36 Jahre nach der Friedlichen Revolution steht der 9. Oktober in diesem Jahr im Zeichen des Freiheits- und Einheitsdenkmals in Leipzig. Im Rahmen des Leipziger Lichtfestes laden die Stadt Leipzig und die Stiftung Friedliche Revolution zur feierlichen Grundsteinlegung des Freiheits- und Einheitsdenkmals ein. Von 20 bis 22 Uhr erwartet alle Besucherinnen und Besucher am FREI_RAUM-Pavillon der Stiftung Friedliche Revolution auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ein festliches Bühnenprogramm mit Musik und Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Der Grundstein wird im Rahmen einer Inszenierung enthüllt, die die Leipziger Agentur Hahnlive gemeinsam mit den preisgekrönten Künstlerinnen und Künstlern sowie Architekten vorbereitet. Musikalischer Höhepunkt ist die Uraufführung des Chorwerkes „Unser Mut wird nah bei uns sein“ in Kooperation mit der Oper Leipzig. 170 Kinder und Jugendliche aus Leipzig und der Partnerstadt Lyon setzen ein musikalisches Zeichen für Freiheit und europäische Verbundenheit. Die Tanzcompany der Gerda-Taro-Schule umrahmt die Grundsteinlegung mit einer Performance.
Bei den Leipzigerinnen und Leipzigern ist die Vorfreude auf das Denkmal von nationaler Bedeutung sogar messbar. So zeigen jüngste Ergebnisse der kommunalen Bürgerumfrage 2024 hohe Zustimmungswerte für den Bau: 60 Prozent der Befragten finden diesen demnach wichtig, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution auch für die Generation wachzuhalten, die den Herbst '89 nicht persönlich erlebt hat. Mehr als die Hälfte sprechen der Friedlichen Revolution trotz der aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel oder den Konflikten in Ukraine und Nahost nach wie vor eine wichtige Rolle für Leipzig zu.
Mit der Grundsteinlegung wird ein bedeutender erster Schritt zur Umsetzung des Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmals gesetzt, das künftig integraler Bestandteil der Gestaltung des Wilhelm-Leuschner-Platzes sein wird. Der Siegerentwurf „Banner, Fahnen, Transparente“ der ZILA-Architekten Leipzig gemeinsam mit Architekt Michael Grzesiak und Künstlerin Bea Meyer soll 2029 fertiggestellt sein und sich harmonisch in den parkähnlich angelegten Westteil des Platzes einfügen. Dabei wird er sich im Einklang mit dem Entwurf „Ökotopia“ des Berliner Büros LOIDL einbetten. Der Bund fördert den Bau mit rund fünf Millionen Euro, der Freistaat Sachsen mit 2,5 Millionen Euro.