Die Stadt produziert aktuell auf kommunalen Dächern rund 2.300 Megawattstunden Ökostrom pro Jahr. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 1.000 Einpersonenhaushalten. In den vergangenen Jahren wurden 38 neue Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden neu errichtet, 2025 sind weitere 15 Anlagen im Bau und in der Vorbereitung. Ein sichtbares Zeichen für gelebte Nachhaltigkeit ist die neue Photovoltaikanlage auf dem 3.370 Quadratmeter großen Dach der Kurt-Masur-Schule, die in diesen Tagen vom Netzbetreiber in Betrieb genommen wird. Die Leipziger Kommunale Energieeffizienz GmbH (LKE), ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Leipzig, hat die Anlage mit einer maximalen Leistung von 99 Kilowatt an der Grundschule in der Südvorstadt installiert.
Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt: „Rund 70 Prozent des erzeugten Stroms werden direkt in der Schule genutzt – ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Wir sehen hier ganz konkret, wie die kommunale Energiewende gelingen kann – Hand in Hand mit den Bürgerinnen und Bürgern.“ Die Initiative zur Anlage auf der Kurt-Masur-Schule kam nicht nur von der Stadt, sondern auch aus der Schulgemeinschaft selbst: Lehrerinnen, Lehrer und Eltern engagierten sich aktiv für das Projekt.
Christiane Dubiel, die kommissarische Schulleiterin, erklärt: „In unserer Zukunftswerkstatt setzen sich die Schülerinnen und Schüler jeden Freitag mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung auseinander. Mithilfe von kleinen Solarmodulen werden schuleigene Tablets auf dem Schulhof geladen. Und nun befinden sich die großen Solarmodule auf dem Schuldach, um uns bei Sonnenschein mit Strom zu versorgen. Das ist großartig. So können bereits Grundschülerinnen und Grundschüler die Energiewende hautnah erleben.“
Die Zusammenarbeit mit der LKE hat den Vorteil, dass Prozesse standardisiert und beschleunigt werden und auch kleinere Dächer mit PV-Anlagen ausgestattet werden können. LKE-Geschäftsführer Stephan Klan ergänzt: „Kurze Wege, große Wirkung – mit vereinten Kräften und einer starken Kooperation mit der Stadt Leipzig setzen wir ein Zeichen für den Klimaschutz.“
Die Photovoltaikanlage an der Kurt-Masur-Schule ist Teil der städtischen Initiative, kommunale Dächer zur Gewinnung erneuerbarer Energien weiter auszubauen. Dies betrifft sowohl bestehende Gebäude als auch Neubauvorhaben. In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche Anlagen mit einer maximalen Gesamtleistung von 2,1 Megawatt – dem sogenannten Megawatt Peak – errichtet, jährlich sollen hier zwischen 1 und 1,5 Megawatt Peak hinzukommen.
Insgesamt werden etwa 50 bis 70 Prozent des produzierten Stroms von den Einrichtungen selbst genutzt, der Rest als Überschuss ins Netz eingespeist. Die Kommune verfügt über rund 3.000 Dachflächen, die seit einem Beschluss des Stadtrates in 2020 und nach einer ersten Vorprüfung kontinuierlich auf verschiedene Kriterien hin untersucht werden – etwa nach Größe, Bauzustand und Denkmalschutz. Ein besonderes Projekt in Zusammenarbeit mit der LKE ist der geplante Photovoltaik-Carport auf dem P+R-Parkplatz an der Neuen Messe mit einer angestrebten Leistung von 1 Megawatt Peak.
Die LKE betreibt darüber hinaus inzwischen 125 Wärmeerzeugungsanlagen, deren Modernisierung bereits zu jährlichen CO₂-Einsparungen von rund 782 Tonnen geführt hat.