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Gertraud Möhwald: Kleiner Kopf, Halle (Saale), 1993 schamottierter Ton, Porzellanmasse, Scherben, Ziegelstein, gebaut, montiert, tlw. überlaufend glasiert, Engoben Schenkung Christa und Ulrich Philippi, 2025, Foto Esther Hoyer
Gertraud Möhwald: Kleiner Kopf, Halle (Saale), 1993 schamottierter Ton, Porzellanmasse, Scherben, Ziegelstein, gebaut, montiert, tlw. überlaufend glasiert, Engoben Schenkung Christa und Ulrich Philippi, 2025, Foto Esther Hoyer

Neue Ausstellung im GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig: GEFÄSS / SKULPTUR 4. Deutsche und internationale Keramik seit 1946

8. November 2025 bis 4. Oktober2026 in der Art déco-Pfeilerhalle

21.10.2025 Veranstaltungen
GRASSI Museum

Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig zeigt vom 8.11.2025 bis 4.10.2026 in seiner Art déco-Pfeilerhalle die Ausstellung GEFÄSS I SKULPTUR 4. DEUTSCHE UND INTERNATIOALE KERAMIK SEIT 1946. Gezeigt werden rund 320 Stücke, die für eine Auswahl herausragender Schenkungen der vergangenen Jahre an das Museum stehen. Die Ausstellung zeichnet die künstlerischen Entwicklungen seit 1946 bis in die jüngste Gegenwart nach und lässt die keramischen Arbeiten, ihre Formenkraft und Glasurschönheit in ästhetische Zwiesprachen treten – immer wieder das Verhältnis von zweckgebundenem Gefäß und autonomer Skulptur auslotend.

Der künstlerischen Studiokeramik hat das GRASSI Museum für Angewandte Kunst bereits drei große und vielbeachtete Ausstellungen gewidmet. Sie zählt zu den stark gewachsenen und international hochkarätig besetzten Sammlungsbereichen des Museums. Die Schau GEFÄSS I SKULPTUR 4 präsentiert ein Destillat dieses umfangreichen Sammlungsbestandes. Dieser besteht neben einer überaus großen Anzahl hochwertiger Schenkungen aus Privatsammlungen insbesondere auch aus Erwerbungen des Museums von den jährlich stattfindenden hauseigenen Grassimessen.

Herausragende Erwerbungen und Schenkungen der letzten Jahre aus den Sammlungen Heinz-Peter Adams, Eduard Budelman, Dr. Gisela Freudenberg, Herta und Hansjörg Koch, Christa und Ulrich Philippi, Solveig und Klaus Schmidt, Dr. Detlev Siemssen und Werner Filz-Siemssen, Lotte Reimers, Petra Verberne, Dr. Ingrid und Wilfried Vetter und vielen anderen sind der Anlass für diese Folgeausstellung GEFÄSS | SKULPTUR 4.

Zur Ausstellung

Gefäße und Skulpturen stehen sich in der Ausstellung buchstäblich gegenüber – jedoch nicht als Gegensätze, sondern in einem wechselseitigen Dialog. Durch die chronologische Betrachtung wird deutlich, dass sich die moderne Studiokeramik zunehmend ihrer bloßen Nutzbarkeit entzieht und mit der skulpturalen Eigenständigkeit experimentiert, ohne das Thema „Gefäß“ aus dem Auge zu verlieren.

Die Ausstellung spannt den Bogen von Gefäßen der Nachkriegszeit bis zu aktuellen Stücken. Sie vereint künstlerische Positionen aus fünf Kontinenten und zwanzig Ländern.

Zu den gezeigten Künstlerinnen und Künstlern zählen renommierte Vertreterinnen und Vertreter der internationalen Keramikszene wie Lucie Rie, Hans Coper oder Bernard Leach. Den Startpunkt der Ausstellung bilden Gefäße der späten 1940er bis 1960er Jahre – etwa von Richard Bampi, Jan Bontjes van Beek, Otto Hohlt, Otto Meier oder Rolf Overberg. Sie sind noch dem tradierten Auftrag verpflichtet, in denen sich jedoch bereits ein skulpturaler Gestaltungswille abzeichnet. Weiter reicht das Spektrum über die keramischen Plastiken der 1970er und 1980er Jahre wie die von Beate Kuhn, Ernst Häusermann, Robert Sturm und Carmen Dionyse. Der Bogen endet letztlich bei Gefäßen von Martin Schlotz, der mit blasigen Glasuren eine besondere plastische Qualität erzielt, oder bei Johannes Nagel und Elke Sada, die sich jeweils auf unterschiedliche Weise dem Gefäß als skulpturalem Objekt nähern.

Ein zentrales Augenmerk der Schau liegt auf Keramik der Region - mit Stücken unter anderem von Ute Brade, Walter Gebauer, Gertraud Möhwald oder Sybille Abel-Kremer, Rosi Steinbach, Elke Sada und Johannes Nagel. Diese Arbeiten werden bewusst in einen gesamtdeutschen und internationalen Kontext gestellt.

Von besonderer Bedeutung ist zudem die kontinuierliche Unterstützung durch Privatsammlungen. Engagierte und international vernetzte Sammlerinnen und Sammler, die zugleich als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie als zentrale Akteure der Keramikszene agieren, haben wesentlich zur Qualität der Sammlung beigetragen.

Begleitend zur Ausstellung

Einblicke in den Werkprozess von Beate Kuhn, Filmdokumente und Arbeiten auf Papier von Keramikerinnen und Keramikern ergänzen die Ausstellung. Gerade letztere beweisen die Ganzheitlichkeit künstlerischen Vermögens im keramischen Metier.
GEFÄSS/ SKULPTUR 4 wird von einem Programm begleitet, darunter Führungen mit Keramikerinnen und Keramikern wie Sybille Abel-Kremer, Franziska M. Köllner, Lutz Könecke, Johannes Nagel, Elke Sada und Rosi Steinbach.

GEFÄSS / SKULPTUR 4. Deutsche und internationale Keramik seit 1946
Laufzeit: 08.11.2025 – 04.10.2026
Eröffnung: Sa, 08.11.2025, 15 Uhr

Publikation:
Zur Ausstellung erscheint im Frühjahr 2026 ein Katalogbuch bei ARNOLDSCHE art
publishers, 504 Seiten.

Kurator + Kuratorin:
Dr. Olaf Thormann/ Direktor und Dr. des. Ruth-Luise Junghans/ wiss. Volontärin

Ausstellungsgestaltung:
Thomas Moecker/ Leipzig

Veranstaltungen:
Während der Ausstellung finden ausstellungsbegleitende Veranstaltungen statt.
Bitte informieren Sie sich hier: https://www.grassimak.de/programm/kalender/

Öffnungszeiten:
Di, Do – So jeweils 10 – 18 Uhr
Mi jeweils 12 – 20 Uhr
Mo sowie am 24.12. und 31.12. geschlossen

Eintritt:
bis 18 Jahre kostenfrei
Erwachsene 10 €, ermäßigt 7 € bzw. 5 €
Abendticket (eine Stunde vor Schließzeit) 5 €
am ersten Mittwoch im Monat 3 €

GRASSI Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig

Weitere Informationen:
www.grassimak.de



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