Titel Adé, Champions-League Olé

Lange Zeit sah es so aus als ob der Aufsteiger aus der zweiten Bundesliga heuer das Titelrennen bis zum Meisterschaftsende offen halten würde. Ein deutlich missglückter Start in die Rückrunde mit 4 Niederlagen in den ersten acht Spielen, rief Kritiker aber, und davon hat RB Leipzig in Deutschland viele, auf den Plan, die einen ähnlichen Absturz wie Hoffenheim damals in der Rückrunde der Aufstiegssaison 2007/08 prophezeiten. Es wurden gleichzeitig auch immer mehr Stimmen laut, die meinten, dass sich die Gegner auf die unorthodoxe Spielweise von RB eingestellt hätten und diese dadurch an Effektivität verlieren würde.   

Beim Verein und speziell beim Betreuerstab rund um den Österreicher Ralph Hasenhüttl ließ man sich aber nicht aus der Ruhe bringen und es wurde der vor vielen Jahren so erfolgreich eingeschlagene Weg weiterverfolgt, was sich ja im Nachhinein auch als richtig herausgestellt hat.

Denn Leipzig konnte zuletzt wieder drei Spiele in Folge gewinnen und liegt damit klar auf Platz 2, sieben Punkte vor der drittplatzierten TSG 1899 Hoffenheim und gar acht vor der Borussia aus Dortmund.

Damit deutet alles auf eine historische Teilnahme an der Champions-Leauge in der kommenden Saison hin. Diese war auch zum Zeitpunkt des Einstiegs von Mäzen und Red Bull-Eigentümer Dietmar Mateschitz vor knapp 10 Jahren, das erklärte Ziel des exzentrischen Milliardärs. Und trotz der langen Anlaufzeit dürfte eine Champions-League-Teilnahme nach der heurigen Saison doch früher kommen als von den Klubverantwortlichen erwartet. Denn nach dem Aufstieg in der vorigen Saison, war das erklärte Ziel für die Saison 2016/17 der Nicht-Abstieg. Freilich hat man die dafür nötigen 40-Punkte längst eingefahren und nun auch von offizieller Seite das internationale Geschäft als Minimal-Vorgabe ausgegeben.

Obwohl letztendlich RB Leipzig als Bayern-Jäger noch einiges fehlt, darf man nicht vergessen wo der Verein herkommt. Vor nicht mal 10 Jahren, zum Zeitpunkt der Red Bull-Übernahme also, befand sich Rasenball noch in der fünftklassigen Oberliga Nordost und außer Mateschitz wagte es damals auch niemand nur von der Bundesliga oder gar einem europäischen Bewerb zu träumen.

Beide Ziele sollten aber mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit in der laufenden Saison erreicht werden und danach ist davon auszugehen, dass der stets ehrgeizige Red Bull-Gründer den nächsten Schritt setzt. Damit kann eigentlich nur der Angriff auf den Bayern-Thron in Deutschland und gleichzeitig auch auf den wichtigsten Pokal im globalen Fußball, dem Champions-League-Titel, gemeint sein. Denn ähnlich wie bei der damaligen Gründung des Brause-Herstellers oder beim späteren Einstieg in die Formel 1, für den Österreicher Mateschitz ist nur Platz 1 gut genug. Manchmal.       

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