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Evangelia Basdekis' Performance „Art Tama“ in Athen (2005), Foto: Tsakiris
Evangelia Basdekis' Performance „Art Tama“ in Athen (2005), Foto: Tsakiris

4. Runde des Austauschprogramms Thessaloniki-Leipzig 2021 gestartet

Fachjury wählt Sam Albatros und Evangelia Basdekis als griechische Stipendiat:innen der HALLE 14 aus

16.04.2021Kunst
HALLE 14

Bereits zum vierten Mal findet im Jahr 2021 das interdisziplinäre Austauschprogramm der HALLE 14 und des Literaturmagazins Edit mit dem Goethe-Institut Thessaloniki statt. Auch dieses Jahr bietet es je zwei Autor:innen und Künstler:innen die Möglichkeit, die beiden Städte zu erkunden und zur Grundlage neuer Projekte zu machen. Während sich Leipziger Autor:innen und Künstler:innen noch bis zum 9. Mai 2021 beim Goethe-Institut Thessaloniki bewerben können, stehen die Stipendiat:innen aus Griechenland bereits fest.

Aus 23 Bewerbungen traf eine dreiköpfige Fachjury, bestehend aus Emrah Gökdemir (Künstler), Dr. Michaela Prinzinger (Übersetzerin, diablog.eu) und Dr. Stefan Weppelmann (Direktor, Museum der bildenden Künste Leipzig) eine Auswahl. Sie entschieden sich für Sam Albatros und Evangelia Basdekis. Beide bestachen mit ihren kritischen Konzepten, die ihre künstlerische Praxis mit Aktionismus verbinden und auf spannende Art Wechselbeziehungen zwischen den beiden Partnerstädten herstellen.

Evangelia Basdekis lebt in Athen und London und hat ihre Performances wie „Art Tama“ und „I Trust You“ bereits bei zahlreichen Festivals und in öffentlichen Räumen weltweit (z.B. Venedig, London, Thessaloniki, Wien) aufgeführt. Einzelausstellungen mit ihren Werken zeigten Galerien in verschiedenen Großstädten Europas. Basdekis gründete Performancekollektive wie CARTel Group (2005) und Per Art Archives (2018) und kuratierte Präsentationen anderer internationaler Performancekünstler:innen. Im Rahmen ihrer Residenz plant die Künstlerin, lokalen Spuren und Erinnerungen an historische Freizeitparks in den beiden Partnerstädten Leipzig und Thessaloniki nachzugehen.

Sam Albatros' Lebensstationen bis heute waren Thessaloniki, Paris, Cambridge, Waschington D.C. und London. Seit 2012 hat Sam Gedichte und Gedichtübersetzungen in griechischen und englischen Literaturmagazinen veröffentlicht. Unter dem 2017 geschaffenen Alterego Sam Albatros wurden die Gedichte als Mixed-Media-Performances inszeniert und sowohl online als auch offline präsentiert, unter anderem in Griechenland, Zypern, Großbritannien und Deutschland. Seit 2018 betreibt Sam Albatros die Webseite queerpoets.com, die unkonventionelle und queere Gedichte ins Griechische übersetzt. Sam's Debütroman „Faulty Boy“ wird 2021 erscheinen, seine griechische Übersetzung von Richard Sikens Gedichtband „Crush“ ist für 2022 geplant. Für Leipzig plant Sam ein Projekt zu queeren Geflüchteten, das sich mit den Parallelen zwischen der Flucht vor Krieg und der Flucht aus dem familiären Umfeld als queeres Individuum beschäftigt.

Wie unterschiedlich die aus dem Programm entstehenden Themen und Werke sein können, zeigt die aktuelle Ausstellung „BACK & FORTH“ der HALLE 14. Hier präsentieren die Leipziger Stipendiatinnen aus dem Jahr 2019, Lucia Graf und Geeske Janßen, gemeinsam mit Ronny Bulik, die Ergebnisse ihres Aufenthalts in Thessaloniki.

Dieses Austauschprogramm besteht seit 2018 und wird in Kooperation des Goethe-Instituts Thessaloniki, des Literaturmagazins Edit und des Kunstzentrums HALLE 14 durchgeführt. Es wird vom Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig gefördert.



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