Die mittleren persönlichen Nettoeinkommen der Leipzigerinnen und Leipziger sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Die starke Inflation zum Jahreswechsel 2022/2023 schmälert diese Entwicklung jedoch gravierend. Dies geht aus dem ausführlichen Ergebnisbericht zur Kommunalen Bürgerumfrage hervor, der jetzt vorliegt. Berücksichtigt man die Preissteigerung, so mussten die Leipzigerinnen und Leipziger im Vergleich zum Vorjahr so genannte reale Einkommensverluste von 5 Prozent in Kauf nehmen, unter den Erwerbstätigen fiel dieser Wert mit 6 Prozent nicht ganz so gravierend aus. Die relativ guten Einkommenszuwächse in den Krisenjahren der Pandemie schmolzen durch die Inflation zwischen Anfang 2022 und Anfang 2023 wieder auf das reale Einkommensniveau von 2019 zusammen.
Die Einführung des Bürgergeldes zum 1. Januar 2023 mit einer deutlichen Erhöhung der Regelsätze um 53 Euro auf 502 Euro kompensierte die realen Einkommensverluste der Leistungsberechtigten. 2023 gab es zudem in zahlreichen Branchen deutliche Lohnzuwächse und Tarifanpassungen. Ob und in wie weit nach diesen Lohnzuwächsen reale finanzielle Verluste oder Zugewinne zu verzeichnen sind, wird die nächste Kommunale Bürgerumfrage zeigen. Die entsprechenden Fragebögen sind bereits an ausgewählte Bürgerinnen und Bürger verschickt worden.
Der Abschlussbericht zur Kommunalen Bürgerumfrage zeigt ein in Zahlen gegossenes Spiegelbild der Stadtgesellschaft in Zeiten von Inflation und multiplen Krisen.
Weitere ausgewählte Ergebnisse:
Nachdem der Ausstattungsgrad mit Pkw in den Leipziger Haushalten viele Jahre auf einem konstanten Niveau lag, sinkt dieser Anteil im Jahr 2022 deutlich von 62 auf 56 Prozent ab. Dieser Rückgang spiegelt sich auch in erstmals sinkenden Zulassungszahlen wider. Überdurchschnittlich viele Pkw finden sich in Paarhaushalten: Rund ein Viertel der Paare im erwerbsfähigen Alter verfügt über zwei oder mehr Pkw. Sechs von zehn Alleinstehenden leben ohne Auto.
Der Anteil des ÖPNV an den Arbeitswegen erreicht nach einem Einbruch in den Pandemiejahren 2020 und 2021 wieder das Niveau des Jahres 2019 und baut seinen Anteil über den gesamten Zeitraum seit 2019 um +3 Prozentpunkte aus. Das mit 71 Prozent am häufigsten in Leipziger Haushalten vorhandene Verkehrsmittel ist das Fahrrad.
Die Hälfte der Leipziger Bevölkerung hat einen Body-Mass-Index von 25 und mehr und gilt damit als übergewichtig. Bei den Männern ist dieser Anteil mit 56 Prozent deutlich größer als bei den Leipziger Frauen (45 Prozent). Einen starken Anstieg verzeichnet aktuell die Altersgruppe zwischen 18 und 34 Jahren.
Insgesamt geben 41 Prozent der Befragten an, dass ihnen konkrete digitale Verwaltungsangebote bekannt sind. 7 von 10 Leipzigerinnen haben bereits die Online-Terminvergabe der Stadtverwaltung genutzt, bei 90 Prozent ist sie bekannt. Auch den Antrag auf Briefwahlunterlagen haben bereits 29 Prozent der Leipziger genutzt, weitere 27 Prozent kennen ihn.
Weitere Informationen und den ausführlichen Bericht gibt es online unter www.leipzig.de/statistik.
