In seinem Heimatland Litauen gilt der Spätromantiker Mikolajus Konstantinas Čiurlionis als Nationalkomponist und ist auch als Maler bekannt. Auf beiden Gebieten zeigte er schon früh seine Begabung. Besonders interessierte er sich für die Natur. So trägt eines seiner ersten Werke für Orchester den Titel „Miške“ („Im Wald“).
Čiurlionis studierte zunächst in Warschau, dann 1901/02 unter der Inskriptionsnummer 8445 am Leipziger Konservatorium. An letzterem schrieb er sich jedoch unter dem Nachnamen Czurlanis ein.
Čiurlionis experimentierte gerne mit Klangfarben und bezeichnete seine Gemälde, die in Russland und Polen ausgestellt wurden, sogar zuweilen als „Sonaten“. Synästhesie, also Farben in der Musik zu hören (wie es auch bei dem russischen Komponisten Alexander Skrjabin der Fall war), prägte sein Schaffen.
Im Alter von nur 35 Jahren starb Čiurlionis an einer Lungenentzündung. Seine Musik wurde erst nach seinem Tod bekannt – zunächst zwischen 1918 und 1940, als Litauen rund zwei Jahrzehnte erstmals in seiner Geschichte unabhängig war. Mit dem Einmarsch der Roten Armee begann jedoch eine Zeit der Unterdrückung durch die Sowjetunion. Erst seit 1990 ist das Land wieder eigenständig, und die Kompositionen von Čiurlionis, dessen Geburtstag sich 2025 zum 150. Mal jährt, spielen wieder eine größere Rolle.
An der HMT hatte es bereits im Mai 2025 ein kleineres Konzert zu Ehren des litauischen Musikers gegeben.
Am Mittwoch, 22.10. ab 19.30 Uhr erklingen im Großen Saal der HMT Leipzig, Grassistraße 8 Werke für Streichquartett und Klavier sowie Improvisationen zu Themen von Mikolajus Konstantinas Čiurlionis mit Prof. Michael Wollny (Klavier) und Prof. Thomas Lennartz (Orgel) sowie andere Kompositionen.
Mittwoch, 22.10.2025, 19.30 Uhr, HMT Leipzig, Grassistr. 8, Großer Saal
Konzert anlässlich des 150. Geburtstages von Mikolajus Konstantinas Čiurlionis (1875-1911)
Eintritt frei