Die Stadt Leipzig erhält Fördermittel in Höhe von rund 5,9 Millionen Euro für die Fertigstellung der Offenlegung des Elstermühlgrabens. Die Präsidentin der Landesdirektion Regina Kraushaar übergab am Freitag, 30. August 2024, den Fördermittelbescheid an Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. Mit den Geldern kann nun auch der letzte Gewässerteilbauabschnitt zwischen Elsterstraße und Lessingstraße geöffnet werden. Das Gesamtvorhaben soll bis 2027 abgeschlossen sein.
Mit den Mitteln aus der Förderrichtlinie Gewässer / Hochwasserschutz wird die Umsetzung des letztens Bauabschnittes des Elstermühlgrabens gefördert, der zwischen 2024 und 2027 realisiert werden soll. Die Offenlegung des Elstermühlgrabens ist ein wesentlicher Bestandteil des „Integrierten Gewässerkonzepts“ der Stadt Leipzig und trägt maßgeblich zur Verbesserung des Hochwasserschutzes sowie zur ökologischen Aufwertung des städtischen Gewässernetzes bei.
"Leipzig gilt Dank seiner vielen Wasserstraßen und Kanäle zu Recht als "Klein-Venedig". Umso mehr freut es mich, dass mit den Fördergeldern, die mein Haus hier ausreicht, der Leipziger Gewässerknoten noch ein bisschen vielseitiger und vor allem sicherer wird. Der Elstermühlgraben ist ein wichtiger Bestandteil des Integrierten Gewässerkonzeptes der Stadt Leipzig und trägt als ein Baustein zum Hochwasserschutz im gesamten Stadtgebiet bei", ordnet Regina Kraushaar die Bedeutung des Vorhabens ein.
Stegweg, Bootsanleger und neue Ufermauer
Im Rahmen des nun geförderten letzten Teilbauabschnitts 3.2 wird im Elstermühlgraben zwischen der Elster- und der Lessingstraße auf einer Länge von etwa 115 Metern die alte Verrohrung entfernt. So wird Platz für ein neues, offenes Grabenprofil geschaffen. Der künftige Wasserlauf mit einer Breite von 7,5 Metern erhält beidseitige Bohrpfahlwände und eine stabile Unterwasser-Betonsohle. Links des Elstermühlgrabens wird die noch vorhandene denkmalgeschützte Ufermauer integriert. Für die Erlebbarkeit des Gewässers wird ein rund 80 Meter langer Stegweg ergänzt. Der Steg wird durch Treppen mit den anliegenden Straßen verbunden. Am Wasser sollen in Höhe der Lessingstraße Ein- und Ausstiegsstationen für Boote entstehen. Rechts des Elstermühlgrabens wird eine neue Ufermauer errichtet, an die ein Rad- und Gehweg anschließt. Baubedingt beanspruchte private und öffentliche Außenanlagen einschließlich des Poniatowskidenkmals werden wiederhergestellt.
Hintergrund der Maßnahme
Die Offenlegung des Elstermühlgrabens auf einer Länge von rund einem Kilometer wurde in drei Bauabschnitte unterteilt. Bauabschnitt 1 (Thomasiusstraße bis Jacobstraße) wurde 2006 fertiggestellt, gefolgt von Bauabschnitt 2 (Schreberstraße bis Friedrich-Ebert-Straße) im Jahr 2010. Aufgrund des Finanzumfanges erfolgte die Realisierung des 3. Bauabschnitts in drei Teilbauabschnitten. Die Abschnitte 3.1 (Lessingstraße bis Thomasiusstraße) und 3.3 (Friedrich-Ebert-Straße bis Elsterstraße) sind bereits abgeschlossen. Die Fertigstellung des letzten Teilbauabschnitt 3.2 schließt die Gesamtmaßnahme ab und macht die wasserwirtschaftliche Wirksamkeit des Elstermühlgrabens dann umfänglich möglich.
Die Gewässeröffnung erfolgt im Rahmen des „Integrierten Gewässerkonzepts“ (IGK) der Stadt Leipzig. Dieses Konzept definiert die mittel- und langfristigen Maßnahmen zur Erreichung der Hochwasserschutzziele und einer guten Gewässerqualität. Diese konzeptionelle Gesamtbetrachtung beinhaltet verschiedene Gewässerbaumaßnahmen in und um Leipzig. Sie war im Hinblick auf die Festlegung des Hochwasserschutzzieles für ein alle 150 Jahre wiederkehrendes Hochwasser (HQ150) im Stadtgebiet, die künftige Stadtentwicklung und zunehmenden Gewässertourismus erforderlich.