Leipzig - Alles im grünen Bereich

Leipzig ist auch eine Stadt mit viel Natur

Bereits der Blick auf eine Landkarte von Leipzig genügt, um festzustellen, dass die Stadt weitaus mehr zu bieten hat, als ein attraktives Zentrum mit Shoppingmöglichkeiten und außergewöhnlicher Architektur. Leipzig ist auch eine Stadt mit Natur: zahlreiche Parks, Gärten und Grünanlagen prägen ebenso das Stadtbild und machen Leipzig zu einem unverwechselbaren Wohn-, Arbeits- und Ausflugsort.

Leipzig ist bekannt für seine grünen Wege, die direkt aus dem Zentrum bis an den Stadtrand führen. Mit einer Vielzahl von Parkanlagen, Flussläufen sowie den angrenzenden Bergbaufolgelandschaften der Region entsteht so ein einmaliges Erholungsgebiet.

Eine grüne Oase inmitten des Stadtzentrums

Direkt im Leipziger Zentrum befinden sich die wohl bekanntesten und beliebtesten Parks der Stadt. Der Clara-Zetkin-Park im westlichen Zentrum bildet die größte Parkanlage Leipzigs und somit das grüne Herz der Stadt. Der „Clara-Park“ vereint die historischen Anlagen Johannapark, den Palmengarten, den Volkspark Scheibenholz sowie den Albertpark und wurde zu Zeiten der DDR neu angelegt. Zu jeder Jahreszeit suchen Studenten, Anwohner oder Touristen die beliebte Anlage auf: zur Erholung, für sportliche Aktivitäten oder um einfach durchzuatmen. Im Herzen des Parks bietet das Restaurant „Glashaus“ einen populären Freisitz. Auch im Bier- und Cafégarten am historischen Musikpavillon dürfen sich Gäste auf kulinarische Highlights freuen. Zudem ist die Freilichtbühne im Sommer Veranstaltungsort zahlreicher Konzerte und Freiluftkino-Aufführungen.

Der gesamte Leipziger Stadtkern von Grün umzäunt: der grüne Promenadenring sucht in den Großstädten der Region seinesgleichen. Bei einer Umrundung des Innenstadtrings findet man außerdem zahlreichen Denkmäler und Büßten namhafter Persönlichkeiten. Gleichzeitig symbolisiert der grüne Ring die ehemalige Mauer um die Altstadt mit dem historischen Stadtgraben sowie den Eingangstoren.

Beliebte Entspannungsoasen fernab des Stadttrubels

Auch das Rosental, die größte Rasenfläche Leipzigs, zählt zu den beliebtesten Orten der Stadt. Einst hat sich August der Starke zum Ziel gesetzt, auf dem Gelände ein Lustschloss zu errichten – dies wurde jedoch durch die Stadtväter Leipzigs verhindert. Noch heute sind die sechs Sichtschneisen zu sehen, welche ursprünglich für das Schloss angelegt wurden. Mit der Umgestaltung von einer barocken Anlage zum Landschaftspark nach englischem Vorbild konnten Teile des Rosentals als Auenwaldbestand mit einer großen Tier- und Pflanzenvielfalt erhalten bleiben. Heute grenzt der Zoo Leipzig direkt an die Grünfläche an: durch das „Zooschaufenster“ kann man auch ohne Eintrittskarte die Tiere der afrikanischen Savanne beobachten. Im hinteren Teil des Rosentals befindet sich ein weiterer gern besuchter Ausflugsort: der 20 Meter hohe Wackelturm. Mitten in Leipzigs „grüner Lunge“, dem Auwald, bietet das Stahlkonstrukt ein einzigartiges Panorama über Leipzig und das Umland. Das Besondere an dem Turm? Der Name ist Programm – die kleinste Windböe versetzt die Aussichtplattform in Schwingungen.

Der Leipziger Auwald zählt zu den größten Auwaldgebieten in ganz Europa und liegt im Überschwemmungsgebiet der Elster, Pleiße und Luppe. Auf einer Fläche von 5.900 Hektar bietet das Naturschutzgebiet Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten sowie eine außergewöhnliche Flora und Fauna. Das Gebiet punktet dabei nicht nur als Erholungsort, sondern auch als eine Möglichkeit zur Weiterbildung und Forschung für Schüler, Studenten und Wissenschaftler. Im nordwestlichen Teil des Auwaldes befindet sich zudem der Schlosspark Lützschena. Rund um das ehemalige Rittergut Lützschena, lädt der Park in allen Jahreszeiten zu ausgedehnten Spaziergängen ein. 1822 ging das Rittergut in den Besitz der Familie Sternburg über, die den Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens gestalten ließ. Im einstigen Wirtschaftsgebäude der Kaufmannsfamilie befindet sich heute die „Auwaldstation“, welche u.a. als Veranstaltungsort genutzt wird. Aber auch der romantische Dianatempel sowie die Ufer der Flüsse Elster und Luppe zeichnen ein einzigartiges Naturerlebnis.

Auf der anderen Seite, im Süden des Auwaldes befindet sich außerdem der Wildpark Leipzig. Der Stadtteil Connewitz hat damit eines der schönsten Naherholungsgebiete mit 250 Wildtieren. Während im Zoo Leipzig eher exotische Tierarten im Vordergrund stehen, liegt im Wildpark der Fokus auf der heimischen Fauna. Dabei soll gleichzeitig auch der Arten- und Lebensraumschutz dieser Tiere gefördert sowie Aufmerksamkeit auf das Thema gelegt werden. Der 42 Hektar große Tierpark ist ein attraktives Ausflugsziel – besonders bei Familien mit Kindern. Die zahlreichen Wander- und Radwege durch den Park bestätigen den Status als Zentrum für Erholung. Ein Besuch in der Wildparkgaststätte rundet einen Ausflug ab.

Unweit vom Wildpark lädt auch der Volkspark Kleinzschocher in Schleußig zum Verweilen ein. Der Park hat viele Gesichter – so fühlt man sich beim Beobachten der Heuernte sofort in eine ländliche Gegend versetzt und vergisst gar, dass man sich nur unweit vom Stadtzentrum Leipzigs befindet. Informationstafeln erinnern an Johann Sebastian Bach, welcher am 30. August 1742 seine Bauernkantate in diesem Park uraufführte.

Ein weiterer Bestandteil der Leipziger Auenlandschaft ist der agra-Park. Bekannt als Herfurthscher Landschaftspark können sich Besucher von antiken Tempelnachbildungen oder malerischen Parkteichen verzaubern lassen. Zudem lädt die weitläufige Liegewiese zum Verweilen und einem Picknick ein. Das Weiße Haus im neoklassizistischen Stil ist ein besonderer Blickfang und ist regelmäßig Veranstaltungsort verschiedener Konzerte, Ausstellungen und Theatervorstellungen.

Aber auch im Osten hat Leipzig einiges zu bieten: auf dem ehemaligen Gelände des Eilenburger Bahnhofs wurde 2004 der Lene-Voigt-Park eröffnet. Neben zahlreichen Möglichkeiten zum Verweilen, können Besucher auch sportlich aktiv werden. So stehen im Park etwa Tischtennisplatten, Spielfelder für verschiedene Ballsportarten sowie Möglichkeiten für Boule, Inline-Skating oder Bouldern zur Verfügung. Besonders für Kinder ist die Anlage gut geeignet: ein Märchenwald und eine Wasserspielanlage machen den Lene-Voigt-Park zum perfekten Ort für einen Familienausflug.

Erholung mit Lernfaktor

Etwas südlicher gelegen befindet sich der Friedenspark im Zentrum Süd-Ost. Die Grünanlage an der Linné-Straße wurde im Jahre 1846 als neuer Johannisfriedhof eröffnet. Wegen schwerer Schäden aufgrund des Zweiten Weltkrieges wurde der Park Ende 1950 für Bestattungen gesperrt und war später nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. 1983 wurde die Anlage jedoch unter dem neuen Namen „Friedenspark“ wiedereröffnet. Das besondere an der Anlage: die Themengärten Apothekergarten sowie der Duft- und Tastgarten der Universität Leipzig. Rund 300 Arznei-, Heil- und Giftpflanzen können in den Gärten betrachtet werden und auch sehbehinderte Menschen können mittels Informationstafeln mit Blindenschrift Wissenswertes rund um die Naturheilkunde erfahren. Ebenso zur Universität Leipzig gehört der Botanische Garten direkt neben dem Friedenspark. Auf einer Fläche von 3 Hektar können Besucher Pflanzen aus den unterschiedlichsten Vegetationszonen der Erde bestaunen. Außerdem können tropische Pflanzen sowie Raritäten aus den Halbwüsten Amerikas, Afrikas und Madagaskars in den Gewächshäusern betrachtet werden. Der Botanische Garten zählt zu den ältesten in ganz Deutschland. Und auch das dazugehörige Viktoriahaus ist das drittälteste seiner Art weltweit und das einzige in Deutschland. Darin befindet sich die spektakuläre Riesenseerose „Victoria amazonica“, die erstmals durch den gebürtigen Plauener, und in Leipzig aufgewachsenen, Eduard Friedrich ausführlich beschrieben wurde. Ein weiteres Highlight des Gartens ist das Schmetterlingshaus: seit 1998 erfreuen sich alljährlich zahlreiche Besucher an hunderten tropischen Schmetterlingen, die über ihren gesamten Entwicklungszyklus von der Raupe bis zum Falter beobachtet werden können.

Aus der Stille kommt die Kraft

Im Süden der Stadt, nahe des Völkerschlachtdenkmals, befindet sich der Südfriedhof – ein vermeintlich seltsamer Ort für Spaziergänge und zum Verweilen. Doch der Friedhof zählt zu den schönsten und größten Parkfriedhöfen Deutschlands. Den Mittelpunkt des Friedhofs bildet das Krematorium mit seinen zwei kleineren Kapellen und der großen Haupthalle mit Glockenturm, welche schon von Weitem zu sehen ist. Die gesamte Anlage ist dem Benediktinerkloster Maria Laach angelehnt und erinnert in seiner Form an ein griechisches Kreuz. Im Mai kann in der Parkanlage ein besonderes Naturschauspiel beobachtet werden, wenn die rund 9.000 Rhododendren in einer vielfältigen Farbenpracht erblühen. Zudem findet man auf dem gesamten Gelände unzählige Gräber namhafter Persönlichkeiten aus Leipzig. So liegen beispielsweise die Verlegerfamilien Baedecker und Ullstein oder auch Christian Gottlob Frege, welcher vom Schloss Abtnaundorf zum Südfriedhof umgebettet wurde, begraben.

Unweit des Völkerschlachtdenkmals befindet sich auch der sogenannte Klangberg in Probstheida. Der Park an der Etzoldschen Sandgrube ist ein eher unbekannter Ort zum Verweilen. Doch die vermeintlich unbekannte Anlage ist eine wichtige Gedenkstätte eines historischen Ereignisses: so erinnert der Trümmerberg an die Sprengung der Universitätskirche St. Pauli. Der still erscheinende Ort entpuppt sich als multisensorisches Erlebnis – auf dem eingesenkten Plateau, welches von einer ellipsenförmigen Betonkante umrundet wird, wurde eine sensitive Fläche installiert, welche Schritte und Bewegung registriert. So werden die Trittgeräusche verstärkt, sobald die eingelassenen Schieferplatten berührt werden. Ebenso sind Stimmen von Zeitzeugen, Orgelpfeifen und Stadtgeräusche zu hören. Diese Töne schwellen solange an, bis sie ganz plötzlich verstummen – ein Hinweis auf das Verschwinden des Sakralbaus. Die Klanginstallation ist vom 1. April bis zum 31. Oktober täglich in Betrieb.

Grün als bedeutendes Element der Stadt

In Leipzig wird großer Wert auf die Natur gelegt. Die Gewässer wie auch die Parks tragen einen wichtigen Teil zum Tourismus und der Dynamik des städtischen Lebens bei. Daher werden in der sogenannten „Freiraumstrategie“ der Stadt mit Perspektive auf das Jahr 2030 verschiedene Leitbilder und Qualitätsziele entwickelt, die zum Erhalt und Förderung des Stadtgrüns beitragen sollen. Auch für den Clara-Zetkin- sowie den Johannapark wurde bereits unter dem Motto „Unser Park“ eine Kampagne gestartet, um gemeinsame „Spielregeln“ für eine nachhaltige Nutzung der Anlagen zu stärken und ein friedliches Miteinander von Radfahrern, Skatern und Fußgängern in „Fairness-Zonen“ zu gewährleisten. So wurde ein Grundstein für die künftige nachhaltige Entwicklung der grünen Stadt Leipzig gelegt.

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