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Pop-Up Bike Lane, Foto: Josephine Michalke
Pop-Up Bike Lane, Foto: Josephine Michalke

Leipzig feiert den Tag des Fahrrads

Pop-Up-Bike-Lanes für mehr Sicherheit

02.06.2025 Verkehr
BUND Regionalgruppe Leipzig

Jede dritte Person in Leipzig besitzt einen privaten PKW. Somit sind allein in Leipzig rund 200.000 private PKW auf den Straßen, in den Parklücken oder in den Garagen. Bei dieser Menge an Fahrzeugen gehören Verkehrsunfälle zum Alltag. In den vergangenen Jahren passierten so täglich rund 65 Verkehrsunfälle in der Stadt. Die Anzahl an Unfällen mit Personenschaden liegt mit etwa 4.200 pro Jahr konstant auf hohem Niveau. Ein viel zu hoher Teil dieser Personenunfälle betrifft Radfahrerinnen und Radfahrer.

Ein wesentlicher Grund dafür ist das Fehlen baulich getrennter Fahrspuren zwischen dem motorisierten Verkehr und den leichten, mit Muskelkraft betriebenen Zweirädern. Zwar markieren immer häufiger farbige Streifen auf der Fahrbahn die Bereiche für Radfahrende, doch vielerorts fehlt weiterhin jeglicher Schutz. Auf vielen Straßen teilen sich Fahrräder die Fahrbahn mit tonnenschweren Fahrzeugen.

Am internationalen Tag des Fahrrads, dem 3. Juni, wollen verschiedene Organisationen durch Pop-Up-Bike-Lanes zur Sicherheit der Radfahrenden beitragen und zeigen, wo sichere Radwege notwendig sind. Pop-Up-Bike-Lanes sind temporäre Radstreifen, welche für einen Tag eine bauliche Trennung zwischen den Radfahrenden und den Kraftfahrzeugen realisieren und so die Unfallwahrscheinlichkeit deutlich reduzieren. Neben anderen Organisationen hat auch der BUND Leipzig eine Pop-up-Bike-Lane angemeldet. Geplant ist diese ab 17 Uhr auf der Käthe-Kollwitz-Straße, zwischen dem Westplatz und der Ferdinand-Lasalle-Straße.

“Im Jahr 2024 waren nur in etwa zehn Prozent der Verkehrsunfälle Radfahrende beteiligt. Trotzdem machen sie fast die Hälfte aller geschädigten Personen aus”, fasst Janosch Walde, Arbeitskreissprecher für Stadtentwicklung und Verkehr beim BUND den Verkehrsbericht der Polizeidirektion 2024 zusammen. “Große Autos schützen vielleicht die Insassen, sind aber eine noch viel größere Gefahr für Rad- und Fußverkehr. Das zeigt sich, wie wir sehen, auch in der Unfallstatistik. Diese Probleme könnten für Radfahrende durch einen baulich getrennten und somit sicheren Radstreifen gelöst werden. Genau hierfür setzen wir ein Zeichen, denn einfache Farbe auf dem Boden reicht oftmals nicht aus”, ergänzt Walde mit Blick auf den Pop-Up-Bike-Lane-Tag am 03. Juni.

Mobilität für alle heißt auch, dass schon Kinder sicher mit dem Rad fahren können. Baulich getrennte Radstreifen können hierzu einen erheblichen Teil dazu beitragen. Die körperliche Unversehrtheit muss deutlich vor Bequemlichkeit gehen! Die Niederlande machen vor, wie sichere Radinfrastruktur aussehen kann. Auch in Deutschland wäre ein solcher Umbau möglich - Wir müssen nur wollen.



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