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Martin Sládeček (1. v.l.) und Dr. Michael Schramm, gemeinsam mit Eva Yildizová (2. v.l.) und Jennifer Krebs, Foto: Schaubühne Lindenfels
Martin Sládeček (1. v.l.) und Dr. Michael Schramm, gemeinsam mit Eva Yildizová (2. v.l.) und Jennifer Krebs, Foto: Schaubühne Lindenfels

Schaubühne Lindenfels schließt Theaterpartnerschaft mit dem Divadlo Husa na provàzku aus Brünn

Partnerschaft soll gegenseitige Gastspiele, Kooperationen und Koproduktionen umfassen

13.10.2023Kultur
Schaubühne Lindenfels

Im Zuge einer Delegationsreise der Stadt Leipzig anlässlich von „50 Jahre Städtepartnerschaft Leipzig - Brünn 2023” haben heute Vormittag in Brünn die Schaubühne Lindenfels und das Theater Divadlo Husa na provàzku feierlich eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Stellvertretend für die Häuser vollzogen dies Martin Sládeček (Künstlerischer Leiter des Brünner Theaters) und Dr. Michael Schramm (Kaufmännischer Leiter der Schaubühne).

Die Partnerschaft zwischen den beiden Bühnen soll gegenseitige Gastspiele, Kooperationen und Koproduktionen umfassen. Die Theater eint u.a., dass sie gesellschaftsrelevante Themen ins Zentrum der öffentlichen Debatte rücken und den sozialen Zusammenhalt stärken wollen.

Das erste Gastspiel findet im Dezember dieses Jahres statt. In der Schaubühne zeigt dann das Divadlo Husa na provàzku jeweils an einem Abend seine vielbeachtete Bearbeitung des postmodernen Kultromans „Das chasarische Wörterbuch” und mit „Die Herzzeit” eine Annährerung an die komplexe Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Der Vorverkauf für beide Aufführungen startet am kommenden Montag, 16. Oktober 2023.

Zum Partnertheater der Schaubühne und den Stücken:

Divadlo Husa na provàzku: Das Brünner Theater mit dem Namen „Gans an einer Schnur” zählt nicht nur zu den renommiertesten Bühnen Tschechiens, sein Ruf reicht auch weit über die Grenzen des Landes hinaus. Als „Bühne für zeitgenössische Themen und unerwartete Formate” hat es sich darauf spezialisiert, aktuelle, ursprünglich nicht-dramatische Texte und nicht-textuelle Konzepte zu inszenieren. Die Geschichte des Hauses reicht bis in die späten 1960er Jahre zurück, in die Zeit des Prager Frühlings, und ist verbunden mit zahlreichen berühmten Künstler:innen wie Boleslav Polívka oder Václav Havel. Die Heimat des Theaters ist ein drei Bühnen umfassendes rekonstruiertes historisches Gebäude mit einem Anbau aus den 1990er Jahren im Zentrum von Brünn.

Das chasarische Wörterbuch“: Die Adapation des gleichnamigen Kultromans des serbischen Schriftstellers Milorad Pavić in der Regie von Jan Mikulášek versetzt das Spiel aus Identitäten, einander widersprechendern Fakten und Bildern auf poetische und fantasievolle Weise in ein „Museum der Träume und menschlichen Torheiten”. Der Regie gelingt (…) eine zeitlose Inszenierung, die die Verschachtelung der Traumlogik auch in der Verschachtelung von Text und Inszenierung visuell bildgewaltig erfassbar macht.” (Theater der Zeit)

In tschechischer Sprache mit deutscher Übertitelung
Samstag, 9. Dezember 2023 | 20 Uhr

Die Herzzeit“: Eine Beziehung zwischen Erwartung und Verständnis, Trauma und Heilung, Liebe und Freundschaft – „Die Herzzeit“ thematisiert die komplexe Verbindung zwischen den Dichter:innen Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Geprägt von der Zeit des NS-Regimes finden sich die beiden im Wien der Nachkriegszeit. Nach drei Monaten zieht Celan nach Paris. Das Band zwischen ihnen: die Liebe zur Sprache. Briefe und Verse malen ein bewegendes Bild von Hoffnung und Verzweiflung, ihrer Zerrissenheit zwischen Luftschloss und Realität.

In tschechischer Sprache mit deutscher Übertitelung
Sonntag, 10. Dezember 2023 | 18 Uhr



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