Aktuelles
Foto aus Beobachtungsmaßnahme der Stasi bei Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche, August 1989. Quelle: Bundesarchiv
Foto aus Beobachtungsmaßnahme der Stasi bei Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche, August 1989. Quelle: Bundesarchiv

Nacht der offenen Tür des Stasi-Unterlagen-Archivs Leipzig zur Museumsnacht

Unter dem Motto „Einer Diktatur auf der Spur“ werden am 7. Mai 2022 um 20 und 22 Uhr Archivführungen angeboten

25.04.2022Veranstaltungen
Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig

Opposition, Kollaboration und Anpassung – unter dem Dach der Kirche in der DDR spiegelte sich die Gemengelage der sozialistischen Gesellschaft. Mit einem Vortrag, Archivführungen, Präsentationen und Filmen nähert sich das Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig zur Museumsnacht am 7. Mai 2022 dem besonderen Thema.

„Kein Einziger hat sich entschuldigt“ – diese ernüchternde Erfahrung machte der frühere Zwickauer Dompfarrer Dr. Edmund Käbisch, als er nach dem Mauerfall das Gespräch mit Inoffiziellen Mitarbeitern und Führungsoffizieren der Stasi suchte. In der DDR war der unbequeme Pfarrer mit unzähligen Maßnahmen von der Geheimpolizei verfolgt worden. Im Operativ-Vorgang „Kontrahent“ hieß es über ihn: Es „besteht der Verdacht, daß der Verdächtige … unter dem Mißbrauch der Kirche den politischen Untergrund organisiert“. Um 19 Uhr spricht Herr Dr. Käbisch über Herausforderungen bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Unter dem Motto „Einer Diktatur auf der Spur“ werden um 20 und 22 Uhr Archivführungen angeboten. Während des Rundgangs erhalten die Gäste detaillierte Einblicke in die Struktur und Arbeitsweise der Stasi im ehemaligen Bezirk Leipzig. Anhand von Beispielakten werden insbesondere die Überwachungsmethoden beleuchtet. Ebenso wird über die heutige Nutzung der Unterlagen informiert.

Die Präsentation „Schwarze Pest“ und „Rosenkranz“ behandelt das Thema Staatssicherheit und katholische Kirche in der DDR. Dabei geht es um Einzelpersonen wie Mutter Teresa oder Bischof Otto Spülbeck, aber auch um Überwachungsmaßnahmen, Inoffizielle Mitarbeiter in der Kirche und missliebige Ost-West-Kontakte.

Während der gesamten Nacht der offenen Tür können Anträge auf Einsicht in die persönlichen Stasi-Akten gestellt werden. Zur Identitätsbestätigung ist ein gültiges Personaldokument notwendig.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Museumsnacht Halle & Leipzig der Stadt Leipzig und der Händelstadt Halle (Saale). Nähere Informationen zum Kartenverkauf und zum vollständigen Veranstaltungsprogramm: www.museumsnacht-halle-leipzig.de oder www.stasi-unterlagen-archiv.de/leipzig.

Termin: Samstag, 7. Mai 2022, 18-24 Uhr
Ort: Bundesarchiv Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig Dittrichring 24, 04109 Leipzig

Es gelten die aktuellen Maßnahmen zum Corona-Infektionsschutz.



Dieser Artikel wurde veröffentlicht von:
LEIPZIGINFO.DE
Veranstaltungen
Kontakt
Weitere Artikel
Empfehlungen
Nach oben