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Foto: pixabay.com
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Monitoring: Weiterhin niedriger Bestand der Eisvögel am Leipziger Floßgraben

Von Anfang März bis Mitte August 2022 hatte es insgesamt 40 Begehungen gegeben

16.03.2023Umwelt
Stadt Leipzig

Auch im Jahr 2022 ist erneut nur ein Brutrevier des Eisvogels am Leipziger Floßgraben festgestellt worden. Dies geht aus dem jährlichen Monitoring hervor, bei welchem anhand engmaschiger Kontrollen der Brutstatus, das Brutverhalten und der Bruterfolg der Eisvögel untersucht und ausgewertet wird.

„Der durch den Kälteeinbruch Mitte Februar 2021 verursachte Bestandsrückgang der Eisvögel im gesamten Stadtgebiet wirkte sich auch noch bis ins Jahr 2022 aus“, erklärt Jens Kipping vom beauftragten Büro BioCart. „An einigen Stellen im Stadtgebiet wurden jedoch manche der im Vorjahr verwaisten Nistplätze wieder besiedelt, sodass insgesamt von einer leichten Bestanderholung auszugehen ist.“

Von Anfang März bis Mitte August 2022 hatte es im Rahmen des seit 2013 jährlich durchgeführten Monitorings insgesamt 40 Begehungen am Floßgraben gegeben. An einem der traditionellen Stammplätze brütete das Brutpaar zweimal hintereinander erfolgreich in benachbarten Steilwänden. Die Anzahl der Jungvögel lag im normalen Schwankungsbereich des Eisvogels (Alcedo atthis).

Das Monitoring bestätigte, dass die Eisvögel auf Störungen grundsätzlich empfindlich reagierten, sich jedoch mit fortschreitender Brutsaison mit dem Bootsverkehr arrangiert hatten. Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal: „Die Monitoring-Ergebnisse aus dem Jahr 2022 verdeutlichen erneut, dass eine zeitliche Regulierung des Bootsverkehrs im Floßgraben notwendig ist. Die Allgemeinverfügung bewirkt, dass diese besonders schützenswerte Art die erforderlichen störungsfreien Ruhezeiten erhält, um die Jungvögel aufziehen zu können.“ Wie in den Vorjahren konnten dank der Regelung aus der Allgemeinverfügung für den Floßgraben signifikante Beeinträchtigungen des Jagd- und Fütterungsverhaltens der Eisvögel oder Brutaufgaben durch Störungen nicht festgestellt werden.

Im Jahr 2022 hatte es drei gemeinsame Großkontrollen durch das Ordnungsamt Leipzig, die Wasserschutzpolizei und die Branddirektion zur Ahndung von Verstößen gegen die Allgemeinverfügung gegeben. Dabei wurden insgesamt 20 Verstöße festgestellt und mit einem Verwarngeld geahndet.

Darüber hinaus gab es ein artbezogenes Monitoring zu ausgewählten Vogelarten an den naturschutzfachlich wertvollen Gewässerabschnitten der Weißen Elster, der Pleiße und des Saale-Elster-Kanals. Dabei wurde für Vogelarten wie Rot- und Schwarzmilan, Baumfalke, Wespenbussard und Graureiher untersucht, ob sich deren Horstbaum bzw. Revier in Gewässernähe befindet und ob bzw. wie die Vögel auf die wassertouristische Nutzung reagieren.

In Gewässernähe bzw. mit Sichtbeziehung zum Wasser wurde lediglich ein durch den Schwarzmilan besetzter Horst an der Oberen Weißer Elster bei Knautkleeberg festgestellt. Im Rahmen der regelmäßigen Kontrollen gab es keine signifikanten Störungen durch den Bootsverkehr. Gewässernahe Bruten von Baumfalke, Wespenbussard und Graureiher wurden nicht verzeichnet.



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