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Westflügel Leipzig: I am not in a Room, Foto: Thilo Neubacher
Westflügel Leipzig: I am not in a Room, Foto: Thilo Neubacher

Premiere von "I am not in a Room" im Westflügel Leipzig

Ein Zusammenspiel von Lyrik, Tanz, Figuren und Musik am 2. September 2022

11.08.2022Kultur
Westflügel

Der Herbst im Westflügel Leipzig beginnt mit einer Premiere: Am Freitag, den 2. September 2022 zeigen Figurentheater Wilde & Vogel [Leipzig] und Choreographia[Inter]Austriaca [Linz] ihre neue gemeinsame Produktion „I am not in a Room“. Basierend auf Gedichten der amerikanischen Lyrikerin Emily Dickinson entsteht ein dichtes Zusammenspiel aus Poesie, Live-Musik [Charlotte Wilde], Tanz [Kai Chun Chuang, Choreographie: Rose Breuss] sowie Licht und Figuren-Interventionen [Michael Vogel]. Weitere Vorstellungen sind am Sa 03. & So 04.09. sowie Do 08., Fr 09. und Sa 10.09.2022 im Westflügel Leipzig zu sehen. Bienen mit heiligem Flaum – eine Fliege, deren Gebrumm das Letzte ist, das die Dichterin vor ihrem eigenen Tod hört – die rührenden Grillen, die im späten August ihren druidischen Geisterhymnus aufführen – und, in allen Gedichten, eine Vielzahl von Gedankenstrichen, die Räume öffnen, Ungesagtes andeuten und das Spiel der Fantasie der Leser*innen aktivieren: Einstiege in das poetische Werk Emily Dickinsons.

Zu Tanz, Musik, Licht und Figuren ließ sich das Team von „I am not in a Room“ durch Gedichte und Biografie von Emily Dickinson inspirieren: Aus den Ekstasen der Naturempfindungen, dem Hineinspinnen der Gedanken in Materie und Tier, Theatralisierungen kleinster Bewegungsereignisse oder bedeutendster Momente von Leben und Tod sowie geografisch-historischen Bezügen nach Amherst / USA, wo Dickinson lebte, spannen die Künstler*innen aus Taiwan, Österreich und Deutschland ein assoziatives Netz von Gesten, Klängen, Energien, Liedern, Räumen und Zusammenhängen.

Emily Dickinson (1830-1886) hinterließ ein enorm umfangreiches Werk mit einer nahezu unerschöpflichen Themenvielfalt, fast ausschließlich posthum veröffentlicht. Die bedeutendste amerikanische Dichterin verließ ihr Elternhaus zeitlebens fast nicht und empfing schließlich kaum mehr Gäste; quasi aus dem Zimmer heraus knüpfte sie intensivste Beziehungen zur Welt, ihren Mit-Geschöpfen und Mitmenschen.

Beeinflusst von eigenen Erfahrungen mit Isolation während der Lockdowns der letzten Jahre führt die Beschäftigung mit Dickinsons Werk zu weiteren bis heute bedeutsamen Themen: multikulturelle Dimensionen ihres Denk- und Poesieraums, ökologische Aspekte aus einem tief empfundenen Bezug zur Natur sowie Fragen nach Individuum und Gesellschaft, die in der Idee des Eins-Werden mit der Welt münden.



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