot. Es hieß, dass neue Wege gefunden werden müssen, um auf die dramatische Lage für die Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen. Vieles blieb erfolglos, einige Veranstaltungen wurden digital abgehalten, sowie der Tag des offenen Denkmals.

Doch die sächsische Staatsregierung hat nun eine neue Corona-Schutz-Verordnung mit umfangreichen Schließungen im Bereich Freizeit und Kultur, Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht für viele Bereiche beschlossen. Damit setzt das Land Sachsen die Beschlüsse der Bund-Länder-Gespräche zur Eindämmung der Dynamik der Corona-Pandemie um. Sie gilt vom 2. bis einschließlich 30. November 2020. Ein Rückschlag für die Event- und Kulturbranche.

Nun gilt es für jeden Veranstalter, abzuwarten und neue Hygienekonzepte zu entwerfen. Bereits im August dieses Jahres fand in der Arena Leipzig eine Simulationen zum Übertragungsrisiko von COVID-19 im Rahmen von Sport- und Kultur-Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen statt. Ziel war es eine Lösung zu finden, wie die Veranstaltungen wieder stattfinden können. Drei Simulationen wurden durchgespielt und prominente Unterstützung gab es auch. Tim Bendzko spielte gleich mehrere kleine Shows am selben Abend.

Das Projekt, welches unter dem Namen RESTART-19 lief, erhob durch dieses Experiment ein mathematisches Modell, welches aufzeigt, welche Konzepte bei Großveranstaltungen umgesetzt werden sollten, um das Risiko einer Ansteckung mit Covid-19 möglichst gering zu halten. Die Ergebnisse dieses Experiments sprechen für sich. Aus diesem Grund könnten Veranstaltungen unter bestimmten Bedingungen auch in der Pandemie-Situation stattfinden. Eine der wichtigsten Erkenntnisse sind diese, dass neben kontrollierter Ein und Auslass und dem ständigen Tragen einer Maske ein ausgeklügeltes Belüftungssystem das Ansteckungsrisiko um einiges verringern.

Auch Tanja Kaehlert von medmeister.de weiß, dass richtiges Lüften nur einer von vielen Bausteinen ist. Um die Infektionsgefahr mit SARS-CoV-2 zu verringern, ist das richtige Lüften, vor allem bei Großveranstaltungen enorm wichtig. “Denn mit hygienischen Schutzmaßnahmen die getroffen werden müssen, werden weniger Tröpfchen über die Luft übertragbaren. Demnach ist es egal ob zuhause, im Büro oder auf Veranstaltungen, ein regelmäßiger Luftaustausch hilft die Viruslast zu senken”, so Kaehlert.

Es wird empfohlen, eine ausreichende Frischluftzufuhr von außen durch freie Lüftung sicherstellen. Damit eine Außenluftzufuhr über RLT-Anlagen sichergestellt werden kann, und um Umluftbetrieb zu vermeiden, sollten diese Anlagen Nachts oder am Wochenende nicht ausgeschaltet werden, sondern mit abgesenkter Leistung weiter betrieben werden.

Empfehlungen
Nach oben