Zum neuen Schuljahr 2022/2023 startet in Leipzig für alle Grund- und Förderschulen ein gemeinsames Leseprojekt: „Lesen lernen, Leben lernen“ (4L). Durch das neue Format erhalten zunächst alle zweiten und vierten Klassen aller Leipziger Grund- und Förderschulen die Möglichkeit, kostenfrei am Leseprojekt teilzunehmen. Eine Teilnahme ist freiwillig und wird vom LASUB (Lutz Kleinschmidt, Leiter des Referates Grund- und Förderschulen) zur Förderung des Lese-Sinn-Verständnisses empfohlen. Lesen öffnet den Kindern die Welt, erklärt sie, macht sie transparent und erfahrbar.
Lesen soll Freude bereiten, spannend sein und zu Erkenntnissen beitragen und fördert die Lese- und Schreibfähigkeiten von Kindern. Das Ziel des Projektes ist es daher, jedem Kind teilnehmender Schulen ein Buch zu schenken und dieses lernbegleitend im Unterricht zu lesen. Zusätzlich erhalten die Lehrkräfte für die Arbeit im Unterricht ein Arbeitsheft. Zur Auswahl stehen verschiedene Bücher mit altersgerechten Inhalten zu Themen wie z.B. Umweltverschmutzung durch Plastikmüll im Meer, Flucht und Migration, Freundschaft, Ängste, Krankheit, Zusammenhalt in der Klassengemeinschaft, Familie, Mut und Fantasie.
„Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat eine größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen“, sagte bereits Gottfried Wilhelm Leibniz, ein bedeutender deutscher Mathematiker, Physiker, Philosoph, Sprachwissenschaftler und Historiker. Dieses Zitat steht zeitgleich auch als Sinnspruch der rotarischen Arbeit, so der Projektleiter Michael Bülhoff. Er sieht im gemeinsamen Leseprojekt großes Potential: „Das 4L Projekt sucht jeden Tag die Lücke zu schließen, die durch die ungebremste Nutzung moderner Medien bei den jungen Menschen zu entstehen drohen.“
Alle Leipziger Grund- und Förderschulen haben Ende Mai ein Leseschnupperpaket mit Leseproben aller Bücher erhalten. Bis zum 15.08.22 können die Schulleitungen per beigelegtem Sammelbestellzettel die Klassensätze für ihre zweiten und vierten Klassen anfordern. Die Bücherbestellungen werden in der letzten Ferienwoche der sächsischen Sommerferien verschickt. Das Projekt wird voraussichtlich über zwei Jahre laufen, sodass auch im darauffolgenden Schuljahr 2023/2024 erneut alle zweiten und vierten Klassen ein kostenfreies Buch erhalten.
Ralf Rangnick, Stifter und Vorstand der Ralf Rangnick Stiftung, sieht in der Kooperation mit den Rotary Clubs ebenfalls eine große Chance: „Lesen ist die Voraussetzung, sich Wissen anzueignen und bildet die Basis für stabile und demokratische Gesellschaften. Durch das Lesen wird eine persönliche Entwicklung der Kinder und ihrer individuellen Zukunftskompetenzen gefördert.“
Das 4L Projekt wurde vor 18 Jahren vom Inhaber der Mayer’schen Buchhandlungen Helmut Falter ins Leben gerufen und hat deutschlandweit bereits mehr als 1,4 Millionen Kinder erreicht. Als sein Nachfolger hat der neue rotarische Projektleiter Michael Bülhoff (RC Oberhausen – Past District Governor) das Projekt nun in Leipzig initiiert und sich mit drei Leipziger Rotary Clubs und der Ralf Rangnick Stiftung zusammengeschlossen, um die Leseförderung zum ersten Mal in dieser Größenordnung und barrierefrei für alle Grund- und Förderschulen in unserer Buchstadt zu ermöglichen. Die Kosten in Höhe von 35.000 € werden durch die Projektleitung 4L sowie von den Leipziger Rotary Clubs (RC Leipzig-Centrum vertreten durch Axel Schöpa; RC Leipzig-Alte Börse vertreten durch Jörn Wefelscheid; RC Leipzig-Herbst ’89 vertreten durch Marion Böttger) übernommen. Die Ralf Rangnick Stiftung koordiniert das gesamte Projektmanagement.
