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Oberbürgermeister Jung beim Abbau des Denkmals, Foto: Karolin Kelm
Oberbürgermeister Jung beim Abbau des Denkmals, Foto: Karolin Kelm

Arbeiten am finalen Bauabschnitt des Elstermühlgrabens in Leipzig gestartet

Im Rahmen eines Pressetermins mit Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung wurde das Poniatowski-Denkmal abgebaut

18.10.2021Stadtinformationen
Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

Am 15. Oktober 2021 wurde im Rahmen eines Pressetermins mit Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung das Poniatowski-Denkmal abgebaut, um den Baustart ab Ende Oktober zwischen Elsterstraße und Lessingstraße zu gewährleisten.

Die Öffnung des Elstermühlgrabens begann bereits im Jahr 2004. Nun wird zunächst bis Dezember 2022 die Elsterbrücke neugebaut. Unmittelbar danach sollen die Arbeiten an der Poniatowskibrücke beginnen, welche bis März 2024 andauern. Das bekannte Poniatowski-Denkmal wird in dieser Zeit sicher aufbewahrt und nach Vollendung der Bauarbeiten wieder errichtet. Daran schließen sich die Wasserbaumaßnahmen zwischen den beiden Brücken an. Weiterhin wird auf dem gesamten Elstermühlgraben vom Stadthafen Leipzig bis zum Brückenbauwerk Ranstädter Steinweg die Wasserrahmen-Richtlinie umgesetzt, wobei strukturverbessernde Elemente ins Wasser eingesetzt und Pflanzungen vorgenommen werden. Auch der Endausbau des Angerwehrs am Ranstädter Steinweg sowie das Errichten von Stegen wird angestrebt. Die Bauarbeiten sollen bis Mitte 2025 abgeschlossen sein.

„Wasser gehört ans Licht und nicht in den Kanal. Wasserwege in der Stadt haben ohne Zweifel einen touristischen Aspekt. Aber wichtiger ist: Wasser bringt Lebensqualität in die Stadt. Ein Wasserlauf ist ein Ruhepunkt im Stadtteil und zugleich Treffpunkt für die Menschen im Quartier. Eine Stadt ohne Wasser ist gar nicht denkbar“, so Burkhard Jung. Er betonte außerdem, dass die Flussläufe jahrzehntelang dem autogerechten Umbau der Straßen in den europäischen Städten weichen mussten. Mit dem Bauvorhaben soll gezeigt werden, wo der künftige Schwerpunkt der Stadtentwicklung Leipzigs liegen soll. 

Voraussetzung für den Bau waren zahlreiche Leitungsverlegungen durch Medienträger. Aufgrund von verkehrsorganisatorischen Gründen im Wohngebiet kann nicht der gesamte Bauabschnitt zwischen Elster- und Lessingstraße auf einmal in Angriff genommen werden, da der Verkehrsfluss immer gewährleistet werden muss.

Der Freistaat Sachsen förderte das Bauvorhaben mit einer maßgeblichen finanziellen Unterstützung, sodass auch der Hochwasserschutz sowie Klimaanpassungen vorgenommen werden können. In den rund 180 Meter langen Bauabschnitt werden etwa 16,8 Mio. Euro investiert. Die Stadt Leipzig erhält für das Vorhaben Fördergelder in Höhe von 12,6 Mio. Euro.

Hintergrund: Der Elstermühlgraben in Leipzig wurde in den 1960er Jahren verrohrt. Schrittweise begann 2005 die Offenlegung, um die Stadt Leipzig noch attraktiver für Bewohner wie auch Touristen zu machen. Bereits der polnische Nationalheld Fürst Józef Antoni Poniatowksi war zu Lebzeiten am Elstermühlgraben zugegen. Im Jahr 1812 schloss er sich dem russischen Feldzug Napoleons an. Ebenso war er an der Völkerschlacht als Oberbefehlshaber der polnischen Truppen beteiligt. Obwohl er den Befehl erhielt, die Stadt zu verteidigen, gelang es den russischen Truppen bis an die Elsterbrücke vorzudringen, welche aufgrund eines Missverständnisses gesprengt wurde. Zahlreiche Soldaten fanden in dem hochwasserführenden Fluß den Tod. Darunter befand sich auch Poniatowski, dessen Leichnam erst Tage später gefunden wurde. Bestattet wurde er anfangs in der Leipziger Ratsgruft, bevor er später in Polen seine letzte Ruhestätte fand. 

Weitere Informationen:
www.leipzig.de



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