Mit seiner vierten Ausstellung stellt der Kunstverein Zentrale für Kunst e.V. Positionen in den Mittelpunkt, welche Ausblicke auf einen essentiellen Aspekt der künstlerischen Tätigkeit bieten: Das Material. 21 Studierende und Absolventen und Absolventinnen von insgesamt vier deutschen Kunsthochschulen sowie dieAngewandte Wien, der Central Saint Martins London, der ALUO Ljubljana und der AVU Prag werden ab Freitag, den 12. Mai 2023 um 18:00 Uhr im UG der Halle 14 in der Leipziger Baumwollspinnerei präsentiert. Die Arbeiten verknüpfen Medien, Materialien und Techniken und erschließen individuelle Blickwinkel auf das Thema des Kokons.
Der Kunstverein Zentrale für Kunst e.V. wurde 2022 gegründet und organisiert Gruppenausstellungen für herangehende Künstler*innen. Bereits im April 2022 begrüßte der Verein mit der überaus gut besuchten Ausstellung “Rausch” die Werkschauhalle der Baumwollspinnerei. Nun wurden mit einer weiteren Online-Ausschreibung die Arbeiten von 21 herausragenden Künstler*innen ausgewählt, welche im UG der Halle 14 ausgestellt werden. Mit wachsender Onlinepräsenz erfreut sich der Verein über die überaus vielseitigen Studienorte der immatrikulierten und absolvierten Künstler*innen.
Neben der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig sind diesmal Studierende oder Absolvent*innen der folgenden deutschen Kunsthochschulen dabei: Die Burg Giebichenstein, die Kunsthochschule Kassel und die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Darüber hinaus begrüßt Zentrale für Kunst e.V. die Teilnahme europaweiter Künstler*innen von dieAngewandte Wien, der Academy of Fine Arts and Design in Ljubljana sowie der Central Saint Martins London.
Den gezeigten Arbeiten gemein: Sie setzen sich mit verschiedenen Materialien und Medien assoziativ zum Thema Kokon auseinander. Dabei stellen sie das Material als essentiellen Aspekt ihres künstlerischen Arbeitsprozesses heraus, verknüpfen Medien, Techniken und Arbeitsstoffe und bieten interessante Interpretationen in Bezug auf den Arbeitstitel Kokon. Denn so wie das Material ein fundamentaler Teil des künstlerischen Schaffensprozesses ist, stellt der Kokon das organische Gerüst und die Bedingung für die Entwicklung der Raupe zu einem Seidenspinner dar.
Die gezeigten Arbeiten brechen das Zweidimensionale genauso auf wie die Gilden zwischen den Medien: Die Künstler*innen verwenden sowohl Kunststoff und Metall, Acrylmalerei und Stoff, Nylon 3D Druck und Garn, Beton und Holz, Ölfarbe und Silikon, selbstgefärbte Stoffe im Tufting, Gips und Pigment, Schaumstoff als auch Readymades und vieles mehr.
Der Titel Kokon liefert dabei sowohl sprichwörtliche als auch symbolische Interpretationsmöglichkeiten. Wortwörtlich bietet er einen Schutzraum zur Entwicklung eines längerfristigen Prozesses. Symbolisch steht der Kokon für ein Verwandlungsstadium während der Metamorphose - die Weiterentwicklung im Sinne der Selbstentfaltung. Umhüllt von einer schützenden Hülle markiert das Puppenstadium die Zeit einer inneren Transformation, welche bis zu ihrer Öffnung verborgen bleibt. Von außen betrachtet bleibt vorerst nur eine neugierige Erwartung.
Gleich wie der äußere Blick auf einen belebten Kokon lässt auch die massive Backsteinarchitektur der ehemaligen Baumwollspinnerei bereits Blicke ins Innere des niedrig gelegenen Ausstellungsraums der Halle 14 UG zu. Der helle Raum bietet mit seinen 350 m2 Platz sowohl für großformatige Wandarbeiten als auch für installative Positionen.
Wo früher eine wichtige Produktionsstätte und langjähriger Mittelpunkt der Verwertung von Baumwollmaterial stattfand, lehnt heute Zentrale für Kunst e.V. an den räumlichen Kontext des Spinnereigeländes an und eröffnet die Ausstellung Kokon.
KOKON
12.05. – 29.05.2023
Halle 14 UG | Baumwollspinnerei | Spinnereistraße 7 | 04179 Leipzig
Vernissage | 12.05.2023 | 18 Uhr | Bar, DJ-Sets
Öffnungszeiten | Do – FR: 16 – 19 Uhr | SA – SO: 14 – 19 Uhr
27.05. Pfingstmontag 14 – 19 Uhr | Pfingstparty | Bar, DJ-Sets
