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Das ausgebrannte Kaufhaus Bamberger und Hertz in Leipzig unmittelbar nach den Novemberpogromen, 10. November 1938. Quelle: Stadtgeschichtliches Museum, Quelle: Stadtgeschichtliches Museum, Inventarnummer F/9046a/AB
Das ausgebrannte Kaufhaus Bamberger und Hertz in Leipzig unmittelbar nach den Novemberpogromen, 10. November 1938. Quelle: Stadtgeschichtliches Museum, Quelle: Stadtgeschichtliches Museum, Inventarnummer F/9046a/AB

Holocaust-Ausstellung: Markt der Möglichkeiten und Vortrag im Neuen Rathaus Leipzig

9. März 2023 von 16 bis 18 Uhr in der Oberen Wandelhalle

04.03.2023Veranstaltungen
Stadt Leipzig

Im Rahmen der Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Museums, die noch bis 17. März 2023 zu sehen ist, lädt die Stadt Leipzig in Kooperation mit dem Ariowitsch Haus e.V. am 9. März, von 16 bis 18 Uhr, zu einem Markt der Möglichkeiten in die Obere Wandelhalle des Neuen Rathauses. Hier präsentieren sich verschiedene Institutionen und Vereine, wie die Ephraim Carlebach Stiftung, das Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, die Sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., das Schulmuseum Leipzig und die Gedenkstätte für Zwangsarbeit.

Im Anschluss, um 19 Uhr, hält Dr. Sascha Lange in der Unteren Wandelhalle den Vortrag „Die Leipziger Meuten - Jugendopposition im Nationalsozialismus“. Für diese oppositionellen Jugendgruppen der NS-Zeit war Leipzig ein Zentrum. Bis zu 1.500 Mädchen und Jungen trafen sich ab Mitte der 1930er Jahre jenseits der Hitlerjugend und lehnten sich gegen den Nationalsozialismus auf. Eine weitere Jugendgruppe kam 1942 dazu, die „Broadway-Gangster“. In seinen Ausführungen skizziert Dr. Lange die Veränderung der Jugendkultur in dieser Zeit – weg von den Wandergruppen hin zu Tanzsälen, Kinos, Schallplatten und Anzügen. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei.

Die Holocaust-Ausstellung, die seit Januar im Leipziger Rathaus gezeigt wird, geht der Frage nach, wie es überhaupt zum Holocaust kommen konnte. Sie beleuchtet die Rolle der Bevölkerung und zeigt eine Vielzahl von Motiven und Spannungen, wie zum Beispiel Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Karriereangst, Gruppenzwang bis hin zu Chancen auf materiellen Gewinn, auf. Es werden aber auch Personen gezeigt, die sich dem entgegengestellt und ihre Mitmenschen nicht verraten haben.

Die Ausstellung in Leipzig, für die von Montag bis Freitag in der Zeit von 9-16 Uhr Führungen möglich sind, kann mit einem Rundgang zu lokalen Schauplätzen der Verfolgung von Leipziger Jüdinnen und Juden ergänzt werden. Für diese Angebote bittet die Stadt Leipzig um die vorherige Anmeldung und Buchung über das Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig, via E-Mail: Schulmuseum@leipzig.de.

Alle Infos zur Ausstellung und dem Rahmenprogramm sind unter www.leipzig.de/holocaust-ausstellung zu finden. 



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