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Sommersaal im Bach-Museums Leipzig, Foto: Martin Klindtworth
Sommersaal im Bach-Museums Leipzig, Foto: Martin Klindtworth

Historischer Leipziger Festsaal erstrahlt in neuem Glanz

Notenspur-Salon im frisch restaurierten Sommersaal des Bach-Museums Leipzig

04.02.2022Kultur
Bach-Archiv

Nach mehrwöchigen Restaurierungsarbeiten öffnet der barocke Sommersaal des Bach-Museums Leipzig wieder für Publikum. Die erste öffentliche Veranstaltung ist ein Notenspur-Salon mit dem Ensemble Musical Delight aus Bremen. Tickets für das Konzert am 13. Februar 2022, um 15 Uhr, sind im Museumshop und an der Tageskasse erhältlich.

Das Bremer Ensemble Musical Delight mit Dorothee Kunst (Traversflöte) und Susanne Peuke (Theorbe, Barockgitarre) präsentiert unter dem Motto »Der musikalische Streit« ab 15 Uhr einen klingenden Wettbewerb barocker Musikstile. Das Programm verspricht von Wasserspielen, einer verliebten Nachtigall bis hin zu Variationen über einem »Bass-Groove« zahlreiche akustische Überraschungen italienischer und französischer Komponisten – dargeboten im Festsaal eines der schönsten Barockhäuser der Stadt Leipzig, dem Bosehaus am Thomaskirchhof.  

Der vermögende Gold- und Silberwarenhändler Georg Heinrich Bose ließ seine Hausanlage am Thomaskirchhof im Jahr 1711 aufwändig umbauen. Im Hintergebäude entstand ein repräsentativer Festsaal, der seinerzeit einen reizvollen Ausblick auf den Hausgarten bot. Der 60 qm große, lichtdurchflutete Saal war kostbar ausgestattet. Vier große Spiegel wurden an den gegenüberliegenden Fensterfronten angebracht und die unteren Wände zierten 15 cm große Sockelmalereien. Der nicht beheizbare Saal konnte nur in der warmen Jahreszeit genutzt werden, was ihm den Namen »Sommer-Saal« eintrug.   

Der Sommersaal ist eine architektonische Rarität: Durch Betätigung einer raffinierten Mechanik kann das Deckengemälde bis auf die Deckenebene des oberen Geschosses hochgezogen werden und gibt den Blick auf eine Galerie mit umlaufender Balustrade frei. Die Schall- bzw. Echokammer ermöglichte die Begleitung von Festlichkeiten durch bis zu zwölf Musiker, ohne dass diese im Saal störten oder gesehen wurden. Johann Sebastian Bach dürfte als Freund des Hauses  hin und wieder in diesem Saal musiziert haben, und auch heute erklingt im Sommersaal des Bosehauses regelmäßig Musik: Eine sonntägliche Kammerkonzertreihe ist der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts gewidmet.  

Das Bach-Museum Leipzig befindet sich direkt gegenüber der Thomaskirche und hat von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 Uhr und 18 Uhr geöffnet. Die Karten für die Sommersaal-Konzerte sind im Museumsshop sowie an der Tageskasse zum Preis von 20 Euro, ermäßigt 15 Euro, (jeweils inkl. VVK-Gebühr) erhältlich. Eine Vorreservierung aufgrund der Corona-bedingt begrenzten Platzkapazität wird empfohlen. Derzeit gilt für Konzerte im Bach-Museum die 2G-plus-Regel (geimpft und getestet bzw. geimpft und geboostert). Entsprechende Nachweise sind bereitzuhalten. Besucherinnen und Besucher müssen während des gesamten Konzerts eine FFP2-Maske tragen.



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