Auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig ist am 20. November 2025 ein bedeutender Meilenstein erreicht worden. Beim Richtfest für den Neubau des Global Hub würdigten Sachsens Finanzminister Christian Piwarz, Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, gemeinsam mit den Bauschaffenden den Fortschritt der Bauarbeiten. Mit dem Aufziehen der Richtkrone wurde symbolisch die nächste Bauphase eingeläutet. Der Rohbau ist nun abgeschlossen und der Innenausbau beginnt, ein wichtiger Etappenschritt auf dem Weg zu einem neuen Zentrum der internationalen Spitzenforschung in Leipzig.
Der Global Hub entsteht unter der Leitung des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) als gemeinsames Bauvorhaben von Bund und Freistaat Sachsen. Auf dem zentral gelegenen Wilhelm-Leuschner-Platz errichten sie ein hochmodernes Forschungsgebäude mit einer genehmigten Gesamtsumme von 49,5 Millionen Euro. Der Bund fördert das Projekt im Rahmen des Programms für Forschungsbauten mit 50 Prozent der Kosten.
Ab 2027 werden im Global Hub rund 500 Wissenschaftler:innen aus aller Welt an zukunftsweisenden Fragen der Globalisierungsforschung arbeiten. Das Gebäude wird die neue Heimat für das Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe), die Graduate School Global and Area Studies, das Global and European Studies Institute, das Institut für Afrikastudien und das Religionswissenschaftliche Institut. Damit entsteht ein Ort der interdisziplinären Zusammenarbeit und internationalen Vernetzung, der die Forschung zur Globalisierung an der Universität Leipzig nachhaltig stärkt.
Stärkung der Globalisierungsforschung an der Universität Leipzig
Finanzminister Christian Piwarz betonte die Bedeutung des Projekts: „Mit dem Global Hub entsteht in Leipzig ein herausragender Forschungsbau, der Wissenschaft, Architektur und Nachhaltigkeit auf vorbildliche Weise verbindet. Dass wir heute Richtfest feiern können, ist ein gemeinsamer Erfolg aller Beteiligten, ein sichtbares Zeichen für gute Planung, verlässliche Zusammenarbeit und handwerkliches Können. Besonders erfreulich ist, dass sich die Baumaßnahme weiterhin im genehmigten Kostenrahmen bewegt. Der Freistaat Sachsen investiert hier sinnvoll und verantwortungsbewusst in die Zukunftsfähigkeit unseres Wissenschaftsstandorts.“
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hob in seiner Ansprache die wissenschaftliche Strahlkraft hervor: „Auf dem Gebiet der interdisziplinären Globalisierungsforschung hat die Universität Leipzig eine herausragende Expertise entwickelt. Der Global Hub wird diese Forschung auf ein neues Niveau heben – mit internationaler Sichtbarkeit und Vernetzung. Über 65 Hochschulen weltweit arbeiten bereits mit Leipziger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen. Der Neubau ist ein Meilenstein, der diese Dynamik weiter befördert.“
Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig, zeigte sich erfreut über den Baufortschritt: „Es ist alles andere als selbstverständlich, dass ein Neubau für geisteswissenschaftliche Forschung im Bund-Länder-Programm realisiert wird. Das zeigt, wie stark und anerkannt die Globalisierungsforschung unserer Universität ist. Der Global Hub wird Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung spürbar stärken – mehr als 150 Doktorandinnen und Doktoranden werden hier künftig hervorragende Bedingungen vorfinden.“
Beispiel für nachhaltiges Bauen
Der Neubau des Global Hub steht beispielhaft für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Bauen. Die Architektur setzt auf eine Holz-Hybridkonstruktion mit einem hohen Vorfertigungsgrad, der Bauzeiten verkürzt und Ressourcen schont. Die Fassaden bestehen aus vorvergrauter Lärchenholzverkleidung, die Dachflächen werden als begrünte Retentionsdächer ausgeführt, die zur Kühlung beitragen und das Mikroklima verbessern. Zudem entsteht ein Energiegründach mit Photovoltaikanlage, das zur Eigenversorgung beiträgt.
Die flexible Holzskelettstruktur ermöglicht eine langfristige Anpassung der Raumkonzepte an neue Forschungsanforderungen. Fahrradstellplätze, eine energieeffiziente Gebäudetechnik und die innerstädtische Lage am Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz fördern umweltfreundliche Mobilität und kurze Wege.
Global Hub wird Leipziger Stadtbild prägen
Neben den Forschungs- und Arbeitsbereichen wird das Erdgeschoss des Global Hub einen öffentlichen Veranstaltungsbereich mit Foyer und Tagungszentrum bieten, der als Ort des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft dienen soll. Dort sollen künftig Veranstaltungen, Diskussionen und Ausstellungen stattfinden, die den Austausch über globale Themen in die Stadt hineintragen.
Der Baubeginn erfolgte im September 2024. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant. Anschließend erfolgt der Einzug der Universität Leipzig. Der Global Hub wird künftig als identitätsstiftender Solitärbau das Leipziger Stadtbild prägen, ein Ort, an dem interdisziplinäre Forschung, Nachhaltigkeit und Internationalität unter einem Dach vereint sind.
