Multiple Krisen und Unsicherheiten im gesellschaftlichen Umfeld wirken sich auch auf die Leipziger Bevölkerungsentwicklung aus. Zu diesem Schluss kommt das Amt für Statistik und Wahlen in seiner Evaluation der Bevölkerungsvorausschätzung von 2023. Diese war mit Experten aus Verwaltung und Wissenschaft erarbeitet und im Juni vergangenen Jahres als demografische Planungsgrundlage der Stadtverwaltung vorgestellt worden. Sie wird in regelmäßigen Abständen überprüft.
Während sich die Vorausschätzung bei der Zahl der Sterbefälle als treffsicher erwies, ist die Anzahl der Geburten pro Frau im vergangenen Jahr auf ein so niedriges Niveau gesunken, das zuletzt 1998 zu beobachten war. Die zusammengefasste Geburtenziffer ging innerhalb eines Jahres von 1,2 auf nur noch 1,0 Kinder je Frau zurück. Dieser derzeit beobachtete Rückgang der Geburtenzahl und Fertilität ist ein bundesweites Phänomen.
Im Vergleich zur Bevölkerungsvorausschätzung lag die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner Leipzigs um etwa 1.550 Personen höher als erwartet, bei 628.718 Menschen zum Jahresende 2023. Die Zahl der Zuzüge nach Leipzig lag um gut 7.300 höher als erwartet, die der Wegzüge um etwa 5.000 höher als unterstellt. Der Bevölkerungszuwachs im Vergleich zum Vorjahr stützt sich einzig auf Zuwanderung und lag bei 4.029 Personen, die Prognose ging nur von 2.480 Menschen aus.
Der ausführliche Beitrag „Wanderungsgewinne und Geburteneinbruch – Evaluation der Leipziger Bevölkerungsvorausschätzung 2023“ ist jetzt in der neuen Reihe des Amtes für Statistik und Wahlen mit dem Titel „Analysen zur Stadtgesellschaft“ erschienen. Diese Publikationen nehmen zentrale Entwicklungen in Leipzig sowie deren Hintergründe in den Blick. Die Beiträge und weitere Informationen dazu sind über www.leipzig.de/statistik abrufbar.
