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Nullerjahre: Jugend in blühenden Landschaften von Hendrik Bolz, Foto: Schauspiel Leipzig
Nullerjahre: Jugend in blühenden Landschaften von Hendrik Bolz, Foto: Schauspiel Leipzig

Schauspiel Leipzig: Premieren und Highlights im März 2024

Den Premierenreigen eröffnet am 1. März 2024 in der Diskothek „Nullerjahre. Jugend in blühenden Landschaften“

07.02.2024Kultur
Schauspiel Leipzig

Vier Premieren, zahlreiche Lesungen und Gastspiele im Rahmen der Leipziger Buchmesse sowie ein breites Repertoire auf vier Bühnen — das ist der März im Schauspiel Leipzig.

Den Premierenreigen eröffnet am 1.03.2024 in der Diskothek „Nullerjahre. Jugend in blühenden Landschaften“. „Nichts Nettes, nichts Schönes soll es hier geben, alles Fake, alles Verarsche, ein bunt angestrichener Haufen Scheiße.“ — Drogen, Gewalt, toxische Männlichkeit und Rechtsextremismus prägen das Stralsund der Nullerjahre. Hendrik Bolz erzählt in seinem autobiographischen Roman vom Aufwachsen unter erschwerten Bedingungen. Marco Damghani bringt den Stoff mit dem Schauspielstudio des Schauspiel Leipzig auf die Bühne.

Auf der Hinterbühne folgt am 2.3. die Premiere „Jahrestage. Zweiter Teil“ (UA) – ein Erinnerungsraum zu Uwe Johnsons „Jahrestage“ als Projekt von Anna-Sophie Mahler und Ensemble. Im zweiten Teil der musikalisch-dokumentarischen Reise zu Uwe Johnsons Jahrhundertroman entfaltet sich erneut das große Thema des Autors: Kein Land, nirgends und kein Weggehen könnten ihn aus dem Eingebundensein in politische Konflikte erlösen. Es entsteht ein Echoraum einer Lektüre, in dem eine gespaltene deutsche Geschichte und eine gespaltene Wirklichkeit in einer globalen Gegenwart nachhallen. Parallel dazu zeigen wir die Wiederaufnahme von „Jahrestage. Erster Teil“ (UA) als Zeitreise und Panorama deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts auf der Großen Bühne. Am 15. und 16.3. sind beide Teile an aufeinanderfolgenden Tagen im Doppelpack zu sehen.

In der Residenz verhandelt Diederik Peeters in „Wahnsinn —Ein (Live) Podcast“ unser Verhältnis zu Normativität und Realität: Herr G. ist überzeugt, dass seine Frau durch eine Außerirdische ersetzt wurde. Und Herr P. sieht mehrere Doppelgänger, die ihr eigenes Leben führen. Der live auf der Bühne gespielte Podcast ergründet die Eigenschaft des Gehirns, unbewusst Fiktionen zu schaffen, um der Realität einen Sinn zu geben. Premiere ist am 13. März.

Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ präsentiert ab 16.3. seine neue Arbeit in der Diskothek. In „Heißes Wasser für alle“ von Gesine Danckwart suchen junge Menschen nach dem Sinn ihres Seins. Sie sind gefangen in einer unbändigen Sehnsucht, einem ständigen „Warten auf“ und einer beinah unerträglichen Einsamkeit, die sich in ihren Körpern, ihrem Denken und ihren Vorstellungen äußern.

Gleich mehrfach ist die oscarnominierte Schauspielerin Sandra Hüller im März auf der Großen Bühne zu erleben. Auf dem Spielplan stehen zwei Gastspiele der Bochumer „Hamlet“-Inszenierung, eine weitere Vorstellung von „Der Würgeengel. Psalmen und Popsongs“ nach Buñuels surrealistischem Filmklassiker sowie „Bilder deiner großen Liebe“, Tom Schneiders Bühnenversion von Wolfgang Herrndorfs literarischem Roadmovie. Gemeinsam mit Didier Eribon liest Sandra Hüller während der Leipziger Buchmesse aus Eribons Roman „Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben“, in dem der Autor in die Biographie seiner Mutter reist.

Viele weitere Lesungen stehen im Rahmen der Leipziger Buchmesse auf dem Programm: Marc-Uwe Kling gastiert mit „Die Känguru-Klassiker“ auf der Großen Bühne, Maren Kames (Autorin von „Luna Luna“) liest in der Diskothek „Hasenprosa“, Marco Damghani präsentiert im Foyer 1 sein Romandebüt „Die Insel Sertralin“, in der Residenz lesen Simone Atangana Bekono und Angelo Tijssens im Rahmen des Gastlandauftrittes Niederlande/ Flandern. Über diese und weitere Veranstaltungen im Rahmen der Buchmesse informieren Sie sich bitte in unserem Monatsspielplan.

Der vierte und letzte Teil der Expertengespräche zum Spielzeitmotto „Mitten in Geschichte“ findet am 18.3. im Foyer 1 statt. Sind Kapitalismus und Wachstumsglaube noch zeitgemäß? Unter dem Titel „Anpassung oder Revolution“ sprechen Soziologe Philipp Staab und Literaturwissenschaftler Joseph Vogl mit Jens Bisky über Leitmotive gegenwärtiger und künftiger Gesellschaften. Der Eintritt ist frei.

Den gesamten Monatsspielplan März finden Sie online.



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