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DOK Leipzig 2023: White Angel – Das Ende von Marinka, Regie: Arndt Ginzel
DOK Leipzig 2023: White Angel – Das Ende von Marinka, Regie: Arndt Ginzel

„White Angel – Das Ende von Marinka“ von Arndt Ginzel eröffnet DOK Leipzig 2023

Der Dokumentarfilm des deutschen Investigativjournalisten begleitet Polizisten in der Ostukraine bei Evakuierungseinsätzen im Sommer 2022

05.09.2023Veranstaltungen
DOK Leipzig

Die 66. Festivalausgabe von DOK Leipzig eröffnet am 8. Oktober 2023 mit der Weltpremiere des Dokumentarfilms „White Angel – Das Ende von Marinka“von Arndt Ginzel.

Der Film dokumentiert Evakuierungs- und Rettungseinsätze in der Kleinstadt Marinka, Region Donezk, zwischen Frühjahr und Herbst 2022. Die eindrücklichen Nahaufnahmen der Einsätze stammen von einer Go-Pro-Kamera der Polizisten, welche die Stadt immer wieder mit einem weißen Transporter abfahren, den die Zivilist*innen „Weißer Engel“ nennen. Im Frühjahr kehrte Arndt Ginzel mit seinem Team in die Ukraine zurück und sprach mit den Rettern und Überlebenden über die traumatischen Erlebnisse – und über den Untergang ihrer Heimatstadt, die heute nicht mehr existiert.

 „In den Zeugnissen der Überlebenden ist von Verlusten die Rede, von Schmerz und Trauer, aber auch von Hoffnungen und Träumen“, kommentiert Festivalleiter Christoph Terhechte. „Mehr als ein Film über den Krieg ist ‚White Angel – Das Ende von Marinka‘ ein Dokument der Menschlichkeit und der Sehnsucht nach Frieden.“

Der Leipziger Journalist Arndt Ginzel produziert seit vielen Jahren TV-Dokumentationen für die ARD und das ZDF. Zwei Wochen vor dem russischen Angriff reiste er in die Ukraine, um für das deutsche Fernsehen Berichte über die Tötung ukrainischer Zivilist*innen und die Entführung von Kindern aus den von Russland besetzten Gebieten zu drehen. Zum Zeitpunkt des Einmarschs befand er sich im Land und berichtete in den nachfolgenden Wochen aus dem Krisengebiet. 2022 wurde er für seine Kriegsberichterstattung aus der Ukraine mit dem Leuchtturm-Preis des Netzwerks Recherche ausgezeichnet.

Als Investigativjournalist arbeitete Arndt Ginzel bereits in zahlreichen Kriegs- und Krisengebieten, etwa in Syrien, wo er Verbrechen der russischen Wagner-Gruppe aufdeckte. In Kroatien folgte er den Spuren eines Waffenhändlernetzes, das mit deutschen Rechtsextremisten der AfD in Verbindung steht.

Bekannt wurde Ginzel unter anderem für seine Recherchen zur sogenannten „Sachsensumpf-Affäre“, über die er 2007 im „Spiegel“ und bei „Zeit Online“ berichtete. Für die TV-Reportage „Spiel im Schatten – Putins unerklärter Krieg gegen den Westen“ erhielt er zusammen mit Markus Weller den Bayerischen Fernsehpreis 2017 und im gleichen Jahr eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis für die Reportage „Putins geheimes Netzwerk – Wie Russland den Westen spaltet“. 2019 wurde er zusammen mit Gerald Gerber für seine Recherchen im Zusammenhang mit den Pegida-Demonstrationen in Dresden mit dem „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig ausgezeichnet.

Die Eröffnung von DOK Leipzig findet am Sonntag, dem 8. Oktober 2023 um 19 Uhr im CineStar 4 statt. Der Regisseur Arndt Ginzel wird für ein Filmgespräch anwesend sein.

Triggerwarnung: „White Angel – Das Ende von Marinka“ enthält Darstellungen von Kriegsszenen und Tod. Der Film ist freigegeben ab 18 Jahren.

Das vollständige Filmprogramm inklusive aller Termine wird am 21. September veröffentlicht, dann startet auch der Ticketvorverkauf.



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