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Rapportbuch: Karteikarte, Foto: Stadtgeschichtiches Museum Leipzig
Rapportbuch: Karteikarte, Foto: Stadtgeschichtiches Museum Leipzig

Programm der Leipziger Museen, Archive und Bibliotheken zum »Tag der Provenienzforschung«

Analoge und digitale Angebote am 13. April 2022

01.04.2022Veranstaltungen
Stadtgeschichtliches Museum

Am 13.04.2022 findet zum vierten Mal der vom Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. organisierte »Tag der Provenienzforschung« statt. Der Aktionstag bietet die Möglichkeit, auf die gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz der Provenienzforschung international aufmerksam zu machen und die vielfältigen Fragestellungen und Methoden dieses Forschungsbereichs einem breiten Publikum zu vermitteln.

In Leipzig vermitteln die beteiligten Einrichtungen bei analogen und digitalen Angeboten das Thema Provenienzforschung im Allgemeinen. Darüber hinaus werden auch folgende Themen besprochen und Ergebnisse der bisherigen Arbeit vorgestellt: Objekte aus kolonialen Kontexten und NS-verfolgungsbedingtem Entzug, Raub-/Beutekunst, in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR enteignete Objekte oder die Aufarbeitung der Sammlungspolitik/-geschichte eines Hauses.

Es werden außerdem in einer gemeinsamen digitalen Gesprächsrunde die bisher geleisteten Forschungen vorgestellt und auf die aktuelle Situation in Leipzig eingegangen. Hierbei werden auch Wünsche für die Zukunft und Forschungsdesiderate thematisiert.

Spurensuche in Leipziger Sammlungen
Digitale Gesprächsrunde zur Provenienzforschung in den Leipziger Museen und Bibliotheken
16 Uhr - 17.30 Uhr
digital; die Zugangsdaten zur Videokonferenz werden auf der Website der DNB bereitgestellt
Moderation: Prof. Dr. Jörg Deventer, Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, Leipzig

Ob NS-Raubgut, sogenanntes „DDR-Unrecht“ oder koloniale Kontexte – die Frage der Herkunft ihrer Sammlungsbestände beschäftigt auch Leipziger Museen und Bibliotheken. Anlässlich des Tags der Provenienzforschung geben die Leipziger Institutionen in einer digitalen Gesprächsrunde Einblicke in die Praxis: Mit welchen Problemstellungen befassen sich die Forschenden und zu welchen Umgangsformen und Lösungen finden sie dabei? Welchen Beitrag leistet die Provenienzforschung zur Sammlungsgeschichte der einzelnen Häuser? Wo überkreuzen sich die Herkunftsgeschichten einzelner Objekte oder ganzer Sammlungen auch institutionenübergreifend? Und wie lässt sich diese Forschung noch weiter vernetzen?

teilnehmende Einrichtungen:

  • Deutsche Nationalbibliothek Leipzig (Dr. Emily Löffler)
  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst (Dr. Thomas Rudi)
  • GRASSI Museum für Völkerkunde (Dr. Friedrich von Bose)
  • Leipziger Städtische Bibliotheken (Korina Kilian)
  • Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig (Dr. Heike Fricke)
  • Stadtgeschichtliches Museum Leipzig (Lina Frubrich) 
  • Universitätsbibliothek Leipzig (Cordula Reuß)

Die einzelnen Museen, Bibliotheken und Archive haben ebenso eigene Programmpunkte und
Aktionen für den Tag vorbereitet:

Deutsche Nationalbibliothek
(zeitunabhängige digitale Präsentation)
Unter dem Titel „Ex libris – die Spur führt nach Wien“ berichtet Emily Löffler auf dem Blog der Deutschen Nationalbibliothek über die Restitution von drei Büchern aus dem Eigentum des Wiener Rechtsanwalts Valentin Rosenfeld.

Weitere Beiträge auf dem Blog der DNB werden sich voraussichtlich mit einem Aspekt der Sammlungsgeschichte des Deutschen Buch- und Schriftmuseums in der frühen DDR-Zeit sowie mit ausgewählten Provenienzmerkmalen aus dem DNB-Bestand befassen.

GRASSI Museum für Angewandte Kunst
12 Uhr
KUNSTPAUSE: Kurzführung zum Tag der Provenienzforschung durch die Ausstellung "FRAGILE PRACHT. Glanzstücke der Porzellankunst" mit Kurator Dr. Thomas Rudi.
15-16 Uhr

Diskussionsrunde zu Spuren des „Boxerkrieges“ in deutschen Museumssammlungen
Zum Internationalen Tag der Provenienzforschung lädt das frisch gestartete Projekt Spuren des „Boxerkrieges“ in deutschen Museumssammlungen – eine gemeinsame Annäherung zu einer digitalen Diskussionsrunde ein. Am Mittwoch, den 13. April von 15 bis 16 Uhr stellen beteiligte Kuratorinnen und Forscherinnen die Ziele und Herangehensweisen des Verbundprojekts kurz und anschaulich anhand einzelner Objekte aus den entsprechenden Museumssammlungen vor. Anschließend eröffnen sie den Raum für Fragen und Impulse aus dem Publikum.
Anmeldungen werden bis zum 11.04.22 per Mail an boxerprojekt@smb.spk-berlin.de erbeten.

GRASSI Museum für Völkerkunde
18 Uhr, Großer Vortragssaal im GRASSI
Wir geben Einblicke in den neu gestalteten „Raum der Erinnerung“, der sich dem Thema Rückführung widmet. Anschließend stellen wir in einer Gesprächsrunde aktuelle Projekte der Provenienzforschung vor.

Dabei sind die Projekte:

  • Presença Karajá, Ritxoko-Puppen der Iny Karajá (Brasilien) –Melanie Meier, Koordinatorin Amerika-Sammlung, Prof. Manuelina Duarte (Universität Liège, Belgien)
  • Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo – Dr. Ohiniko Toffa
  • Provenienzforschung zu Ahnen aus Tansania – Isabelle Reimann und Mnyaka Sururu Mboro (Berlin
  • Postkolonial e.V.)

Eine Veranstaltung in deutscher und englischer Sprache.
Teilnahmegebühr: 4/3€

Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig
15.15 - 15.45 Uhr, im Konzertsaal des Musikinstrumentenmuseums oder über BBB:
meet.uni-leipzig.de/b/jf8-4bq-sif-mws

Wissenshorizonte oder Worüber Musikinstrumente erzählen können: Die Forschungsstelle DIGITAL ORGANOLOGY am Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig befasst sich intensiv mit der Herkunft seiner Museumsobjekte und Sammlungen. Wer hat ein Musikinstrument unserer Sammlung zuvor besessen? Wer hat es hergestellt? In welchem Zusammenhang wurde es benutzt? Unter welchen Umständen kam es überhaupt ins Museum? Warum wurde es aufgehoben? Diese und weitere spannende Facetten der Provenienzforschung beleuchten Josef Focht, Heike Fricke und Philipp Hosbach.

Staatsarchiv Leipzig
Online-Workshop zur Archivrecherche für die Provenienzforschung am 11.05.2022
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
(zeitunabhängige digitale Präsentation)

Im Blog-Beitrag des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig wird Lina Frubrich eine Erwerbung der Kunsthandlung Curt Naubert näher vorstellen. Es handelt sich hierbei um ein Gemälde von dem Künstler F. Tonnellier mit einer Schlachtendarstellung von 1813.
Bei Facebook werden am Tag selbst in mehreren Posts die Schritte der Forschungen zu dem 1937 angekauften Gemälde vorgestellt.

Universitätsbibliothek Leipzig
(zeitunabhängige digitale Präsentation)
Blogbeitrag „Wenn Bücher reden können...“ (Folge 5)
Ein Buch aus dem Besitz der Wiener Anglistin Helene Richter. Wer war sie und was wissen wir über das Schicksal von ihr und ihrer Schwester Elise? Gibt es weitere Hinweise auf das Schicksal von beiden und den Verbleib ihrer Bibliothek?



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