Warum Pokerspiele immer im Trend liegen

Matt Damon ist ein Poker-Fan. Das gleiche gilt für Neymar jr., Ronaldo, Willie Nelson und ungezählte andere Stars der Unterhaltungs- und Sportwelt. Der ehemalige US-Präsident und gewiefte Zocker Barack Obama soll sogar lange Zeit einen Pokerchip in der Tasche herumgetragen haben.

Die Faszination des Kartenspiels zieht weltweit immer mehr Menschen an. Rund 100 Millionen Pokerspieler soll es laut GGPoker inzwischen geben.

Die meisten davon spielen nur zum Spaß und nicht in Turnieren, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Was den Reiz von Poker ausmacht, ist die ungewöhnliche Mischung von intellektuellem Anspruch und einem kleinen bisschen Glück.

Tatsächlich steht der Glücksfaktor an letzter Stelle, wenn es um den dauerhaften Erfolg geht. Nur unerfahrene Spieler und solche, die das Pokern nicht ernst nehmen, setzen ausschließlich auf Fortuna.

Mathematik und Psychologie sind die beiden Stützpfeiler, auf denen der Kartenerfolg aufgebaut ist. Doch obwohl erfahrene Zocker wissen, dass das endgültige Beherrschen der Feinheiten ein Leben lang in Anspruch nehmen kann, sind die Grundregeln binnen Minuten erlernbar. Zudem kann so gut wie überall gezockt werden. Das macht das Spiel für jedermann leicht zugänglich.

Pokerrechner, die die Gewinnwahrscheinlichkeiten mit jeder ausgespielten Karte neu kalkulieren, sind eine gute Einstiegshilfe im Online-Poker. Bei einem Spiel, in dem es allein bei den mit fünf Karten gezockten Versionen insgesamt 2.598.960 Möglichkeiten gibt, braucht es ein Elektronenhirn, um die Chancen blitzschnell zu kalkulieren.

Aber da ein guter Spieler weiß, dass er es in erster Linie mit den Menschen hinter den Karten und nicht deren Hand zu tun hat, reicht es zumindest im Amateurbereich, einschätzen zu lernen, welche Hand überhaupt Erfolgsaussichten besitzen und wann von vornherein ausgestiegen werden sollte.

Andere Spiele werden meist langweilig, sobald der Zocker verloren hat. Beim Poker ist das Folden hingegen eine echte Chance. Spieler, die in der Runde nicht mehr dabei sind, können stattdessen die Gegner und deren Taktik studieren. Etliche der erfolgreichsten Pokerprofis haben das Spiel akribisch studiert, indem sie im Online-Casino jeden Zug aufgeschrieben und anschließend analysiert haben.

Zwar reichen ein paar Hände nicht, um aufschlussreiche Daten zu gewinnen, aber wer ausreichend viel gespielt und sich sämtliche Informationen dazu notiert hat, kann herausfinden, welche Kartenkombinationen große Chancen bieten und welche häufig verlieren.

Vor allem aber lassen sich die Ticks der Kontrahenten studieren. Wenn ein Zocker sich einmal bluffen lässt, kann das Pech sein. Lässt er sich hingegen regelmäßig austricksen, ist das eine Schwäche, die sich ausnutzen lässt. Andere Zocker neigen dazu, allzu vorsichtig zu sein oder sich im Gegenzug zu übereilen und zu überschätzen. Auch das sind wertvolle Informationen.

Vor allem aber erlaubt es das Pokerspiel, seine eigenen Stärken und Schwächen kennenzulernen. Bislang blinde Punkte, die durch Poker beleuchtet werden, lassen sich bearbeiten.

Die Möglichkeit, durch Poker zum Menschenkenner zu werden, ist ein weiterer Aspekt, der den Reiz erhöht. Nützlich ist diese Fähigkeit auch im richtigen Leben. Ein guter Zocker kann sein Gegenüber lesen, ob es nun beim Kartenspiel oder am Verhandlungstisch ist.

Hinzu kommt der Umgang mit Risiken. Kluge Kalkulationen gehören beim Poker genauso dazu wie im Geschäftsleben. Und Poker trainiert den Umgang mit Niederlagen.

Selbst der weltbeste Zocker kann sich nicht ausschließlich auf sein Können verlassen. Im Schnitt lohnt es sich nur bei 20 Prozent aller Starthände, überhaupt im Spiel zu bleiben. Laut Statistik sind nach jeweils 221 Spielen zwei Asse für den Zocker fällig, und sogar damit wird in jedem fünften Spiel verloren.

Die Zahlen verleihen dem Pokerspieler Perspektive. Zu wissen, dass Glück überschätzt wird und Verlieren für alle dazu gehört, kann eine wertvolle Lektion fürs Leben sein.

Poker ist außerdem zugleich Hirntraining und Geduldsübung, selbst wenn einige Hände binnen Minuten vorüber sind. Konzentration ist stets gefragt, um nicht von Anfang an im Hintertreffen zu sein.

Dass die Spannung des Spiels auch nach vielen Spielen und in tagelangen Turnieren nicht nachlässt, ist ein weiterer Faktor für den ungebrochenen Reiz von Poker.

Kein anderes Spiel sorgt so häufig für Nervenkitzel in Hollywoodfilmen. Von Westernklassikern, die selten auf Pokerszenen mit oder ohne Falschspiel im Saloon verzichten, über Hits wie „Cincinnati Kid“ bis zu modernen Blockbustern wie „Ocean‘s 11“ und „Casino Royale“ ziehen Pokerspiele das Publikum in den Bann.

Streaming-Kanäle wie Twitch und YouTube bieten Pokerlektionen von Profis an, und wer sein Können in echt testen möchte, findet jede Menge Möglichkeiten. Online-Turniere, Spiele mit Freunden, oder der sportliche Einstieg in eine Liga der Poker-Bundesliga bieten Training, Geselligkeit, und die Gelegenheit, zumindest vorübergehend zum Helden zu werden. Das gilt sogar dann, wenn statt um echtes Geld um Bonbons oder Hosenknöpfe gespielt wird.

Rund 100 Millionen Menschen sind auch deshalb genau wie Matt Damon, Neymar jr. und Ronaldo bereits All-In, wenn es ums Pokerspielen geht.

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