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Film: Die Reise nach Sundevit, Foto: DEFA
Film: Die Reise nach Sundevit, Foto: DEFA

Volkseigene Filme im Cineplex Leipzig

Das Leipziger DEFA-Wochenende vom 15. bis 17. Oktober 2021

12.10.2021Veranstaltungen
Cineplex

„Bezirksfilmdirektion Leipzig präsentiert“ - Unter diesem Arbeitstitel stellten Theaterleitung und Mitarbeiter des Cineplex, einige Mitarbeiter arbeiteten bereits unter dem Dach derselben in Leipziger Kinos wie Capitol, Schauburg und Filmtheater der Freundschaft, ihr ganz eigenes „Best of“ des DEFA-Filmschaffens zusammen.

Mit seinem DEFA-Wochenende feiert das Cineplex Leipzig nachträglich 75 Jahre DEFA. Gegründet am 17. Mai 1946 entstanden in Babelsberg (und Dresden) etwa 700 Spielfilme und rund 3.500 Dokumentar-, Kurz- und Animationsfilme. Der Termin für das Wochenende ist nicht zufällig gewählt, denn am 17. Oktober 1946 fand mit Wolfgang Staudtes „Die Mörder sind unter uns“ die erste Premiere eines DEFA-Spielfilms statt. 

Neun Filme werden vom 15.-17.10.2021 im Leipziger Westen unter dem Motto „Volkseigene Filme im Cineplex“ präsentiert, mit freundlicher Unterstützung der DEFA-Stiftung und gefördert aus dem Verfügungsfonds Soziale Stadt Grünau. 

Zu jedem Film gibt es von dem ausgewiesenen DEFA-Experten Frank-Burkhard Habel, Autor von „Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme“ und „Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen“ (beide Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin), eine Filmeinführung.

Als Intro zur Filmreihe laden Cineplex Leipzig und das Grünauer Komm-Haus am 14.10. 17:00 Uhr zu einer Lesung mit „FB“ Habel in das Komm-Haus ein. Titel der Lesung „Manchmal tut ein DEFA-Lustspiel gut“.

Zum Filmwochenende sind 15:00 Uhr die jüngsten Kinobesucher eingeladen. So gibt es in „Die Reise nach Sundevit“ nach Benno Pludra ein Wiedersehen mit Tim Tammer, einem Junge, der jedem hilft, der seine Hilfe braucht. Eine Parabel auf Mitmenschlichkeit - wie die zwei ausgewählten Märchenfilme „Das Feuerzeug“ (mit Rolf Ludwig) und „Das kalte Herz“ (mit Erwin Geschonneck) auch.

Die 17:30 Uhr-Filme zeigen, dass die DEFA auch Mantel- und Degenfilme, Indianerstreifen und Science Fiction konnte. Freuen können sich Besucher auf 100 Minuten Prügeleien, Zärtlichkeiten und flotte Sprüche im DDR-Kinohit "Mir nach, Canaillen!" mit Manfred Krug. In „Weiße Wölfe“ schwört Gojko Mitic als Dakotahäuptling Weitspähender Falke Rache, als seine Frau ermordet wird, und Rolf Hoppe gibt den Banditen. Im ersten Science-Fiction-Film der DDR „Der Schweigende Stern“ nach einer Vorlage von Stanislaw Lem gehen acht Weltraumfahrer verschiedener Nationen auf eine Venus-Mission. Regisseur Kurt Maetzig landete mit dem Film einen internationalen Erfolg, lief der sozialistische Utopie-Streifen doch auch in der Bundesrepublik, in Großbritannien und in den USA.

In der Abendschiene (20 Uhr) ist zuerst (15.10.) Tom Pauls in seiner einzigen DEFA-Hauptrolle zu erleben. Als frischgebackener Leutnant soll er den Soldaten Harbolla (Michael Lucke) aus dem Arrest holen und in seine Einheit zurückzubringen. Eine herrliche Komödie, die darüberhinaus eine realistische Schilderung der DDR bietet. 

In Erinnerung an Michael Gwisdek, der im Herbst 2020 verstarb, zeigt das Cineplex am Samstag (16.10.) „Der Tangospieler“, die Verfilmung des Romans von Christoph Hein. In den Hauptrollen sind Michael Gwisdek, Corinna Harfouch und Hermann Beyer zu sehen. Dr. Dallow, ehemals Oberassistent der Historischen Fakultät, springt aus Gefälligkeit für einen erkrankten Tangospieler ein und wird anschließend verurteilt. Im März 1968 aus dem Gefängnis entlassen, schwört er von Politik und Piano die Finger zu lassen.

Besser als in „Die Architekten“ (17.10.) ist das Lebensgefühl der späten (und dann untergehenden) DDR nicht beschrieben worden. Der Architekt Daniel Brenner soll für eine riesige Berliner Trabantenstadt ein kulturelles Zentrum entwerfen. Doch der Baubeginn markiert das Ende von Daniels Ideen und Hoffnungen. Aber auch das Ende der DDR, es ist die Zeit unmittelbar vor dem Herbst 1989. Peter Kahanes „Die Architekten“ ist einer der letzten DEFA-Filme.

Tickets für das DEFA-Wochenende gibt es zu Einheitspreisen von 5,00 € (15:00 Uhr), 6,00 € (17:30 Uhr) und 7,00 € (20:00 Uhr) unter:

Filme und Spielzeiten

Fr., 15.10.2021 um 15:00 Uhr
Die Reise nach Sundevit

Fr., 15.10.2021 um 17:30 Uhr
Mir nach, Canaillen!

Fr., 15.10.2021 um 20:00 Uhr
Zum Teufel mit Harbolla

Sa., 16.10.2021 um 15:00 Uhr
Das Feuerzeug

Sa., 16.10.2021 um 17:30 Uhr
Weiße Wölfe

Sa., 16.10.2021 um 20:00 Uhr
Der Tangospieler

So., 17.10.2021 um 15:00 Uhr
Das kalte Herz

So., 17.10.2021 um 17:30 Uhr
Der Schweigende Stern

So., 17.10.2021 um 20:00 Uhr
Die Architekten



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