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Kammerchor der Stadt Leipzig im Museum der bildenden Künste, Foto: Schola Cantorum Leipzig / Edgar Matzke
Kammerchor der Stadt Leipzig im Museum der bildenden Künste, Foto: Schola Cantorum Leipzig / Edgar Matzke

Schola Cantorum Leipzig nimmt Unterricht wieder auf

Digitalpause mit Kreativitätszuwächsen

03.06.2020Stadtinformationen
Schola Cantorum Leipzig

Nach mehr als zehn Wochen pandemiebedingter Pause nimmt die Schola Cantorum Leipzig gestern einen ersten Teil des Unterrichts wieder auf. Grundlage dafür ist ein umfassendes Hygienekonzept. Mit der sächsischen Corona-Schutz-Verordnung vom 12. Mai 2020 war der Besuch von Bildungseinrichtungen und Musikschulen unter Beachtung besonderer Hygienemaßnahmen wieder erlaubt worden.

Das in den vergangenen Wochen erarbeitete Hygienekonzept sieht für unterschiedliche Unterrichtssituationen verschiedene Hygienemaßnahmen vor. So werden ab Juni für alle Einzelunterrichte Räume mit etwa 60 Quadratmetern Fläche genutzt. "Die derzeit geforderten Mindestabstände zwischen Gesangsschülern und -pädagogen möchten wir lieber übererfüllen", erläutert der künstlerische Leiter der städtischen Kinder- und Jugendchöre, Marcus Friedrich. Außerdem wird der Unterricht verkürzt, um zwischen zwei Einheiten das Querlüften der Räume zu ermöglichen. Nicht zuletzt müssen auch Instrumente und Flächen regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. "Verkleinerte und verkürzte Chorproben lagern wir aus, genau wie die Kurse unserer musikalischen Früherziehung. Zum Glück ist das in der warmen Jahreszeit relativ unproblematisch", erklärt Friedrich und ergänzt, dass natürlich bei weitem noch nicht alle Probleme und Sorgen vom Tisch sind. So versuche derzeit das Chorbüro, mit den verschiedenen Partnern für alle kommenden und bisher nicht abgesagten Konzerte verantwortungsvolle Lösungen zu erarbeiten. Ob das gelingt, hänge nicht zuletzt von den geltenden Allgemeinverfügungen in den jeweiligen Bundesländern ab. Wie es nach der Sommerpause weitergeht, könne derzeit niemand vorhersagen. "Wir werden Durchhaltevermögen, Geduld und Kreativität brauchen, denn die Krise ist längst nicht vorbei. Aber im Gegensatz zu wochenlangem Stillstand führen kleine Schritte, wie wir sie im Moment gehen, zwar langsam, aber sicher irgendwann ans Ziel."

Digitalpause mit Kreativitätszuwächsen
"Von einer Pause kann bei uns genau genommen nicht die Rede sein", erklärt Marcus Friedrich. Denn obwohl alle Präsenzveranstaltungen seit Mitte März ausgesetzt waren, habe es eine Pause zumindest im Chorbüro nicht gegeben. "Der größte Teil des Einzelunterrichts war binnen weniger Tage auf digitale Kanäle wie Skype oder Zoom umgestellt", so der Chorleiter. Auch musikalische Früherziehung und Musiktheorie-Unterricht wurden nach kurzer "Umbaupause" mit neuem Konzept online weitergeführt.

Neben selbst eingespielten Klavierbegleitungen aus dem Repertoire der Chöre oder Kinder- und Volksliedern zum Singen daheim sind Zusatzangebote wie die Reihe "Musikgeschichte(n) aus der Quarantäne", oder ein Podcast zu Fragen von Gesangstechnik entstanden. Ausfallenden Chorproben konnten so alternative Angebote entgegengesetzt werden. Und auch für die meisten der von März bis Mai terminierten Konzerte habe es musikalische Trostpflaster bei YouTube oder SoundCloud gegeben. "Unterm Strich mussten lediglich zwei Veranstaltungen im März ganz ohne Ersatz ausfallen", so Friedrich. Aber trotz unbestreitbarer Kreativitätszuwächse sei man froh, wenn die Digitalpause nun ein vorläufiges Ende findet: "Die Aufbereitung der Unterrichtsinhalte ist im Vergleich zum analogen Unterricht um ein Vielfaches zeitaufwendiger. Auf diese Erfahrung hätten wir rückblickend wohl lieber verzichtet. Aber letztlich sind wir an den Herausforderungen auch gewachsen."



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