Nachwuchs auf der Auswilderungsfläche und in der Zuchtstation: Im Mai startete das Artenschutzprojekt zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Feldhamster in das zweite Auswilderungsjahr. Insgesamt wurden 179 Feldhamster auf zwei feldhamsterfreundlich bewirtschaftete Äcker in Nordsachen ausgewildert. Inzwischen wurden mittels Wildkameras die ersten Jungtiere auf dem Feld gesichtet. Parallel zum Nachwuchserfolg auf dem Feld können sich die Pfleger in der zooeigenen Zuchtstation ebenfalls über Nachkommen freuen. „Bislang haben wir 9 Würfe, zwei davon konnten wir bereits in Augenschein nehmen mit insgesamt 15 gesunden Jungtieren. Um dem Muttertier ausreichend Ruhe zu gewähren und die Aufzucht der Jungtiere in der sensiblen Anfangsphase möglich wenig zu stören, öffnen wir die Nester erst nach 2 bis 3 Wochen. Dabei kontrollieren wir die Wurfgröße, dass Geschlechterverhältnis und führen einen Gesundheitscheck durch. Die Zahl der Jungtiere wird sich sicherlich in den nächsten Wochen weiter erhöhen“, erklärt Projektmanager Thomas Liebenstein, der das Feldhamsterschutzprojekt maßgeblich betreut. Die erfolgreiche Etablierung der ausgewilderten Nachzuchttiere aus dem Jahr 2024, die sich durch die ersten Jungtiere auf dem Feld abbildet, sowie der Nachwuchs in der Zuchtstation unterstreichen den erneuten Erfolg dieses Artenschutzprojektes, das ab dem 1. Oktober von der Europäischen Union gefördert wird.
Europäische Union (EU) unterstützt Artenschutzprojekt: Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat eine Fördervereinbarung für das Feldhamsterschutzprojekt LIFE4HamsterSaxony mit der Europäischen Union abgeschlossen. Das Projekt mit einer Laufzeit von sechs Jahren und einem Gesamtvolumen von 12,2 Millionen Euro wird durch die Europäische Union mit einem Anteil von 75% unterstützt. Im Herbst letzten Jahres wurde durch die Projektpartner LfULG (Leadpartner) sowie den Zoo Leipzig und das Landratsamt Nordsachsen ein umfangreicher, gemeinsamer Projektantrag bei der EU eingereicht.
Die Anstrengungen des im Jahr 2008 gegründeten Arbeitskreises für kooperativen Feldhamsterschutz waren eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Antrages, insbesondere die entwickelte „Strategie zum kooperativen Schutz des Feldhamsters im Freistaat Sachsen“. „Der positive Bescheid über die Förderung des Feldhamsterschutzprojekts ist für alle beteiligten Akteure der ´Ritterschlag´ im Europäischen Artenschutz und eine Bestätigung unserer kontinuierlichen Arbeit. Bisher gibt es mit dem Waldrapp-Projekt des Tiergartens Wien-Schönbrunn nur ein LIFE-Projekt mit Zoobeteiligung. Für die harte Arbeit und die gute Zusammenarbeit möchte ich mich bei den Projektpartnern sowie allen weiteren Arbeitskreismitgliedern bedanken. Die zugesagten Mittel ermöglichen uns, das Projekt, im Verbund mit den regionalen Landwirten, auf ein gesichertes Fundament zu heben, langfristig eine stabile Feldhamster-Population aufzubauen und gleichzeitig die Biodiversität in Mitteldeutschland zu erhöhen“, betont Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.
Weiterführende Angaben zum erteilten Förderungsbescheid der EU und zu den Hintergründen des LIFE-Antrags können Sie auch aus der offiziellen Medieninformation des LfULG entnehmen:
Neue Chance für den Feldhamster in Sachsen
Seit dem Jahr 2021 setzt sich der Zoo Leipzig zusammen mit dem Arbeitskreis „Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen“ für den Schutz des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters ein.
Weitere Informationen zum Feldhamsterschutz in Sachsen finden Sie auch auf der Webseite Feldhamsterschutz in Sachsen sowie auf der Artenschutzseite des Zoos:
Artenschutzprojekt Feldhamster | Zoo Leipzig