Rund 300 Zuschauer und 84 Athleten aus aller Welt reisten am vergangenen Wochenende nach Köln an, um bei der Austragung der zweiten Weltmeisterschaft im Streetlifting live dabei zu sein. Tonio Zeidler aus Leipzig stellte einen neuen Weltrekord in einer Disziplin auf und belegte mit seiner Gesamtwertung den dritten Platz seiner Gewichtsklasse.
Am vergangenen Wochenende fand die FinalRep Weltmeisterschaft im Streetlifting im 876 Quadratmeter großen Kölner Fitnessstudio "Krafthalle“ statt. Athleten 20 verschiedener Länder, darunter Indien, USA, Türkei und Serbien, repräsentierten ihre Heimat beim Wettkampf um den Titel. Neben vielen bekannten Athleten des letzten Jahres gab es einige Neuzugänge. Urgestein Tonio Zeidler, der auch als Mitbegründer des Wettkampfformats „FinalRep“ bekannt ist, trat in der Gewichtsklasse +94 kg an und sicherte sich den dritten Platz mit einer Gesamtwertung von 562,5 kg. „Die Konkurrenz ist extrem stark geworden, in den letzten Jahren ist das Niveau enorm gestiegen“, so Tonio Zeidler. Auch sein Kollege, Coach Michael Schulz aus Berlin, bestätigt dies: „Man merkt, dass der Sport an Professionalität gewonnen hat, denn jetzt machen die Details in der Vorbereitung den großen Unterschied“.
Worum geht es beim Streetlifting?
Streetlifting ist aus dem inzwischen bekannt gewordenen Sport „Calisthenics“ entstanden. Bei letzterem geht es darum, mit dem eigenen Körpergewicht verschiedene Disziplinen zu meistern. Seit 2012 hat sich eine schnell wachsende Wettkampfszene etabliert, die international als Streetlifting bekannt ist. Ziel dessen ist es, das maximale (zusätzliche) Gewicht bei einer Wiederholung in den Übungen Muscle up, Pull up, Dip und Squat zu bewegen. Bei den Wettkämpfen sind drei Versuche pro Übung möglich, wie es bereits bei Sportarten wie dem Powerlifting der Fall ist. Die Gesamtwertung entsteht durch die Summe aller bewegten Gewichte.
Rekorde und viele deutsche Medaillen
Insgesamt gab es auf der WM 46 neue Weltrekorde in den verschieden Disziplinen sowie in der Gesamtwertung, 4 davon wurden von deutschen Athleten aufgestellt. Darunter Tonio Zeidler, FinalRep Gründer, langjähriger Streetlifting Athlet und Coach. Mit 185 kg in der Disziplin setzte er ein Zeichen, wenngleich er seinen eigenen deutschen Rekord brechen wollte: „Bei der deutschen Meisterschaft habe ich 190 kg gedipt – mein Ziel war es, bei der WM über 200 kg zu kommen. Die 200,5 kg im Drittversuch konnte ich leider nicht mehr erreichen.“
Neben Tonio Zeidler zeigte sich auch sein Schützling Timo Wunnenberg von seiner starken Seite: Mit einem Squat Gewicht von 271,5 kg stellte er einen neuen Rekord seiner Gewichtsklasse auf und belegte in der Gesamtwertung Platz 2.
Auch die Damen bewiesen, dass Deutschland bereits erstklassige Athletinnen im Streetlifting hervorgebracht hat: Sarah Anyamele verteidigte ihren Weltmeistertitel aus 2022 mit einer Gesamtwertung von 262,5 kg, welche gleichzeitig einem neuen Rekord entspricht. Auch in der Disziplin Muscleup stellte sie mit 22,5 kg einen Rekord für die Gewichtsklasse -70 kg auf.
Alle Ergebnisse können unter linktr.ee/FinalRep gefunden werden.
Großer Zuspruch von internationalen Coaches und Teams
Die Austragung und Organisation der Weltmeisterschaft wurde von vielen Athleten-Teams gelobt, unter anderem Team Frankreich: Laut eigener Aussage habe sich die Gruppe namens SWAT Team ausschließlich für die Teilnahme in Köln vorbereitet – mit vollem Erfolg: Zwei Athleten wurden Weltmeister, Chevillard Aubin und Ines Marius. Auch Coaches, wie unter anderem Hassan Faraj, der einige der amtierenden und ehemaligen Weltmeister begleitete, sind von der Qualität des Wettkampfes überzeugt: „FinalRep ist der einzige Wettkampf, zu den ich alle meine Athleten schicke. Wir werden auch bei FinalRep Benelux mit dabei sein“.
Carsten Seeger und Tim Reichelt, die beiden Mitgründer von FinalRep, zeigen sich zufrieden: „Die Stimmung dieses Jahr war mitunter die beste, die wir bisher hatten. Es sind sehr viele Zuschauer angereist, wir hatten eine stetig hohe Livestream-Zuschauerzahl und neue Prozesse, wie etwa die Angabe der Gewichte für Athleten über unsere neue App, wurden gut angenommen.“
Auch Tonio Zeidler bestätigt die positive Resonanz. Die neue App verhalf ihnen, die Veranstaltung reibungslos und professionell durchzuführen. „Wir haben neue Standards gesetzt, die weltweit Anerkennung erhalten. Unser Regelwerk wurde wieder optimiert, wir lernen von Veranstaltung zu Veranstaltung vieles dazu, was wir sofort aufnehmen und umsetzen.“
Im nächsten Schritt sei ein dopingfreier Wettkampf wichtig, so Zeidler. Hierfür arbeitet FinalRep bereits mit einem Partner am Dopingverfahren, um den Sport noch fairer zu gestalten. „Mit dem Angebot von Dopingtest werden die FinalRep Wettkämpfe noch professioneller. Es ist ein wichtiges Zeichen, das unsere Werte widerspiegelt“, so Marketingchefin Clara Fischer.