Aktuelles
Saalfelder Straße, Foto: Peter Usbeck / LWB
Saalfelder Straße, Foto: Peter Usbeck / LWB

Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) legt Erfolgsbilanz vor

Geschäftsjahr 2021 mit Leistungssteigerung

29.06.2022Stadtinformationen
Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH

Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) hat 2021 ihren Erfolgskurs bestätigt. Sowohl im Sanierungsbereich als auch beim Neubau geförderter Wohnungen und Kitas wurden die Zielvorgaben erfüllt beziehungsweise überboten und das trotz Corona-Pandemie und Kostenanstieg. Dieser Entwicklungstrend zeichnet sich trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen auch 2022 ab.

„Für die ausgewogene Entwicklung des Leipziger Wohnungsmarktes und für das Erreichen unserer gemeinsamen Klimaziele übernimmt die stadteigene LWB eine wichtige Rolle“, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung anlässlich der Feststellung des Jahresabschlusses der GmbH durch die Gesellschafterversammlung am 29. Juni 2022. „Leipzigs größter Vermieter zeigt, dass sich eine verantwortungsvolle Mietenpolitik, unternehmerischer Erfolg sowie nachhaltiges Wirtschaften nicht ausschließen.“ Außerdem gehöre das Unternehmen mit seinen vielfältigen Modellprojekten - dazu zählen Konzeptvergaben und soziale Engagements ebenso wie Klima- und Energiemaßnahmen - zu den innovativsten Vermietern in der Region. „Die kommunale Gesellschaft hat sich zum Vorbild entwickelt, weil sie auf vielfältige Art und Weise Verantwortung für die Stadt und ihre Bürger übernimmt“, so Jung. „Entsprechend hoch sind auch unsere künftigen Erwartungen. Die LWB, das ist für Leipzig mehr als Wohnen.“

„Die Investitionsdynamik ist beeindruckend. Sowohl das Engagement für den Bau von gefördertem Wohnraum als auch für die Sanierung des Bestandes sind beispielhaft“, so Thomas Dienberg, LWB Aufsichtsratsvorsitzender und Baubürgermeister von Leipzig. Nach den ersten drei Fertigstellungen in 2020/2021 mit 353 Wohnungen, davon 151 durch den Freistaat Sachsen gefördert, und eine Kita, folge 2022 das nächste Neubau-Trio. Errichtet werden an drei Standorten zwei Kitas und 424 geförderte Wohnungen, die für 6,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter an Inhaber eines Wohnberechtigungsscheines vermietet werden. Zudem wurden für acht Neubauprojekte weitere Weichen gestellt. Dienberg: „Dabei ist es Anspruch, sowohl bezahlbar als auch nachhaltig zu bauen. Der Klimaschutz hat eine zentrale Bedeutung für Leipzig.“ Daraus resultieren viele Herausforderungen, von der Energieversorgung über ein grünes Wohnumfeld bis zur Förderung klimafreundlicher Verkehre. Dienberg: „Die LWB ist auf dem richtigen Weg.“

Geschäftsjahr 2021 mit Leistungssteigerung

„Die LWB hat nicht nur die selbstgesteckten Ziele erreicht, sondern die Leistungen im Vergleich zum Vorjahr trotz anhaltender Corona-Einschränkungen gesteigert“, betonte Kai Tonne, LWB Geschäftsführer Finanzen und Vermögenssteuerung. Die Bauausgaben kletterten nochmals um rund ein Zehntel auf 113 Millionen Euro, der Instandhaltungsaufwand pro Quadratmeter Wohnfläche erreichte mit 24 Euro einen neuen Rekordwert.

Mit 10,1 Millionen Euro lag das Geschäftsergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau. Das Jahresergebnis stieg aufgrund von Sondereinflüssen um 9,4 auf 32,8 Millionen Euro. Mit 1,386 Milliarden Euro markiert die Bilanzsumme einen Spitzenwert. Neben den Investitionen in den Bestand und der Anfang 2021 vollzogenen Einlage städtischer Liegenschaften trägt hierzu insbesondere der zum Jahreswechsel 2021/22 vollzogene Rückerwerb von rund 2.000 Wohnungen aus Immobilienfonds bei.

Durch den Neubau von Wohnungen und im Zuge der Übertragung städtischer Liegenschaften auf die LWB ist 2021 die Anzahl der Wohnungen auf 36.350 gestiegen. Bei der Mietentwicklung ist die LWB unverändert auf moderatem Kurs geblieben. Im vergangenen Jahr stieg bei der LWB die durchschnittliche Kaltmiete planmäßig um 2,2 Prozent. Sie lag damit weiter deutlich unter dem Leipziger Vergleichswert.

Tonne: „Finanziell steht die LWB auf sicherem Boden. Dieses stabile Fundament ist Voraussetzung für nachhaltige Investitionen, Expansion und soziale Engagements. Dabei wird die LWB auch von der Council of Europe Development Bank – Entwicklungsbank des Europarates (CEB) unterstützt. Im Geschäftsjahr 2021 hatte die CEB den Finanzierungsrahmenvertrag um weitere 100 Millionen Euro verdoppelt.“ Die renommierte europäische Bank ist das finanzpolitische Instrument der Sozialpolitik des Europarates. Durch das Institut wird auch die Errichtung von bezahlbarem Wohnungen gefördert. Die LWB war in den ostdeutschen Ländern das erste kommunale Wohnungsunternehmen, welches durch die CEB direkt Kredite erhielt.

Trotz Corona-Pandemie werden Bauprojekte überpünktlich fertig

„2021 war für die LWB ein Jahr voller großer Herausforderungen. Als Geschäftsführung danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso wie unseren Partnern und Auftragnehmern für die hervorragende Arbeit“, erklärte Doreen Bockwitz, LWB Geschäftsführerin Wohnungswirtschaft und Bau. Neben der Aufrechterhaltung aller Geschäftsprozesse und Services habe in Corona-Zeiten stets die Wohn-Sicherheit für die Mieter im Vordergrund gestanden.

„Zudem galt es, 2021 ein gewaltiges Investitionsvolumen zu realisieren und das trotz schwieriger Marktlage und deutlich gestiegener Kosten im Bausektor“, so Bockwitz. Umso beeindruckender sei die Bilanz. Parallel zur Fertigstellung und Vermietung von drei Neubauvorhaben mit 353 Wohnungen und 96 Kita-Plätzen wurden drei weitere Großprojekte mit 424 Wohnungen und 310 Kita-Plätzen planmäßig und teils überpünktlich realisiert. In diesen Tagen starte die Vermietung der ersten Wohnungen in den neuen Quartieren in der Hafenstraße, der Saalfelder Straße und der Landsberger Straße.

Darüber hinaus hat die LWB im vergangenen Jahr große Sanierungsprojekte in den Plattenbausiedlungen, der Südvorstadt und im Zentrum in Angriff genommen beziehungsweise fortgeführt. Insgesamt handelt es sich hier um 1.517 Wohnungen. „Und die Dynamik hält an. Im laufenden Jahr haben wir das Tempo bei den Sanierungen unserer Plattenbauten noch einmal erhöht. In Schönefeld und Grünau konnten wir jeweils einen Bauabschnitt, der erst für 2023 geplant war, um ein Jahr vorziehen“, berichtete die Geschäftsführerin. Rund 25 Millionen Euro fließen allein in die Sanierungen in den Plattenbausiedlungen Paunsdorf, Grünau, Schönefeld.

Mit der Gerberstraße 14-16 wird zudem das bislang größte Einzel-Sanierungsprojekt fortgesetzt. In das Gebäude investiert die LWB bis 2023 mehr als 22 Millionen Euro. Die Anzahl der Wohnungen wächst von 256 auf 274.

Weiterhin Zuwachs durch Neubau

Für das weitere Wachstum sind die Weichen gestellt. Die Vorbereitungen für mehr als 800 Wohnungen, davon sollen laut Planung 77 Prozent durch den Freistaat Sachsen gefördert werden, laufen auf Hochtouren. In der Gaußstraße und der Shakespearestraße, wo insgesamt 188 Wohnungen geplant sind, soll es 2022 losgehen. Danach folgen mit rund 300 Wohnungen die Robert-Schumann-, die Samuel-Lampel- und die Mockauer Straße und in einer weiteren Neubau-Tranche die Johannisallee, die Wunderlichstraße und die Meißner Straße. Im Voruntersuchungsstadium befinden sich darüber hinaus nochmals vier Standorte mit voraussichtlich rund 500 Wohnungen.

Im Sanierungssektor soll es in Zukunft ebenso weiter vorangehen. Nach Fertigstellung der aktuellen Bauabschnitte in Grünau, Schönefeld und Paunsdorf ist in den nächsten Jahren vorgesehen, im Kolonnadenviertel und beispielsweise in Sellerhausen Zeichen zu setzen. Sogenannte Komplexmaßnahmen finden zudem weiterhin in der Südvorstadt statt.

Bestandteil der großen Sanierungsprojekte sind Maßnahmen für eine Verbesserung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen. Ergänzt werden diese Klimamaßnahmen durch die verstärkte Nutzung von regenerativer Energie. Im Ausbau befindet sich die Sonnenenergienutzung auf den Dächern der LWB Häuser. Aktuell gibt es 55 Photovoltaikanlagen. Ihre Zahl steigt 2022 auf 88. Geplant sind auch Anlagen zur Erzeugung von Mieterstrom. In den nächsten Jahren soll der Solarpark der LWB stetig wachsen. Geschäftsführer Kai Tonne: „Damit leistet die LWB einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität in Wohnquartieren.“

Das Engagement der LWB für den Klimaschutz und für nachhaltiges Wirtschaften sind im Nachhaltigkeitsbericht 2021 abgebildet. Neben der Kohlendioxidbilanz und den Fakten zur Energieeffizienz des LWB Gebäudebestandes geben die Kapitel Auskunft über Details zur Förderung der Artenvielfalt, über nachhaltige Unternehmensführung und beispielsweise die Personalpolitik.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf einer sozial verantwortungsvollen Quartiersentwicklung. In Kooperation mit gemeinnützigen Vereinen und Initiativen engagiert sich die LWB für gemeinschaftliche Wohnprojekte ebenso wie Hilfen für Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen. Beispielsweise in Grünau gibt es seit Jahren eine Patenschaft mit der Fröbel-Grundschule sowie verschiedene Wohnprojekte für Menschen. Und die LWB Wohnschule, ein deutschlandsweit einmaliges und anbieterunabhängiges Projekt für „Wohn-Anfänger“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendwohnprojekt des Jugendhaus Leipzig e.V. wird kommendes Jahr bereits ihr zehnjähriges Jubiläum feiern.

Zur Jahresbilanz gehört auch stets der Vergabebericht. Für 2021 wird darin ein weiteres Mal die große Bedeutung der LWB als Auftraggeber für die regionale Wirtschaft deutlich. Vom insgesamt vergebenen Auftragsvolumen in Höhe von 190 Millionen Euro gingen 171 Millionen Euro an Firmen in der Region Halle-Leipzig. Mit der Anzahl von insgesamt 281 Ausschreibungsverfahren wurde ein Rekord erreicht. Zum Vergleich: 2020 gab es 205 Ausschreibungsverfahren, 2019 waren es 200.



Dieser Artikel wurde veröffentlicht von:
LEIPZIGINFO.DE
Kontakt
Weitere Artikel
Empfehlungen
Nach oben