Die Leipziger Gruppe blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück: Mit einem Überschuss von 39,5 Millionen Euro schließt die Konzernholding Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (LVV) das Geschäftsjahr ab.
In seinen Geschäftsfeldern Energie, Mobilität und Wasser investierte der Konzern mit 331 Millionen Euro erneut auf hohem Niveau (Vorjahr: 368 Millionen Euro) in die Gestaltung einer zukunftsfesten technischen Infrastruktur, um Versorgungssicherheit und Klimaresilienz voranzubringen.
„Die Leipziger Gruppe sorgt dafür, dass sich die Menschen stets auf Energie, Mobilität und Wasser in unserer Region verlassen können. Die kommunalen Unternehmen haben in den vergangenen 35 Jahren bewiesen, dass sie zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger ihre Leistungen erbringen. Jetzt steht mit der Wärmewende die nächste Herkulesaufgabe vor der Tür – eine Generationenaufgabe, um das Heizen in den Leipziger Wohnungen klimaneutral zu machen“, sagt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Gruppe. Den Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrag – ein Auftrag der Stadt Leipzig – habe der Unternehmensverbund im zurückliegenden Jahr mit 90,6 Millionen Euro erneut erfüllt, so Jung.
„Wir haben ein anspruchsvolles Jahr hinter uns – und sind stolz auf das Ergebnis“, fasst Karsten Rogall, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Gruppe, zusammen. „Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Kurs für Leipzig sind.“ Für die Attraktivität der Leipziger Gruppe spreche auch die Mitarbeiterzahl, die binnen Jahresfrist von 5.146 auf 5.392 stieg.
Mehr Versorgungssicherheit, Lebensqualität und Klimafreundlichkeit
Im Mobilitätsbereich haben sich die Fahrgastzahlen deutlich von 153,3 Millionen im Vorjahr auf 166,9 Millionen im Geschäftsjahr 2024 erhöht. Die Verkehrsbetriebe erreichten somit die höchsten Fahrgastzahlen seit den frühen 1990er Jahren. „Dazu trugen erfolgreiche Angebotsverbesserungen bei – auf dem Weg zum Liniennetz der Zukunft“, so Rogall. „Außerdem wurde der Anstieg der Fahrgastzahlen vom Deutschlandticket sowie von Großveranstaltungen wie der Fußball-EM beeinflusst.“ Die Zahl der ABO-Kunden erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent auf gut 213.000. Die Verkehrsbetriebe investierten für die Mobilitätswende in neue E-Busse sowie Ladetechnologie, in neue Angebote (zum Beispiel im Nordraum, mit Verstärkung der Takte, neue Buslinien und Erweiterungen im Flexa-Netz) sowie in die Modernisierung der Infrastruktur (zum Beispiel Dieskaustraße und Landsberger Straße).
„Die Wasserwerke stehen mit ihren umfangreichen Maßnahmen bei Netzen und Anlagen erneut für eine langfristig zuverlässige und umweltschonende Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung“, sagt Rogall. Investiert haben die Wasserwerke beispielsweise in den Umbau der Kläranlage Dölzig, die Ertüchtigung des Wasserwerks Thallwitz sowie in Sanierungen und Neuverlegungen im Trinkwasser- und Kanalnetz. Maßgebliche Projekte 2025 sind der Start des Ausbaus des Klärwerks Rosental, die Fortsetzung der Planungen für den Westringschluss im Leipziger Süden, aber auch die Forcierung des Paradigmenwechsels hin zu einer wassersensiblen Stadtentwicklung gemeinsam mit der Stadt Leipzig und angrenzenden Gemeinden. „Auch mit dem Neubau und der Schlüsselübergabe für das Sportbad am Rabet, umgesetzt von unseren Sportbädern, zeigt die Leipziger Gruppe, wie sie Lebensqualität in unserer Stadt voranbringt“, betont Rogall.
Die Stadtwerke seien mehr denn je Treiber der Energie- und Wärmewende. „Wir setzen unseren nachhaltigen Erzeugungs-Mix mit hohem Tempo um. Unser vor wenigen Tagen eingeweihter, erster selbst projektierter Windpark in Königshain-Wiederau liefert grünen Strom für mehr als 9.000 Haushalte, weitere Windkraftanlagen sind im Bau“, so Rogall. „Wir haben zudem unsere PV-Flächen sowohl im ländlichen als auch im urbanen Raum vergrößert. Unsere Solarthermie Leipzig West – die derzeit größte Solarthermie-Anlage Deutschlands – wird ab Anfang 2026 grüne Fernwärme einspeisen.“ Darüber hinaus wollen die Leipziger Stadtwerke mit CO2-freier Abwärme aus der Raffinerie Leuna für warme Wohnungen sorgen: Vor wenigen Wochen gab es von den Genehmigungsbehörden grünes Licht für den Bau. Die dafür nötige 19 Kilometer lange Leitung könnte ab 2027 rund 38 Prozent des Leipziger Fernwärme-Bedarfs mit grüner Fernwärme abdecken. Die kommunale Wärmeplanung der Stadt Leipzig unterstützen die Leipziger Stadtwerke aktiv mit. Mit dem Fernwärme-Pilotquartier Südvorstadt-Westseite erfolgte vor wenigen Monaten der Startschuss für das erste Quartier der Stadt, das neu an die Fernwärme angeschlossen wird. Weitere werden folgen.
In den vergangenen fünf Jahren 1,7 Milliarden Euro in Infrastruktur investiert
Im zurückliegenden Geschäftsjahr lag das operative Ergebnis des Konzerns, gemessen am EBITDA, bei 322,4 Millionen Euro (2023: 344,3 Millionen Euro). Der EBITDA-Wert beschreibt den aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens erwirtschafteten Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Der Rückgang im Konzernumsatz, binnen Jahresfrist von 4.469 auf 2.652 Millionen Euro, ist vor allem auf deutlich sinkende Preise an den Handelsbörsen für Energie zurückzuführen. Infolge der sich beruhigenden Märkte verringerte sich der Umsatz im Energiegroßhandel um 1.698 Millionen Euro. „Diese Entwicklung ist Teil der allgemeinen Normalisierung im Energiemarkt nach den letzten beiden turbulenten Jahren“, so Volkmar Müller, kaufmännischer Geschäftsführer der Leipziger Gruppe. „Entscheidend ist aber am Ende das, was unterm Strich steht – und das ist ein sehr gutes Konzernergebnis.“ Mit seinen Investitionen habe der Konzern Leipzigs Infrastruktur weiter gestärkt. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir rund 1,7 Milliarden Euro in Leipzigs Lebensadern investiert. Das war eine starke Leistung.“ Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass der so stabilisierten Wirtschaftskraft zwei Entwicklungen entgegenwirken: Herausforderungen aufgrund steigender Kosten und verminderte Einnahmen aus dem Deutschlandticket im ÖPNV. Vor diesem Hintergrund trage die Leipziger Gruppe mit einem verzahnten gemeinsamen Planen und Bauen zur Hebung von Effizienzen als auch die LVB mit ihrem Produktivitätsprogramm zur Gestaltung des Zukunftskurses bei.