Eine zentrale Wegeverbindung im nördlichen Auwald ist wieder intakt: Der neu errichtete Nahlesteg im Zuge des Heuwegs ist jetzt für Radfahrerinnen und Fußgänger freigegeben. Die entsprechende Behelfsbrücke kann in den kommenden Wochen zurückgebaut werden, voraussichtlich Mitte August sind die Arbeiten beendet. Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt anlässlich der Verkehrsfreigabe: „Die neue, pfeilerlose Konstruktion zeigt, dass wir Klimaschutz beim Bau mitdenken. Die Brücke ist so geplant, dass die Nahle hier viel Platz hat, um ungehindert durchzufließen. Mit vier Metern Breite kann sich zudem der Rad- und Fußverkehr sicher begegnen.“
Der ursprüngliche Stahlbetonbau an dieser Stelle stammte aus dem Jahr 1962 und wies starke Schäden auf, so dass seit Oktober 2023 eine neue Querung gebaut wurde. Fußgängerinnen und Radfahrer wurden während der Bauzeit einseitig über eine Behelfsbrücke geführt.
Die neue Konstruktion ist nun ein einfeldriger Stahlbogenbau, so dass der Fluss – etwa bei einem Hochwasser – auf der gesamten Breite des Nahlestegs durchfließen kann, ohne durch Pfeiler behindert zu werden. Auch Vorhaben zur Revitalisierung der Auenlandschaft sind damit ohne weiteres möglich.
Eine Herausforderung beim Bau war, dass Arbeiten im Gewässer während der Fischschonzeit nicht erlaubt sind, so dass sie jeweils temporär bis 30. Juni unterbrochen waren. Weil die Stahlkonstruktion zunächst nicht geliefert werden konnte, musste der Bau zudem nach dem Abriss in 2024 pausieren. Zwei Spezialkräne waren schließlich Mitte April im Einsatz, damit die drei Brückensegmente eingehoben werden konnten. Ein Segment war 25 beziehungsweise 27 Tonnen schwer.
Für die Arbeiten mussten keine Bäume im Auwald gefällt werden. Da der Baubereich jedoch als Landschaftsschutz-, Vogelschutz- sowie FFH-Gebiet klassifiziert ist, wurden entsprechende Kompensationen für den Natur- und Artenschutz mit dem Amt für Umweltschutz sowie dem Amt für Stadtgrün und Gewässer abgestimmt.
Der Heuweg stellt eine wichtige innergemeindliche Hauptradwegverbindung zwischen den Stadtteilen Möckern und Leutzsch dar und ist für die fußläufige Naherholung im nördlichen Auwald bedeutend. Der Ersatzbau kostet insgesamt 5,2 Millionen Euro, 2,25 Millionen Euro davon werden finanziert durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Mit der Initiative fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte zur Senkung der Treibhausgasemissionen.
Weitere Informationen sind abrufbar unter:
www.leipzig.de/nahlesteg