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Grundsteinlegung Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig, Foto: jehnichen_fotografie
Grundsteinlegung Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig, Foto: jehnichen_fotografie

Grundsteinlegung Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig

Erinnern, entdecken, erleben: Am 9. Oktober 2025 wurde der Grundstein gelegt

10.10.2025 Stadtinformationen
Stiftung Friedliche Revolution

36 Jahre nach der Friedlichen Revolution stand der 9. Oktober 2025 ganz im Zeichen des Freiheits- und Einheitsdenkmals in Leipzig. Gemeinsam mit zahlreichen Gästen und Förderern aus Politik, Kultur feierten tausende Leipziger auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz die Grundsteinlegung für diesen national bedeutsamen Erinnerungsort an seinem künftigen Standort.

Auf der Festveranstaltung sprachen u.a. der Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer, der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung sowie Gesine Oltmanns, Projektleiterin des Denkmalprozesses für die Stiftung Friedliche Revolution.

Weimer erklärte: „Im Herzen von Leipzig wollen wir an einen entscheidenden Wendepunkt der deutschen Geschichte erinnern. Die ostdeutschen Bürgerinnen und Bürger, die im Herbst 1989 mit Kerzen in den Händen für eine freiheitliche Demokratie und für Menschenrechte demonstrierten, öffneten den Weg in die gemeinsame Zukunft unseres Landes. Sie haben uns gezeigt, welche unwiderstehliche Kraft in der Idee der Freiheit steckt. Ihr Mut erinnert uns bis heute daran, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist – und dass sie nur dort lebt, wo Menschen bereit sind, für ihre Überzeugungen einzustehen. Gern unterstütze ich daher gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig den Bau des Denkmals mit bis zu 2,5 Millionen Euro aus dem Bundeskulturhaushalt.“

Musikalischer Höhepunkt war die Uraufführung des eigens für diesen Anlass komponierten Chorwerkes „Unser Mut wird nah bei uns sein“ in Kooperation mit der Oper Leipzig. 170 Kinder und Jugendliche aus Leipzig und der Partnerstadt Lyon setzten ein musikalisches Zeichen für Freiheit und europäische Verbundenheit.

Mit der Grundsteinlegung wurde ein bedeutender erster Schritt zur Umsetzung des Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmals gesetzt, das künftig integraler Bestandteil der Gestaltung des Wilhelm-Leuschner-Platzes sein wird. Der Siegerentwurf „Banner, Fahnen, Transparente“ soll 2029 fertiggestellt sein und sich harmonisch in den parkähnlich angelegten Westteil des Platzes einfügen. Dabei wird er sich im Einklang mit dem Entwurf „Ökotopia“ des Berliner Büros LOIDL befinden. Der Bund fördert den Bau mit rund 2,5 Millionen Euro, der Freistaat Sachsen mit 1,5 Millionen Euro und die Stadt Leipzig mit 1 Million Euro.

Politische Basis für das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig sind zwei Beschlüsse des Bundestages aus den Jahren 2008 und 2017 sowie Beschlüsse der Leipziger Ratsversammlung. Eine repräsentative Befragung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal von 2018 hatte ergeben: 80 Prozent aller Bürger/-innen in Leipzig und 70 Prozent der Bundesbürger/-innen befürworten ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig.

Die Stiftung Friedliche Revolution hat als Vertreterin der Zivilgesellschaft seit 2021 den Denkmalsprozess und den internationalen künstlerischen Wettbewerb mit einem hohen Maß an Transparenz, an Bürgerbeteiligung und mit umfassender fachlicher Expertise aus dem In- und Ausland moderiert.

Gesine Oltmanns, Ehrenvorstand der Stiftung Friedliche Revolution, ist sich sicher, „dass dieses Denkmal neben der Erinnerung an die Friedliche Revolution ein lebendiger Anstoß für Engagement und Zivilcourage wird. 1989 hat gezeigt, dass der Schulterschluss in Solidarität und Gewaltfreiheit gelingen kann, dass gemeinsam Demokratie erreicht, gestaltetet und bewahrt werden kann werden kann. Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig wird dafür stehen und sensibilisieren.“

Im Oktober 2024 kürte die internationale Jury den Siegerentwurf.  Durchgesetzt hatte sich mit großer Mehrheit der gemeinschaftliche Entwurf „Banner, Fahnen, Transparente“ von ZILA Architekt.innen, Architekten, Leipzig (Clemens Zirkelbach, Peter Ille, Dirk Lämmel und Alexej Kolyschkow), mit Bea Meyer, Künstlerin, Leipzig, und Michael Grzesiak, Architekt, Leipzig.

Jury-Vorsitzender Kjetil Thorsen (Norwegen) sagte damals: „In Summa freue ich mich ganz besonders, dass das Projekt so mit einem Entwurf beschenkt wird, der im globalen Kontext einen Maßstab setzen wird."



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LEIPZIGINFO.DE
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