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Bürgermeisterin Vicki Felthaus, Schulmuseumsleiter Dr. Jörn Michael Goll, Schulamtsleiter Peter Hirschmann und der Abteilungsleiter für schulische und außerschulische Lernorte Dr. Thomas Töpfer beim Besuch der Ausstellung, Foto: Stadt Leipzig
Bürgermeisterin Vicki Felthaus, Schulmuseumsleiter Dr. Jörn Michael Goll, Schulamtsleiter Peter Hirschmann und der Abteilungsleiter für schulische und außerschulische Lernorte Dr. Thomas Töpfer beim Besuch der Ausstellung, Foto: Stadt Leipzig

Neue Dauerausstellung im Schulmuseum: Die Leipziger Ratsfreischule

Ausstellung zeigt überwiegend Bildmaterial und beschreibt die Geschichte der Schule

07.06.2024Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Die Geschichte der Leipziger Ratsfreischule lässt aufhorchen: „Bildung für alle!“, „Gleiche Bildungschancen für Mädchen und Jungen!“, „Bildung als Ausweg aus der Armut!“ – mit diesen Aussprüchen wurde sie 1792 in Leipzig eröffnet. Das Schulmuseum (Goerdelerring 20) lädt mit seiner neuen Dauerausstellung dazu ein, auf Entdeckungsreise zu gehen und die Besonderheiten der Ratsfreischule kennenzulernen.

Die Ratsfreischule war die erste städtische Schule für Jungen undMädchen mittelloser Eltern und eine Sensation, denn vor ihrer Gründung gab es in Leipzig keine öffentlichen Bildungsangebote für Mädchen und Kinder aus „einfachen Verhältnissen“. Der Unterricht ohne Pflicht zum Schulgeld war ein Schritt zur Bildungsgerechtigkeit. Doch nicht nur in sozialer Hinsicht war die Ratsfreischule ein Novum. Auch was die Gestaltung des Unterrichts betraf, ging man hier neue Wege. Neben Rechnen, Schreiben, Lesen standen auch für die damalige Zeit moderne und praxisorientierte Fächer wie Naturgeschichte, Erdbeschreibung (für Jungen) oder Sittenlehre (für Mädchen) auf dem Lehrplan. Innovative Lehrmittel, insbesondere die so genannte Lesemaschine, welche bis Mitte des 19. Jahrhundert ein Exportschlager für ganz Europa wurde, sollten den Kindern das Lernen erleichtern.

Die Ausstellung im Schulmuseum zeigt überwiegend Bildmaterial und beschreibt die Geschichte der Schule. Wer mag, kann sich auch an Kurrentschrift auf Schiefertafeln probieren.

„Die Ratsfreischule war ein herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, um Bildung zu fördern. Auch wenn unsere Schulen heute in Landesträgerschaft sind, so unterstützt die Kommune die Schulen und die Familien bei ihren aktuellen Herausforderungen und Anliegen. Ob es die Öffnung von Schulhöfen, die Digitalisierung oder der Wunsch nach vielfältigen Lernformen ist: Innovative Lösungen setzen wir gemeinsam mit den Schulen um. Mit der Etablierung der Gemeinschaftsschule bringt Leipzig heute wie damals mit der Ratsfreischule ein zusätzliches Bildungsangebot an den Start“, so Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus.

Die Ratsfreischule wurde in ehemaligen Mannschaftsunterkünften neben der Pleißenburg eingerichtet. Die anliegende Gasse erhielt den Namen Schulgasse, ab 1876 Schulstraße und seit 2000 Ratsfreischulstraße. Am Dittrichring erinnert heute ein Denkmal an die ersten beiden Direktoren Karl Gottlieb Plato (1757-1833) und Johann Christian Dolz (1769-1843). 



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