Die Stadt Leipzig hat bauliche Standards für Gründächer auf kommunalen Gebäuden beschlossen, die Planern als Grundlage für ihre Entwürfe dienen sollen. Wie die Verwaltungsspitze mitteilt, stehen dabei Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit an vorderster Stelle. Zudem dienen sie künftig als Gestaltungsinstrument städtischer Klimaschutzziele und der Anpassung an den Klimawandel.
Der bauliche Standard ist an die geltende Begrünungssatzung der Stadt Leipzig und an das Förderprogramm „Naturbasierte Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel“ angelehnt. Er formuliert Mindestanforderungen der Dachbegrünung, der energetischen Nutzung durch Solaranlagen (Photovoltaik und Solarthermie), der sicherheitstechnisch konformen Zugänglichkeit von Dächern und dem wirtschaftlichen Betrieb der multifunktionalen Dachflächen im Sinne aller notwendigen Gewerke. Die gewählten Dachtypen sind keine Sonderkonstruktionen und mit marktüblichen Handwerkerleistungen produktneutral abrufbar. Es gibt bereits kommunale Dächer in Leipzig wie in der Arthur-Nagel-Straße, die vergleichbar umgesetzt wurden. Ebenso Objekte, wie das BioCube auf der Alten Messe, die seit längerer Zeit mit einem vergleichbaren Dach- und Anlagenaufbau sehr gut funktionieren
„Der klimagerechte Ausbau der Gründächer auf kommunalen Gebäuden ist ein zentrales Ziel der Stadtentwicklung“, sagt Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg. „Die festgelegten baulichen Standards dienen der Stadt Leipzig als Instrument zur Qualitäts- und Kostensicherung bei Eigenbau, Sanierung und Anmietung von Gebäuden. Sie sind vornehmlich an Planende gerichtet. Dabei ersetzen die Vorgaben zu den baulichen und räumlichen Standards keine baurechtlichen und anderweitigen gesetzlichen Vorgaben oder Normen.“
Da die Investitionen für mehrere Jahrzehnte erfolgen, ist eine Ausrichtung der Dächer an den Zielen einer klimagerechten und nachhaltigen Stadtentwicklung von besonderer Bedeutung. Gleichzeitig soll mit den Neubau- und Sanierungsprojekten geprüft werden, wie die Umsetzung der inhaltlichen Ziele für die kommunale Klimaanpassung durch eine geschickte bauliche Gestaltung der Projekte unterstützt werden kann. Neben einer modernen kompakten Architektur beinhaltet dies auch Fragen der Flächenorganisation und den Grad der Flächennutzung sowie der Mehrfachnutzung von Dachflächen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Ausstattung der Dächer und deren technische Infrastruktur.
Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal: „Architektur und ökologische Erfordernisse sollen eng miteinander verzahnt werden und die nachhaltige Ausgestaltung der Dächer dazu beitragen, eine Lebensumgebung zu schaffen, die eine gesunde, klimagerechte und auf Chancengleichheit beruhende Lebensweise unterstützt. Kommunale Gebäude und deren Dächer müssen so geplant werden, dass sie für eine langjährige, gleichzeitig aber auch flexible Nutzung zur Verfügung stehen.“