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Sonderauswertung der Bürgerumfrage zu Natur und Erholung

Viele Leipzigerinnen und Leipziger sorgen sich um die Zukunft des Auwalds

20.02.2024Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Viele Leipzigerinnen und Leipziger sorgen sich um die Zukunft des Leipziger Auwalds. Dies geht aus der aktuellen Sonderauswertung der Kommunalen Bürgerumfrage 2022 zur Naturwahrnehmung und dem Erholungsverhalten in der Leipziger Auenlandschaft hervor.

Laut der gemeinsamen Erhebung des Instituts für Soziologie der Universität Leipzig und des Amtes für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig nehmen Besucher des Auwalds dessen Entwicklung aufmerksam wahr. Vor allem – aber keineswegs nur – ältere Menschen beobachteten in den letzten Jahren Veränderungen wie zunehmende Trockenheit, mehr Totholz oder verdorrte Wiesen. Aus den 1.424 vollständig beantworteten Fragebögen geht hervor, dass Viele diese Entwicklung mit Besorgnis sehen. Wassermangel wird als größtes Problem benannt. Zugleich schätzen nahezu alle Befragten (95 Prozent) die Bedeutung der Aue für den Schutz der Biodiversität als hoch oder sehr hoch ein.

Der Ergebnisbericht zur Umfrage steht auf leipzig.de/statistik im Bereich „Kommunale Bürgerumfrage“ unter „Themenbezogene Sonderumfragen“ kostenfrei zum Download zur Verfügung und bietet unter anderem Antworten auf die Fragen „Wie hat sich die Corona-Pandemie auf das Erholungsverhalten der Leipzigerinnen und Leipziger ausgewirkt?“, „Wird der Leipziger Auwald als Erholungsgebiet anders genutzt als früher?“ und „Werden Veränderungen in der Aue wahrgenommen?“.

Fast zwei Drittel der Leipzigerinnen und Leipziger nutzen den Leipziger Auwald häufig als Erholungsgebiet. Die beliebtesten Ziele sind die Parks im Zentrum und der südliche Auwald. Im Vergleich zu den Angaben, die vor der Pandemie gemacht wurden, scheint die Nutzung des Auwalds aber leicht zurückgegangen zu sein. Der wichtigste Grund, um auf einen Besuch des Auwalds zu verzichten, ist die räumliche Entfernung. Diejenigen, die eine weitere Anfahrt haben, kommen selten in den Auwald.

Dass an vielen Stellen und auf vielen Ebenen Maßnahmen ergriffen werden, um die Leipziger Auenlandschaft zu erhalten, weiß dagegen nur eine Minderheit der Bevölkerung. Keine der Initiativen – vom Sächsischen Auenprogramm über das Leipziger Totholzkonzept bis zum Projekt Lebendige Luppe – ist mehr als einem Viertel der Befragten bekannt. Viele dieser Maßnahmen werden in dem Bericht näher vorgestellt und lohnen an sich schon einen Blick in die Untersuchung. Wenn es um den eigenen Beitrag zum Schutz der Aue geht, sind die Leipzigerinnen und Leipziger zurückhaltend. Während die Kennzeichnung als Schutzgebiet oder das Anbringen von Informationstafeln mit großer Mehrheit befürwortet wird, findet die Idee temporärer Betretungsverbote oder Einschränkungen der Gewässernutzung im Zuge von Revitalisierungsmaßnahmen nur geringe Zustimmung.

Für die Bürgerumfrage waren insgesamt 5.000 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner im Alter zwischen 18 und 85 Jahren angeschrieben worden. 1.424 vollständige Antwortbögen lagen nach Ende der Erhebung vor. Rund ein Drittel der Befragten nahm digital teil. Nach 2017 handelte es sich um die erste Wiederholungsbefragung. Damit liegen nun Vergleichszahlen zur Ableitung von Trends bzw. Nutzungs- und Verhaltensänderungen vor.



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