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Die Hexen von Salem, Foto: DEFA Stiftung / Roger Corbeau
Die Hexen von Salem, Foto: DEFA Stiftung / Roger Corbeau

Filmreihe im Cinémathèque Leipzig anlässlich des 125. Geburtstags von Hanns Eisler

Eröffnung mit Kammerkonzert von Steffen Schleiermacher am 5. April 2023

03.04.2023Veranstaltungen
Cinémathèque in der naTo

In einer aufwändig recherchierten Filmreihe widmet sich die Cinémathèque Leipzig anlässlich seines 125. Geburtstags dem Schaffen und Wirken des in Leipzig geborenen Komponisten Hanns Eisler. Den Kern der Reihe bilden Titel von 1927 bis 1957, die Eislers kompositorisches Schaffen für den Film in seiner großen Bandbreite abbilden. Begleitet wird die Reihe von umfangreichen Einführungen, einem Gespräch und einem Vortrag und wird durch ein Kammerkonzert von Steffen Schleiermacher (Klavier) und Dirk Schmidt (Gesang) am 5.4.2023 um 19.30 Uhr eröffnet.

Mit seiner Kunst wollte Hanns Eisler nicht weniger als die Gesellschaft verändern. 1940 bis 1942 führt Eisler gemeinsam mit Theodor W. Adorno das „Film Music Project“ durch. Die daraus hervorgegangene Publikation „Komposition für den Film“ wurde zum Standardwerk. Grundlage der darin entwickelten Theorie ist die Kritik an Kompositionstechniken aus der Einflusssphäre Hollywoods. Nach Eisler soll der Neuen Musik eine eigene dramaturgische Funktion zukommen: Sie soll nicht als „Dienerin“ des Visuellen fungieren. In direkter Beziehung zum Bild stehend hat die Musik ein antithetisches Verhältnis zu ihm.

Eisler arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Slatan Dudow, Joris Ivens und Fritz Lang zusammen. Dabei zielte Hanns Eisler auf ein breites Publikum ab, wofür ihm der Tonfilm als Massenmedium gerade recht kam. Entstanden sind über vierzig Filme in Europa, den USA und der Sowjetunion: Experimental- und Dokumentarfilme sowie Hollywood- und frühe DEFA-Produktionen. Geboren 1898 in Leipzig, aufgewachsen in Wien, später in (Ost-)Berlin beheimatet, blieb er Zeit seines Lebens österreichischer Staatsbürger. In seinem Leben und Arbeiten hat er totalitäre Gesellschaften jedweder Art ertragen, kommentiert, bekämpft.

HANNS EISLER – FILMMUSIKEN MIT SINN
Filmreihe vom 5.4.2023 bis 11.5.2023
mit Einführungen, Gesprächen und Musik

Eine Veranstaltungsreihe von Cinémathèque Leipzig e. V.
in Kooperation mit Internationale Hanns Eisler Gesellschaft, Berlin
Gefördert und im Rahmen von Themenjahr 2023 „Leipzig – Die ganze Stadt als Bühne“ der Stadt Leipzig

Gäst*innen: u. a. Steffen Schleiermacher (Pianist und Komponist / „musica nova“, Gewandhaus Leipzig) und Bettina Weil (Musikhistorikerin und Vorständin der Internationalen Hanns Eisler Gesellschaft)

Mi, 5. April 2023
19:30KAMMERKONZERT & FILM »UNSER TÄGLICH BROT« (Slatan Dudow, DDR 1949, 105 Min., Musik: Hanns Eisler, dtOV) Reiheneröffnung mit Konzert von Steffen Schleiermacher und Dirk Schmidt

Do, 20. April 2023
19:30 DIE HEXEN VON SALEM / LES SORCIÈRES DE SALEM (FR/DDR 1957, Raymond Rouleau, Drehbuch: Jean-Paul Sartre, Musik: Hanns Eisler, 145 Min., dtF) mit Einführung und Filmgespräch

Mi, 26. April 2023
19:30 AUCH HENKER STERBEN / HANGMEN ALSO DIE! (USA 1943, Regie: Fritz Lang, Drehbuch: Bertold Brecht, Musik: Hanns Eisler, 130 Min., OmU) mit Einführung und Vortrag

Do, 11. Mai 2023
19:30 KURZFILMABEND mit Einführung von Steffen Schleiermacher
OPUS III (DE 1925/27, Regie: Walter Ruttmann, Musik: Hanns Eisler, 4 Min., 16 mm, ohne Dialog)
REGEN (NL 1929/41, Regie: Joris Ivens und Mannus Franken, Musik: Hanns Eisler, 14 Min., ohne Dialog)
NIEUWE GRONDEN (NL 1933, Regie: Joris Ivens, Musik: Hanns Eisler, 28 Min., OmeU)
WHITE FLOOD (USA 1940, Regie: Joris Ivens, Musik: Hanns Eisler, 8 Min., engOV)

Weitere Informationen, Online-Tickets und Kartenreservierung hier!



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