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Foto: pixabay.com / josemdelaa
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Stadt Leipzig will Obdachlosigkeit mit verstärkter Prävention und passgenauen Hilfen verringern

Insgesamt 29 Maßnahmen sollen mit dem neuen Fachplan bis 2026 umgesetzt werden

29.09.2022Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Die Stadt Leipzig schreibt den Fachplan Wohnungsnotfallhilfe von 2018 fort. Insgesamt 29 Maßnahmen sollen mit dem neuen Fachplan bis 2026 umgesetzt werden. Dafür sind in den Jahren 2023 bis 2026 insgesamt knapp zwei Millionen Euro vorgesehen.

Die Stadt Leipzig will dem Ziel der Erklärung von Lissabon zur Europäischen Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit näherkommen, Obdachlosigkeit bis 2030 zu beenden. „Niemand soll auf der Straße schlafen müssen“, so Bürgermeister Thomas Fabian. „Wir wollen Wohnungslosigkeit vermeiden und obdachlosen Menschen eine Unterkunft anbieten. Mit verstärkter Prävention und passgenaueren Hilfen soll Menschen in Wohnungsnot geholfen werden.“

Die Wohnungsnotfallhilfe in Leipzig soll vermeiden, dass Menschen überhaupt wohnungslos werden. Vorgesehen ist deshalb beispielsweise eine Wohnschule für junge Menschen, die Kompetenzen als Mieterin und Mieter vermittelt und über Hilfen bei Problemen informiert. Auch sollen Vermieterinnen und Vermieter sowie Beratungsstellen dafür gewonnen werden, über bestehende Hilfen im Wohnungsnotfall zu informieren. Die Stadt selbst will mit einer breit angelegten Kampagne Hilfen bekannter machen.

Damit obdachlose Menschen so schnell wie möglich ­wieder eine dauerhafte Wohnperspektive erlangen, soll es unter anderem mehr Plätze im Projekt „Eigene Wohnung“ geben. Voraussetzung ist, die Modellphase wird erfolgreich beendet und das Projekt weitergeführt. Auch in ambulant betreuten Wohnprojekten sollen mehr Plätze geschaffen werden, um Menschen zu unterstützen, die nicht allein in einer eigenen Wohnung leben können.

Der Fachplan sieht auch vor, ein Konzept für eine ganztägige Öffnung von Übernachtungshäusern zu erarbeiten. Auch sollen die bestehenden Einrichtungen schrittweise barrierefrei gestaltet werden. Verschiedene Maßnahmen sollen den besonderen Bedarfen von obdachlosen Personen mit Pflegebedarf, von Frauen, jungen Menschen, Personen jeglicher sexueller Orientierung, psychisch kranken Personen oder Personen mit Tier besser entsprechen.

Damit die Qualität der Wohnungsnotfallhilfe in Leipzig weiter verbessert werden kann, sollen beispielsweise Nutzerinnen und Nutzer zu ihren Erfahrungen mit den Angeboten der Wohnungsnotfallhilfe befragt und Bewohnerinnen und Bewohner von Notunterkünften im Rahmen von Hausversammlungen einbezogen werden.

Der von Bürgermeister Thomas Fabian vorgelegte Fachplan wurde jetzt durch Oberbürgermeister Jung in seiner Dienstberatung bestätigt. Die Ratsversammlung wird voraussichtlich im November darüber entscheiden. 



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