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Blick vom Kuhstall in der Sächsischen Schweiz
Blick vom Kuhstall in der Sächsischen Schweiz , Quelle: LEIPZIGINFO.DE

Sachsen-Tourismus blickt auf ein neues Rekordjahr zurück

Steigerung bei den Gäste- und Übernachtungszahlen

02.03.2015Tourismus

Sachsen blickt auf das beste touristische Jahr seiner Geschichte zurück: Mit 7.408.813 Millionen Gästeankünften in Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten und 18.898.767 Millionen Übernachtungen im Jahr 2014 wurde das bisher erfolgreichste Tourismusjahr 2012 übertroffen. Damals konnte erstmals die Marke von sieben Millionen Gästen und 18 Millionen Übernachtungen überschritten werden. Im Folgejahr 2013 waren einige sächsische Reisegebiete stark vom Hochwasser im Juni betroffen, weshalb die Gästezahl zwar noch einmal gering um 0,5 Prozent gestiegen, die Zahl der Übernachtungen aber ganz leicht um minus 0,4 Prozent zurückgegangen war.

Mit Zuwächsen von nunmehr plus 4,5 Prozent Gästeankünften und plus 3,4 Prozent Übernachtungen im Jahr 2014 ist eine neue Rekordmarke erreicht. Damit liegt Sachsen sowohl bei den Gästeankünften als auch bei den Übernachtungen über den Ergebnissen für das Reiseziel Deutschland insgesamt, das im letzten Jahr 3,6 Prozent mehr Gäste und 3,0 Prozent mehr Übernachtungen verzeichnet hat. Vergleicht man die Ergebnisse von 2014 mit denen des bisherigen Rekordjahres 2012, dann symbolisieren auch diese ein ordentliches Wachstum von 5,1 Prozent mehr Gästeankünften und 2,9 Prozent mehr Übernachtungen.

Die Steigerung bei den Gäste- und Übernachtungszahlen in Sachsen geht dabei in erster Linie auf inländische Touristen zurück, deren Zahl sich 2014 auf 6.582.632 (+4,8 Prozent) erhöht hat, während die Zahl der Übernachtungen deutscher Gäste auf 17.055.583 gestiegen ist (+3,9 Prozent). Nicht ganz so positiv hat sich die Zahl ausländischer Gäste und der von ihnen generierten Übernachtungen entwickelt. Hier gab es 2014 mit 826.181 Gästen einen Zuwachs von plus 2,7 Prozent. 1.843.184 Ausländerübernachtungen im letzten Jahr bedeuten allerdings einen leichten Rückgang um minus 1,2 Prozent. Deutschland insgesamt konnte hier mit plus 4,6 Prozent ausländischen Gästen und plus 5,1 Prozent von ihnen generierten Übernachtungen höhere Zuwächse erzielen.

"Nach den hohen Zuwächsen im Incoming in den letzten zehn Jahren hat sich das Wachstum zuletzt abgeflacht. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, die auch von Quellmarkt zu Quellmarkt unterschiedlich sind. Im vergangenen Jahr etwa hatten wir das Phänomen, dass aus unseren beiden Nachbarländern Tschechien und Polen zwar deutlich mehr Gäste gekommen sind, die Zahl der von ihnen generierten Übernachtungen aber auch deutlich zurückgegangen ist", kommentiert Hans-Jürgen Goller, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS), am Freitag in Dresden die Entwicklung im Hinblick auf die Übernachtungen von Ausländern in Sachsen. "Dass die politische Krise mit Russland und der auch daraus resultierende dramatische Wechselkursverlust des Rubel gegenüber dem Euro zu einem Rückgang russischer Gäste führen würde, war zu erwarten, auch wenn dies bei uns glücklicherweise nicht im gleichen Umfang wie in anderen deutschen und europäischen Destinationen der Fall war." So erlitt Deutschland insgesamt auf dem russischen Markt Rückgänge von 8,4 Prozent Gästeankünften und von 7,5 Prozent Übernachtungen im Vergleich zu 2013. Die TMGS werde ihr Auslandsmarketing weiter verstärken, um künftig nicht nur bei den Ankünften, sondern auch bei den Übernachtungen ausländischer Gäste wieder ins Plus zu kommen.

Während Dresden 2014 weiterhin starke Zuwächse im Incoming erzielen konnte, gab es in Leipzig gegenüber 2013 Rückgänge bei ausländischen Gästen und ihren Übernachtungen. Diese sind in erster Linie wohl darauf zurückzuführen, dass aufgrund der World Skills, der sogenannten Weltmeisterschaft der Berufe, im Juli 2013 für einen längeren Zeitraum sehr viele ausländische Gäste nach Leipzig gekommen waren. Im letzten Jahr hat es im Hinblick auf das Incoming keine gleichwertige Veranstaltung gegeben.

Als abwegig betrachtet die TMGS die von der Fachpresse-Publikation fvw international am Donnerstag geäußerte Ansicht, die seit November 2014 in Dresden stattfindenden Pegida-Demonstrationen hätten für den Rückgang der Übernachtungen in Sachsen gesorgt. Zum einen sei die Zahl der ausländischen Gäste um 2,7 Prozent gestiegen. Das heißt, es sind mehr Ausländer nach Sachsen gekommen, sie seien nur kürzer geblieben. Dresden habe 2014 sogar ein Ausländerplus von 8,6 Prozent verzeichnen können und um 7,6 Prozent gewachsene Übernachtungen ausländischer Gäste. Selbst im Monat Dezember, als das Thema Pegida die Medien beherrscht habe, konnte Dresden gegenüber den ohnehin schon sehr hohen Vorjahreszahlen noch einmal 7,1 Prozent mehr ausländische Gäste begrüßen und ein Plus von 7,8 Prozent Ausländerübernachtungen verzeichnen. Aus dem deutschen Markt hatte Dresden ähnlich hohe Zuwächse. "Die Medienresonanz auf das Thema Pegida mag für Dresden und Sachsen nicht erfreulich sein. Auf die Gäste- und Übernachtungszahlen hat sie zumindest bisher keinerlei Auswirkungen gehabt", betont Goller.

Sehr erfreulich ist, dass mit Ausnahme des Erzgebirges, wo es aufgrund der schlechten Wintersaison leichte Rückgänge gab, 2014 alle sächsischen Reisegebiete Zuwächse bei Gästen und Übernachtungen erzielen konnten. Am größten waren diese erwartungsgemäß in der Sächsischen Schweiz, die 2013 aufgrund des Hochwassers erhebliche Rückgänge erlitten hatten. Danach verzeichneten die Städte Dresden und Chemnitz sowie das Sächsische Elbland die höchsten Zuwächse.

Ein Spitzenergebnis erzielte Sachsen auch in der durchschnittlichen Bettenauslastung. Mit 38,2 Prozent verzeichnete Sachsen hinter den drei Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin auch 2014 wieder den höchsten Wert aller Flächenbundesländer und liegt damit auch über dem bundesweiten Durchschnitt von 36,1 Prozent.

Sehr erfreulich sind für Sachsen auch die Ergebnisse des seit drei Jahren von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Management und Tourismus an der Fachhochschule Westküste bundesweit repräsentativ bei 45.000 Menschen in 20.000 Haushalten erhobenen Destination Monitor. Dieses statistische Marktforschungsinstrument zeigt den Gesamtmarkt deutscher Reisender im Hinblick auf Gäste und Übernachtungszahlen, das Reiseverhalten bei Buchung, Anreise und Aufenthalt sowie die Zufriedenheit der Gäste auf. Im Jahre 2014 urteilten 72 Prozent seiner Gäste, dass sie mit ihrem Aufenthalt in Sachsen sehr zufrieden waren - der Bestwert aller Bundesländer. Das entsprach einer Steigerung von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Spanne der Bewertung "sehr gut" reichte dabei von 72 Prozent beim am besten bewerteten und 55 Prozent beim am schlechtesten bewerteten Bundesland. Der Durchschnittswert für Deutschland lag bei 65 Prozent. Auch bei der Weiterempfehlungsabsicht lag Sachsen mit 80 Prozent an dritter Stelle aller Bundesländer sehr gut. Hier reichte die Spanne von 83 Prozent bis 58 Prozent bei einem Durchschnittswert für Deutschland von 72 Prozent.



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