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Der KT4D 1308 verlässt den Straßenbahnhof Wittenberger Straße. Foto: Dave Tarassow
Der KT4D 1308 verlässt den Straßenbahnhof Wittenberger Straße. Foto: Dave Tarassow

Leipzig-Stadtrundfahrten mit der legendären Tatra

Hieronymus-Lotter-Gesellschaft und der Verlag imago urbis veranstalten in diesem Jahr drei exklusive Stadtrundfahrten

12.05.2025 Veranstaltungen
Hieronymus - Lotter - Gesellschaft

Die Hieronymus-Lotter-Gesellschaft und der Verlag imago urbis veranstalten in diesem Jahr drei exklusive Stadtrundfahrten mit einer historischen Straßenbahn, die quer durch Leipzig führen. Auf einer weltweit einmaligen Spurweite von 1458 mm können Leipzigerinnen und Leipziger sowie Gäste die Stadt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Dabei stehen Geschichte, Architektur und Kultur im Fokus, abgerundet mit Anekdoten und Hintergrundinfos.

Nach der ersten erfolgreichen Stadtrundfahrt am 12.04.2025, bei der es um die Leipziger Sehenswürdigkeiten ging und die Gäste nach Gohlis und Möckern, ins Waldstraßenviertel und zum Bahnhof Plagwitz sowie durch die Karl-Liebknecht-Straße und die ehemalige Technische Messe zum Völkerschlachtdenkmal führte, steht nun die nächste Leipzig-Stadtrundfahrt an, nämlich am 14.06.2025. Moderiert wird diese Fahrt, die sich diesmal mit der Leipziger Industriekultur befasst, von Dave Tarassow, der sich seit über 20 Jahren mit der Geschichte und Entwicklung von Leipzig auseinandersetzt. Einer seiner Schwerpunkte ist die Industrie(kultur), insbesondere das Wirken von Carl Heine und was auf der Schiene und dem Wasser los war und ist. Start- und Zielpunkt ist die Haltestelle Hauptbahnhof, Kurt-Schumacher-Straße (Steig M, an der Mauer unterhalb des Löwitz-Quartiers). Die Rundfahrt führt nach Eutritzsch zum Bahnbetriebswerk Leipzig Hbf. West, einer Strickwaren- und Fahrradfabrik sowie um den Straßenbahnhof Wittenberger Straße, welcher seit 2019 als Straßenbahnmuseum genutzt wird. Danach geht es zurück ins Zentrum und weiter durch die Käthe-Kollwitz- und Karl-Heine-Straße, die Carl Heine auf eigene Kosten angelegt hat, und kehren zum Bahnhof Plagwitz ein, nachdem wir einige der wichtigsten Wirkungsstätten der Industriepioniere Carl Heine und Rudolph Sack gesehen haben. Anschließend befahren wir erneut die beiden Straßen und fahren am Clara-Zetkin-Park vorbei, wo 1897 die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung stattfand. Nachdem wir wieder im Zentrum sind, sehen wir den ehemaligen Bowlingtreff, einst ein Umspannwerk der Leipziger Straßenbahn, und fahren zielgerichtet zum Deutschen Platz und zum Gelände der ehemaligen Technischen Messe Leipzig. Zum Schluss befahren wir die Prager Straße und das Graphische Viertel, bevor wir am Hauptbahnhof enden. Für unsere Stadtrundfahrt kommt der Tatra-Kurzgelenktriebwagen (KT4D), Baujahr 1976, aus der Tschechoslowakei, zum Einsatz, der mit seinen großen Fenstern ideal für eine Stadtrundfahrt ist. Selbstverständlich werden auch Fotohalte eingelegt, sodass die Gäste die historische Straßenbahn fotografieren können.

Unser Anliegen ist es, Leipzig nicht nur zu Fuß zu zeigen, sondern auch auf der Schiene, wo man neue Blickwinkel kennenlernt. Das Besondere daran ist zum einen, dass sie mit einer Straßenbahn durchgeführt wird. Man kann zwar täglich als Fahrgast eine Stadtrundfahrt machen, aber eine humorvolle Rundfahrt mit reichlich Geschichte und Kultur gibt es nur selten. Und zum anderen gab es nur acht Exemplare des Typs KT4D in Leipzig. Der Hintergrund ist, dass der tschechoslowakische Hersteller ČKD Tatra eine Nullserie von 33 Fahrzeugen für die DDR produzierte, die erstmal ausgiebig in verschiedenen Städten getestet wurde, bevor sie in Serie ging. Die LVB erhielten 1976 acht Fahrzeuge, und sie waren nicht in hellelfenbein und verkehrsrot lackiert, der Lackierung der Prager Straßenbahnen. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie für Leipzig ungeeignet sind, vor allem, weil sie nicht das Fassungsvermögen eines Großzugs (zwei Tatra-Trieb- und ein Beiwagen) besitzen, weshalb sie 1984 nach Ost-Berlin gingen. Dank des bürgerschaftlichen Engagements des Leipziger Freundeskreises Nahverkehr e. V. konnte 1997 der KT4D 1308 nach Leipzig zurückgeholt werden, welcher von der AG „Historische Nahverkehrsmittel Leipzig“ e. V. aufgearbeitet wurde und seit 2005 zum aktiven Museumsbestand gehört.

Die Fahrkarten können auf lotter.imagourbis.de gebucht werden und kosten pro Person 40,00 €.
Da es eine begrenzte Teilnehmerzahl gibt, lohnt sich ein schnelles Anmelden. Bei jeder Fahrt erhalten die Gäste ein kleines Geschenk, welches mit der Themenfahrt in Verbindung steht. Außerdem unterstützt man das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig und die AG “Historische Nahverkehrsmittel Leipzig“ e. V.

Porträt: Die Hieronymus-Lotter-Gesellschaft wurde im Jahr 1996 gegründet und ist der Förderverein des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, aber nicht nur das Stadtmuseum wird unterstützt, sondern der Verein bietet auch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm aus Führungen, Vorträgen, Lesungen und Exkursionen an. Jährlich öffnet zudem auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt die Lotterbude vor der Alten Handelsbörse, hier heißt es: „Glühwein trinken für den guten Zweck!“ 21 Jahre später wurde der Verlag imago urbis gegründet, welcher sich mit Städtebau, Verkehr und Touristik im Osten Deutschlands und angrenzenden Ländern befasst, der Schwerpunkt liegt dabei auf Leipzig und Region. Zum Portfolio gehören insbesondere Leipzig- und ÖPNV-Souvenirs, aber ebenso Führungen, die sich mit der Industrie-, Messe- und Eisenbahngeschichte auseinandersetzen.



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