
Stadtschwärmer Leipzig
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Über die Cannabis-Legalisierung 2024 wurde in ganz Deutschland diskutiert. Auch in Leipzig beschäftigte man sich mit den Veränderungen aufgrund der Freigabe des bislang nur als Rauschmittel bekannten Cannabis. Manche witterten gar ein "großes Geschäft" mit dem neu zugelassenen Wirkstoff. Was hat sich seit der Legalisierung geändert?
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten von medizinischem Cannabis
Die Einsatzmöglichkeiten von medizinischem Cannabis werden derzeit erforscht. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Wirkstoff für eine Vielzahl an Therapien anwendbar ist. Aufgrund möglicher entspannender und beruhigender Eigenschaften sollen entsprechende Präparate für die Behandlung chronischer Erkrankungen geeignet sein. Allerdings sind Produkte, die Cannabis enthalten, verschreibungspflichtig und müssen vom Arzt auf Rezept verordnet werden. Einlösbar sind E-Rezepte bequem online. Wie eine Rezeptausstellung und Einlösung für Cannabis-Mittel funktioniert, erfährt man bei Dienstleistern wie Nordleaf. Auf der Plattform wird erklärt, wie der medizinische Fragebogen auszufüllen ist und wann vom Arzt ein entsprechendes Rezept ausgestellt wird. Wenn die notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Eignung für eine Cannabis-Therapie auch von Telemediziner*innen bestätigt werden. Mit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist bei medizinischem Cannabis jedoch nur für Therapien bei schweren Erkrankungen zu rechnen. In der Regel werden die Arzneikosten übernommen, wenn zuvor andere Behandlungsmöglichkeiten durchgeführt, aber nicht wirksam waren. Grundsätzlich ist seit der Cannabis-Legalisierung die Ausstellung eines Privatrezepts möglich, wobei die Kosten für ein Medikament dann von den Patienten zu tragen sind.
Sicherer Umgang mit Arzneimitteln und Medizinprodukten
Wie in den Medien zu lesen ist, wird Cannabis häufig bei Tinnitus, ADHS, Schlafstörungen und chronischen Schmerzen eingesetzt. Auch bei Migräne sowie in der Frauenheilkunde (Regelschmerzen) kommt dieser Wirkstoff zum Einsatz. Bei einer Therapie oder der Vorbeugung vor Krankheiten stellt sich die Frage, ob gesundheitliche Beschwerden nicht auch durch Anpassung der Lebensweise zu beheben sind. Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin wirken sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Oft genügen kleine Umstellungen des Lebensstils, um sich fit und gesund zu fühlen. Die Zustimmung des Bundestags zur Legalisierung von Cannabis war ein wichtiger Schritt, um die Bevölkerung vor Nachteilen zu schützen. Eigentlich ist Hanf nämlich eine Nutzpflanze, die seit Jahrtausenden kultiviert wird. Der psychoaktive Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der Rauschzustände auslösen kann, stammt aus Blättern, Blütenspitzen und dem Cannabisharz weiblicher Hanfpflanzen. Das Ziel der Cannabis-Legalisierung soll nun darin bestehen, den Gesundheitsschutz für Konsumenten zu gewährleisten. Deshalb dürfen Präparate, die medizinisches Cannabis enthalten, nur gegen Rezept abgegeben werden. Zusätzlich zur kontrollierten Abgabe wurde die Freigabe des privaten Eigenanbaus für den Eigenbedarf beschlossen. Ob dadurch ein sicherer Umgang mit Cannabis garantiert ist, bleibt abzuwarten. Bei Rauschmitteln ist Vorsicht geboten, da das Risiko einer Toleranzentwicklung besteht. Schon nach mehrfachem Konsum können Entzugserscheinungen auftreten. Daher gilt bei Cannabis dasselbe wie bei allen anderen zu medizinischen Zwecken eingesetzten Mitteln: Nur so viel wie unbedingt notwendig verwenden! Oft ist eine Therapie mit Medikamenten unvermeidbar. Jedoch sollte vor einer Behandlung immer ein Arzt konsultiert werden. Arzneimittel müssen streng nach Vorschrift verwendet und nach Beendigung der Therapie sicher entsorgt werden. Wenn Kinder mit im Haushalt leben, sind Medizinpräparate so aufzubewahren, dass sie für die Kleinen nicht erreichbar sind.