Stadtschwärmer Leipzig
Wer keinen Insider kennt, schnappt sich dieses Buch und wird an die liebsten Orte von waschechten... Weiterlesen
Für LGBTQ+-Personen geht es beim Schutz persönlicher Daten nicht nur darum, Betrug zu vermeiden – es kann eine Frage von Sicherheit, Würde und Überleben sein. Wenn private Informationen von queeren Kund*innen offengelegt werden, droht nicht nur ein finanzieller Schaden. Es kann bedeuten, dass jemand gegen seinen Willen geoutet wird, ins Visier von Belästigung gerät oder sogar Gewalt erfährt – besonders in feindlichen Umgebungen.
Datenlecks betreffen nicht nur große Unternehmen – auch kleinere Betriebe sind gefährdet. Allein 2022 meldeten Amerikanerinnen Verluste von mehr als 5,8 Milliarden Dollar durch Betrug. Für queere Communities sind die Risiken schwacher Datenschutzmaßnahmen noch gravierender. Deshalb müssen Unternehmen, die LGBTQ+-Kundinnen bedienen, den Schutz von Daten als Kernverantwortung begreifen.
Hier sind fünf wichtige Schritte, um queere Kundendaten online zu schützen und Vertrauen aufzubauen:
1. Wissen, welche Daten gesammelt werden
Queere Kund*innen geben oft äußerst sensible Informationen preis – manchmal sogar unbewusst. Dazu können Zahlungsdetails für LGBTQ+-spezifische Angebote gehören, Adressen, die mit queeren Wohn- oder Gesundheitsangeboten verbunden sind, oder auch Kauf- und Browserverläufe, die ein Outing nach sich ziehen könnten.
Um dies zu schützen, sollten Unternehmen Data-Loss-Prevention (DLP)-Systeme und Verschlüsselungstechnologien einsetzen. Viele setzen heute auch auf sichere Cloud-Speicherlösungen für Unternehmen, da diese integrierte Schutzfunktionen wie automatische Backups, starke Verschlüsselung und strenge Zugriffskontrollen bieten.
Gerade für queere Menschen sind folgende Daten hochsensibel:
Jede dieser Datenarten kann für queere Menschen größere Risiken bergen als für die Allgemeinbevölkerung – Datenschutz ist hier also eine Frage der Gerechtigkeit.
2. Den Datenzugriff einschränken
Interne Bedrohungen sind real: 31 % der Datenlecks stammen von Mitarbeitenden. Bei LGBTQ+-Daten sind die Konsequenzen oft gravierender. Man stelle sich vor, eine Person aus dem Team erhält Zugriff auf Unterlagen, die einen trans Kollegin outen könnten – oder auf Informationen über queerspezifische Gesundheitsangebote.
Setzen Sie deshalb auf rollenbasierte Zugriffskontrollen:
Je weniger Personen Daten einsehen können, desto sicherer bleiben queere Kund*innen.
3. Daten verschlüsseln und starke Authentifizierung nutzen
Schwache Passwörter sind für rund 80 % der Datenlecks verantwortlich. Für queere Kund*innen kann das bedeuten, dass Hacker Zugang zu Dating-App-Nachrichten, queeren Gesundheitsakten oder Mitgliedschaften in privaten Unterstützungsgruppen bekommen.
Unternehmen sollten:
Für LGBTQ+-Kund*innen ist starke Authentifizierung nicht nur Komfort – es ist Schutz vor Outing und gezielten Cyberangriffen.
4. Software aktuell halten
Veraltete Software ist ein Einfallstor für Cyberkriminelle. Hacker suchen gezielt nach Webseiten und Plattformen, die keine Updates durchführen. Für queere Organisationen kann das verheerend sein – Mitgliederlisten, Event-Registrierungen oder Spender*innen-Daten könnten öffentlich werden.
Spielen Sie Updates und Patches immer schnell ein. Stellen Sie sicher, dass jede eingesetzte Software aktuell und sicher ist.
5. Eine Kultur der Verantwortung schaffen
Der Schutz von LGBTQ+-Kundendaten muss eine unternehmensweite Verpflichtung sein. Jede*r Mitarbeitende sollte die Risiken kennen und Verantwortung übernehmen: von der Erkennung von Phishing-Versuchen bis hin zum Melden verdächtiger Aktivitäten.
Für queere Communities können Datenlecks mehr bedeuten als finanzielle Verluste – sie können Jobverlust, familiäre Ablehnung oder Gewalt nach sich ziehen. Wer Datenschutz als Unternehmenswert ernst nimmt, schützt nicht nur seine Kund*innen, sondern signalisiert auch: Dieses Unternehmen ist ein sicherer Ort.
Fazit
Queere Menschen tragen besondere Risiken, wenn ihre persönlichen Daten offengelegt werden. Starker Datenschutz ist daher eine Form von Allyship und aktiver Fürsprache. Unternehmen, die LGBTQ+-Kund*innen bedienen, müssen diese Verantwortung anerkennen und entsprechend handeln.
Von der Verschlüsselung sensibler Informationen über eingeschränkte Zugriffsrechte bis hin zu regelmäßigen Updates und der Wahl vertrauenswürdiger Cloud-Speicherlösungen – jeder Schritt zählt. In einer Welt, in der Datenlecks unvermeidbar erscheinen, kommt es darauf an, vorbereitet zu sein – und queere Kund*innen wissen zu lassen: Wir stehen an eurer Seite.