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Kiewer Theaterkollektiv im Exil: Schaubühne Lindenfels in Leipzig lädt zu monatlichen Lesungen aktueller ukrainischer Literatur

Zweite Ausgabe mit Performance am 24. Mai 2022 um 19.30 Uhr im Grünen Salon und live auf YouTube

20.05.2022Kultur
Schaubühne Lindenfels

Die Schaubühne Lindenfels hat ihr Haus für ukrainische Künstler:innen geöffnet, die hier einen Ort finden sollen, nach der Flucht ihre Arbeit fortzusetzen. Konkret unterstützt sie das Kiewer Theaterkollektiv театр драматургів / Theatre of Playwrights und realisiert gemeinsam mit diesem eine monatliche Lesungsreihe, bei der Mitglieder des Autoren-Theaters ihre Texte präsentieren – zu erleben vor Ort in der Schaubühne und online im Live-Stream. Nach der Auftaktveranstaltung am 21. April 2022 folgt nun die zweite Ausgabe, bei der neben der Lesung eines Textes der Autorin Anastasiia Kosodii („Wir haben das System“) eine Performance mit Live-Animation und -Musik auf dem Programm steht: „Lullaby“. Die Performerinnen dieser Work-in-Progress-Arbeit sind Olena Avdieieva und Olena Dzhalabadze. Eintritt frei, Spenden erwünscht.

театрдраматургів / Theatre of Playwrights – im Exil
Monatliche Lesungen aktueller ukrainischer Literatur

Zweite Ausgabe: 24. Mai 2022 um 19.30 Uhr im Grünen Salon und live auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=FJr6CMlQ2Fg

Am 12. März 2022 sollte in Kiew mit dem театр драматургів / Theatre of Playwrights ein neues Theater der Autor:innen eröffnet werden, geleitet von einem Kollektiv aus 20 ukrainischen Dramatiker:innen. Doch der Angriffskrieg der russischen Armee zerstörte diese lange und sorgfältig vorbereitete Premiere über Nacht. Viele der Autor:innen sind ins Ausland geflüchtet oder harren freiwillig oder unfreiwillig in der Ukraine aus.

Die Schaubühne Lindenfels möchte den Mitgliedern des театр драматургів eine Plattform bieten, dennoch ihr Programm, ihre Arbeiten – so adäquat wie möglich – einem breiten Publikum zu präsentieren, in Form von monatlichen (teils szenischen) Lesungen, die vor Ort und online im Live-Stream zu erleben sind. In jeder Ausgabe sind die Autor:innen der Texte anwesend – sofern ihnen eine Anreise möglich ist – oder per Video zugeschaltet. Die kuratorische Verantwortung liegt bei der Künstler:innengruppe des Kiewer Theaters. Die Texte werden u.a. von Julia Gonchar und anderen Mitgliedern, die gegenwärtig von Warschau über Berlin bis Zürich verstreut sind, übersetzt und von Schauspieler:innen oder den Autor:innen selbst gelesen. Über diesen Kreis hinaus sollen auch weitere geflüchtete Autor:innen vorgestellt werden.

Die Reihe ist ein Pilotprojekt mit dem Ziel, eine dauerhafte Partnerschaft zwischen der Schaubühne und dem Kiewer Theaterhaus aufzubauen sowie die Möglichkeit auszuloten, dem театр драматургів für die Zeit des erzwungenen Exils eine feste Spielstätte zur Verfügung zu stellen.



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