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Neues Rathaus, Foto: LEIPZIGINFO.DE
Neues Rathaus, Foto: LEIPZIGINFO.DE , Quelle: LEIPZIGINFO.DE

Leipzig will Zukunftszentrum für Europäische Transformation

Der Matthäikirchhof als idealer Standort

13.07.2021Stadtinformationen
Stadt Leipzig

Eine Kommission unter Vorsitz des früheren Ministerpräsidenten Matthias Platzeck empfiehlt den Aufbau eines Zukunftszentrums für Europäische Transformation und Deutsche Einheit im Osten Deutschlands. Die Stadt Leipzig und die Universität Leipzig haben nun ihr gemeinsames Interesse für den Standort Leipzig und hier speziell das Areal des Matthäikirchhofs bekundet.

Anlässlich der 30. Jahrestage der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit hat die Kommission Transformations- und Vereinigungsprozesse in ganz Deutschland untersucht. Der jetzt veröffentlichte Abschlussbericht „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ enthält die Handlungsempfehlung, zur „Stärkung des Vertrauens in die freiheitliche Demokratie und ihre Institutionen“ ein solches Zukunftszentrum zu errichten. Das Bewerbungsverfahren dafür wird derzeit erarbeitet.

Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Wir als Stadt und die Universität Leipzig würden uns sehr freuen, wenn Leipzig als Standort für das Zukunftszentrum ausgewählt wird. Ich kann mir keinen geeigneteren Standort vorstellen und in der Stadt keinen besseren als den Matthäikirchhof. Das Zukunftszentrum wäre die ideale Ergänzung zu unserem geplanten Forum für Freiheit und Bürgerrechte und würde die Nutzung dieses geschichtsträchtigen Areals um gleich mehrere Ebenen erweitern."

Inhaltlich soll das Zukunftszentrum laut Empfehlung auf drei Ebenen ausgerichtet sein: Das wissenschaftliche Institut mit Fokus auf Forschung („anwendungsorientierte Transformationsforschung“), das Dialog- und Begegnungszentrum, in dem neue Formate des Austauschs entwickelt werden können und das Kulturzentrum mit interdisziplinären Verknüpfungen zum Thema „Dauerausstellung und temporäre Werke“. Im Fokus stehen ebenfalls die Verknüpfung ländlicher Regionen sowie eine internationale Ausrichtung. Das Zukunftszentrum soll europaweit vernetzen und als kompetenter Ansprechpartner für internationale Fragen der Transformation und des Strukturwandels dienen.

Durch die vorhandene Infrastruktur, die bereits existierende erinnerungspolitische und wissenschaftliche Landschaft sowie die intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen europäischen Ländern lassen sich auch die Transformationsprozesse der umliegenden Regionen und des ländlichen Raums im Sinne des Anliegens der Kommission mit Leipzig als Standort so vernetzen, dass die innerstädtischen sowie die regionalen Partner Leipzigs davon profitieren.

Der Leipziger Matthäikirchhof als idealer Standort

Als Standort für das Zukunftszentrum bietet sich der Matthäikirchhof an. Ein in der Geschichte immer wieder umgestalteter Ort, an dem sich die Verwerfungen sowie Transformationsprozesse der jüngeren Geschichte von der NS-Zeit über Krieg und Befreiung sowie Stasi-Diktatur bis hin zur Friedlichen Revolution und den Nachwendeumbrüchen einzigartig bündeln. Für das geplante „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ erarbeitet die Stadt Leipzig bereits eine Vision für ein lebendiges Stadtquartier, dass es jetzt in einem einzigartigen Prozess einer demokratischen Neudeutung der Gesellschaft zurückzugeben gilt. Hier sollen unterschiedliche Disziplinen aus Wissenschaft und Kultur aufeinandertreffen, zum Austausch angeregt werden und in vielfältigen Formaten die Auseinandersetzung mit demokratischen und zukunftsorientierten Prozessen geführt werden.

Das Zukunftszentrum ist mit dem Standort Matthäikirchhof die Chance für Leipzig und die Region, die vielfältigen Themen der europäischen Einigung und der gelebten Demokratie für ganz Sachsen und darüber hinaus weiter zu entwickeln und die Erfahrungen sowie Herausforderungen von Stadt und Land gemeinsam in den Blickpunkt zu stellen. 



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