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GWZO-Jahrestagung in Leipzig widmet sich dem Vergleich in der Osteuropa-Forschung

internationale Wissenschaftler diskutieren neue Ansätze der vergleichenden Forschung

28.05.2021Wissenschaft
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig diskutiert auf seiner Jahrestagung vom 9. bis 11. Juni 2021 mit internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neue Ansätze der vergleichenden Forschung. Erstmals wird die Jahrestagung aufgrund der aktuellen pandemischen Lage vollständig digital ausgerichtet.

Forschen zum, mit und im östlichen Europa – der Forschungsansatz des GWZO vereinigt Komparatistik, Interdisziplinarität und Transnationalität. 2021 wird der Vergleich als Forschungsmethode in den Fokus der GWZO-Jahrestagung gerückt. Die diesjährige Konferenz knüpft an aktuelle Bestrebungen in den Global und Area Studies an, die auf die Überwindung von normierten, räumlich fixierten Ansätzen abzielen. Durch Dezentrierung und multiperspektivische Analysemethoden können Asymmetrien, soziale Marginalität, Minderheiten und Fragen von Peripherie und Zentrum beleuchtet werden. Im Rahmen der dreitägigen Online-Veranstaltung sollen die Möglichkeiten und Herausforderungen aktueller und zukünftiger Ansätze der vergleichenden Forschung diskutiert werden. Die Keynote von Prof. Dr. Martin Müller zum "Global East" wird gemeinsam mit dem Leibniz ScienceCampus "Eastern Europe – Global Area" (EEGA) durchgeführt. | Zum Programm: https://bit.ly/348dp0g

Der Vergleich gehört zu den am häufigsten verwendeten Ansätzen in den Geistes- und Sozialwissenschaften und war kontinuierlich methodologischen Diskussionen unterworfen. „Es gibt derzeit eine neue Debatte über die Methoden des Vergleichs, allerdings unter geänderten Vorzeichen", erklärt Dr. Corinne Geering, die seit 2019 die neu eingerichtete GWZO-Nachwuchsgruppe "Ostmitteleuropa im Vergleich" leitet. „Wir interessieren uns vielmehr für sich überlagernde Räume und dynamische Prozesse, indem wir Veränderungen, Krisen und Zäsuren berücksichtigen. Dadurch werden soziale, wirtschaftliche, kulturelle und andere Ungleichheiten zu einem zentralen Bestandteil des Vergleichs.“ Die Historikerin organisiert die Jahrestagung gemeinsam mit Hana Rydza und Theo Schley, die beide in der GWZO-Nachwuchsgruppe promovieren. | Mehr zur GWZO-Nachwuchsgruppe: https://bit.ly/2SZswa6

Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) erforscht in vergleichender Perspektive die historischen und kulturellen Phänomene und Prozesse in dem Raum zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Die am Institut tätigen Wissenschaftler*innen repräsentieren verschiedene Disziplinen der Geisteswissenschaften, darunter Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. In seiner Forschungsarbeit stützt sich das GWZO auf ein dichtes Netz an Kooperationsbeziehungen mit Wissenschaftseinrichtungen in Europa und Übersee. www.leibniz-gwzo.de

Jahrestagung des GWZO
Asymmetries of a Region: Decentring Comparative Perspectives on Eastern Europe
9. – 11. Juni 2021, Ort: online

Keynote
Martin Müller (Lausanne) | Go East: Thinking beyond North and South
9. Juni 2021, Ort: online

Die Keynote wird live auf YouTube gestreamt:
https://youtu.be/GdmljylC_Bc

Der Vortrag ist eine Kooperation mit dem Leibniz-Wissenschaftscampus „Eastern Europa – Global Area“.



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