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Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr (HTWK Leipzig) und Prof. Dr. Antje Körner (Universität Leipzig), Foto: Christian Hüller
Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr (HTWK Leipzig) und Prof. Dr. Antje Körner (Universität Leipzig), Foto: Christian Hüller

Leipziger Wissenschaftspreis 2025

Prof. Dr. Antje Körner und Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr ausgezeichnet

23.06.2025 Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Mit einem Festakt im Atrium der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikum Leipzig ist heute der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Leipziger Wissenschaftspreis verliehen worden.  In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Prof. Dr. Antje Körner, Professorin für Metabolismusforschung der Universität Leipzig und Leiterin des Pädiatrischen Forschungszentrums sowie der „Childhood Obesity and Metabolic Research“ - Abteilung am Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG) bei Helmholtz Munich, und an Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), Initiator der interdisziplinären Forschungsgruppe FLEX (Forschen, Lehren und Experimentieren) und Leiter des HolzBauForschungsZentrums der HTWK Leipzig.

Der Leipziger Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre gemeinsam von der Stadt Leipzig, der Universität Leipzig und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig verliehen. Die Preisverleihung bildete zugleich den Auftakt zur 9. Langen Nacht der Wissenschaften, bei der über 140 Einrichtungen an 55 Standorten ihre Türen öffnen.

Der Preis prämiert Arbeiten, die höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügen und Leipzigs Ruf als Stadt der Wissenschaften mit einer national und international gewichtigen Forschungs- und Bildungslandschaft festigen. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung dazu: „Die heutige Preisverleihung zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie vielfältig und exzellent die Forschung in Leipzig ist. Die Arbeiten der beiden Preisträger stehen für Innovation, gesellschaftliche Relevanz und internationale Sichtbarkeit. Wir sind stolz, solche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Leipzig zu haben und gratulieren herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr die Lange Nacht der Wissenschaften mit der Verleihung des Leipziger Wissenschaftspreises eröffnen. Diese Verbindung macht herausragende Wissenschaft für die ganze Stadtgesellschaft erlebbar und mit unserer Preisträgerin und unserem Preisträger auch persönlich greifbar.“

„Der Leipziger Wissenschaftspreis unterstreicht die Bedeutung der Wissenschaft für unsere Stadt und die Gesellschaft. Die prämierten Arbeiten von Professorin Körner und Professor Stahr stehen beispielhaft für die Verbindung von Grundlagenforschung und gesellschaftlicher Wirkung. Sie bereichern die Wissenschaftslandschaft Leipzigs und tragen zu deren nationaler und internationaler Strahlkraft bei.“ – so der Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Prof. Dr. Hans-Joachim Knölker, zur Auswahl der Preisträger.

„Wir ehren Prof. Dr. Antje Körner für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Adipositasforschung, diese ist für Leipzig standortprägend. Der Erfolg der Universität Leipzig in der Exzellenzstrategie mit dem Cluster „Leipzig Center of Metabolism“ ist auch ihrer Arbeit zu verdanken. Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr steht für einen innovativen und lebendigen Transfer in die regionale Wirtschaft. Mit seiner Arbeit in der interdisziplinären Forschungsgruppe FLEX und im Holzbauforschungszentrum verbindet Wissenschaft, Lehre und Transfer auf beeindruckende Weise“, ergänzt Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig.

Leipziger Wissenschaftspreis

Leipzig ist eine Stadt der Wissenschaft. Die 1409 gegründete Universität, die zahlreichen staatlichen und privaten Hochschulen sowie vielfältige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen prägen den Charakter Leipzigs als attraktive, weltoffene und innovative Stadt und positionieren den Wissenschaftsstandort Leipzig im nationalen und internationalen Wettbewerb. Der Leipziger Wissenschaftspreis soll dies öffentlich dokumentieren, indem er Wissenschaftler/-innen prämiert, deren Forschungstätigkeit höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügt und Leipzigs Ruf als Stadt der Wissenschaft sowohl lokal als auch national und international festigt. Der Leipziger Wissenschaftspreis wird von der Stadt Leipzig, der Universität Leipzig und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig verliehen. Er ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden.

Über die Verleihung des Preises entscheidet eine Jury von zehn Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. Die Jury arbeitet ehrenamtlich und hat eine Amtszeit von vier Jahren.

Die Jury für den Leipziger Wissenschaftspreis 2025 bestand aus folgenden Mitgliedern:

  • Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig
  • Prof. Dr. Christian Wirth, Professor an der Universität Leipzig
  • Prof. Dr. Wolfgang Huschner, Vizepräsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
  • Prof. Dr. Hans-Joachim Knölker, Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
  • Dr. Torsten Loschke, Leiter des Referats Wissenspolitik der Stadt Leipzig
  • Dr. Randy Kurz, Abteilungsleiter Gewerbeflächen und Schlüsselindustrien im Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig
  • Prof. Dr. Jean-Alexander Müller, Rektor der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
  • Prof. Dr. Martin Schmeding, Professor an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy"
  • Prof. Dr. Judith Miggelbrink, Direktorin des Leibniz-Institut für Länderkunde
  • Prof. Dr. Ulrike Köhl, Geschäftsführende Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Immunologie und Zelltherapie 

Bisherige Preisträger und Preisträgerinnen des Leipziger Wissenschaftspreises:

2001: Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland des Instituts für Länderkunde Leipzig, heute: Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig

2003: Prof. Dr. Svante Pääbo, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie

2006: Prof. Dr. Jürgen Haase, Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden, heute: Dekan der Fakultät für Physik und Geowissenschaften an der Universität Leipzig

2009: Prof. Dr. Frank Zöllner, Universität Leipzig, Institut für Kunstgeschichte

2011: Prof. Dr. Marius Grundmann, Universität Leipzig, Institut für Experimentelle Physik II

2013: Prof. Dr. Dan Diner, Hebräische Universität Jerusalem, ehem. Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig

2016: Prof. Dr. Annette G. Beck-Sickinger, Professorin für Bioorganische Chemie/Biochemie an der Universität Leipzig und Prof. Dr. Manfred Rudersdorf, Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Leipzig

2019: Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins, Professorin für Anorganische Chemie an der Universität Leipzig, und Prof. Dr. Frank-Dieter Kopinke, Leiter des Departments Technische Umweltchemie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

2022: Prof. Dr. Christian Wirth, Sprecher des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig; Professor für spezielle Botanik und funktionelle Biodiversität an der Universität Leipzig; Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena

Preisträger 2025

Prof. Dr. Antje Körner

Prof. Dr. Antje Körners (geb. 1973) akademische Laufbahn begann mit dem Medizinstudium an der Universität Leipzig (1993–2000). Von 2001 bis 2006 durchlief sie die Facharztausbildung im Bereich Pädiatrie am Universitätsklinikum Leipzig. Ihre Promotion (Dr. med.) schloss sie 2003 mit „summa cum laude“ ab. 2006 erwarb sie die Facharztreife, 2008 folgten die Zertifizierung in pädiatrischer Ernährungsmedizin sowie die Habilitation in Pädiatrie an der Universität Leipzig. 

Von 2010 bis 2023 war sie Professorin für Pädiatrische Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Bereits seit 2008 leitet sie die Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Leipzig und ist dort als Oberärztin sowie Fachärztin für pädiatrische Endokrinologie tätig.

Seit 2022 ist sie Sprecherin des Programms „Modern Diseases Leipzig – Clinician Scientist Program MD-LEICS“ und leitet seit 2021 als Direktorin den Partnerstandort Leipzig/Dresden des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), in dessen Vorstand sie ebenfalls sitzt. Als Professorin für Metabolismusforschung an der Universität Leipzig ist sie zugleich Leiterin des Pädiatrischen Forschungszentrums sowie der Abteilung „Childhood Obesity and Metabolic Research“ am Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG) bei Helmholtz Munich. Sie ist Co-Sprecherin des Cluster „Leipzig Center of Metabolism“, welches im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ab 2026 gefördert wird.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung von Adipositas und metabolischen Begleiterkrankungen bei Kindern, den Mechanismen der Entwicklung und Dysfunktion des Fettgewebes sowie den genetischen Ursachen von Adipositas im Kindesalter. 

Für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen wurde Prof. Körner vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit den hoch-renommierten EASO-Novo Nordisk Foundation Obesity Prize for Excellence (2024), dem Elliot-Joslin-Award für Diabetesprävention der Deutschen Diabetes Gesellschaft (2022), dem Forschungsaward der European Society of Pediatric Endocrinology (2020) und dem Hans-Christian-Hagedorn-Preis der Deutschen Diabetes Gesellschaft (2019). Weitere Ehrungen umfassen den Outstanding New Faculty Award (2016), den Ferdinand Bertram-Preis der DDG (2013), den Obesity Research Award der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) sowie den Adalbert-Czerny-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie (DGKJ) im Jahr 2008. 

Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr

Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr (geb. 1973) ist promovierter Bauingenieur und seit 2010 Professor für Tragwerkslehre an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). 

Er studierte Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar und absolvierte dort auch eine Berufsausbildung mit Abitur als Baufacharbeiter. Nach seinem Studium war er von 1999 bis 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bauhaus-Universität Weimar, wo er in Forschung und Lehre im Bereich Tragwerkslehre tätig war. Während dieser Zeit promovierte er zum Doktoringenieur mit einer Arbeit zur konstruktiven Optimierung variabel gekrümmter Stahl-Glas-Konstruktionen.

Nach Stationen als Projektingenieur bei der Bollinger+Grohmann GmbH in Frankfurt am Main und als Projektleiter bei der Staupendahl & Partner Bauplanungsgesellschaft in Leipzig, Dresden und Weimar wechselte er 2010 an die HTWK Leipzig. Dort übernahm er die Professur für Tragwerkslehre an der Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften und ist verantwortlich für die Vermittlung grundlegender Prinzipien der Kräfte- und Lastverteilung in Bauwerken.

Ein besonderes Anliegen von Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr ist die anschauliche Vermittlung des Kräfteflusses in Konstruktionen, insbesondere durch die Methoden der grafischen Statik und den Einsatz digital-parametrischer Werkzeuge. Er ist Initiator und Ideengeber der Forschungsgruppe FLEX (Forschen, Lehren und Experimentieren), das Studierende zu interdisziplinärer und forschungsnaher Zusammenarbeit motiviert und eine themenoffene Spitzenförderung etabliert. Die Forschungsgruppe hat mehr als 20 Forschungsprojekte umgesetzt, vorwiegend im Verbund mit regionalen, nationalen und internationalen Praxispartnern. Im Jahr 2025 soll FLEX anlässlich des zehnjährigen Bestehens in ein FLEX.institut überführt werden, womit eine nachhaltige Struktur für die Weiterführung der Forschungsaktivitäten geschaffen wird.

Er ist Initiator des HolzBauForschungsZentrums Leipzig, das innovative Konzepte für ressourceneffiziente Bauelemente aus Holz und natürlichen Baustoffen entwickelt und digital gestützte Prozessketten erforscht. Die Forschungsschwerpunkte des Zentrums liegen auf der Entwicklung innovativer Strategien für ressourcenschonende Konstruktionen unter Nutzung natürlicher geometrischer Krümmungseffekte.



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