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Amerikanischer Sumpfkrebs, Foto: Naturkundemuseum Leipzig
Amerikanischer Sumpfkrebs, Foto: Naturkundemuseum Leipzig

Naturkundemuseum und untere Naturschutzbehörde des Amt für Umweltschutz weisen amerikanischen Sumpfkrebs erstmalig in Leipzig nach

Neue invasive Krebsart in Sachsen

24.06.2025 Umwelt
Naturkundemuseum

Ein neuer, unerwünschter Bewohner hat sich in Leipzigs Gewässern angesiedelt: Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii). Forscher der Abteilung Wirbellosenzoologie am Naturkundemuseum Leipzig haben die invasive Krebsart nun erstmals in der Stadt nachgewiesen – ein alarmierender Fund mit weitreichenden ökologischen Folgen.

Bereits seit einigen Jahren ist der Sumpfkrebs in Deutschland auf dem Vormarsch, insbesondere in Berlin, wo er sich rasant ausgebreitet hat und bereits zur Plage geworden ist. Nun wurde er auch in Leipzig gesichtet. Wie der Krebs nach Sachsen gelangte, ist bislang unklar.

Nach einem Hinweis wurden die Fachleute des Naturkundemuseums Leipzig gemeinsam mit der unteren Naturschutzbehörde des Amt für Umweltschutz bereits 2024 aktiv. Bei einer ersten Untersuchung konnten sie 25 Exemplare unterschiedlichen Alters sichern. Im Mai 2025 folgte nun der nächste Nachweis – diesmal in einem weiteren Leipziger Gewässer. Das deutet auf eine beginnende Ausbreitung hin.

Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs gilt als hoch problematisch: Er überträgt die für ihn selbst harmlose, für heimische Krebse jedoch tödliche Krebspest und stellt eine Gefahr für viele einheimische Tierarten dar – darunter Amphibien und Weichtiere. Wie auch der Kamberkrebs (Faxonius limosus) und der Marmorkrebs (Procambarus virginalis), die ebenfalls in Leipzig vorkommen, steht er auf der europäischen Liste invasiver Arten. Seine extreme Anpassungsfähigkeit und hohe Fortpflanzungsrate machen ihn zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für heimische Arten und bedrohen das ökologische Gleichgewicht.

Das Naturkundemuseum Leipzig bittet Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe: Wer Flusskrebse im Raum Leipzig oder Sachsen sichtet – ob im Wasser oder an Land – wird gebeten, den Fund dem Museum zu melden, idealerweise mit einem Foto zur Bestimmung. Jede Rückmeldung trägt dazu bei, die Ausbreitung besser zu dokumentieren und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.



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