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Martin Wilmes: Schubladensäule; Bremen, 2019; Eiche massiv, geölt; Multiplex; HpL Kompaktplatte, Foto: Stefan Schmidbauer
Martin Wilmes: Schubladensäule; Bremen, 2019; Eiche massiv, geölt; Multiplex; HpL Kompaktplatte, Foto: Stefan Schmidbauer

GRASSIMESSE LEIPZIG 2021

Rund 100 Künstlerinnen und Künstler, Designerinnen und Designer aus Europa und Asien zu Gast

07.08.2021Veranstaltungen
GRASSI Museum

Für die Teilnahme an der vom 29.10. bis 31.10. 2021 stattfindenden GRASSIMESSE im Leipziger GRASSI Museum für Angewandte Kunst sind 100 Aussteller*innen aus acht europäischen Ländern sowie aus Taiwan, Japan, Südkorea und China ausgewählt worden. Das diesjährige Gastland Italien stellt virtuoses und überraschendes Design und Kunsthandwerk vor.

Die GRASSIMESSE gilt als eine der führenden internationalen Verkaufsmessen für angewandte Kunst und Design, als Treffpunkt für Kreative, Galerien, Fachleute und an Design und Gestaltung Interessierte. Die Grassimesse lädt zum Schauen, Kaufen und Informieren ein und zeigt Tendenzen und Innovationen in den Bereichen Mode und Textil, Schmuck und Accessoires, Keramik, Porzellan, Möbel, Holz, Metall, Glas, Papier und Spielzeug.

Schwerpunkte

Die Schwerpunkte der diesjährigen Grassimesse liegen in den Bereichen Schmuck, Keramik, gefolgt von Holz, Textil und Papier/Buchkunst. Von handwerklich exzellent gearbeitetem Möbelstücken und humorvollen Wandinstallationen bis hin zu filigranem Papierschmuck und hervorragend gearbeiteter Keramik reicht die Spannbreite der zu verkaufenden Arbeiten. Knapp ein Drittel der Aussteller*innen ist erstmals auf der Grassimesse 2021 vertreten, alle Weiteren waren zumindest auf einer der vergangenen Grassimessen zu Gast.

Neuentdeckungen und Experimentelles

Neben arrivierten und der Grassimesse seit langem verbundenen Ausstellern gibt es eine Reihe von Premieren. So ist beispielsweise erstmals dabei die aus Lettland stammende und in Frankfurt/M. ansässige Sarmite Polakova. Sie forscht intensiv zu Naturmaterialien und arbeitet aktuell mit Kiefernrinde, die sie in unterschiedliche Zustände versetzt. In Streifen geschnitten und geflochten, kann die naturbelassene Rinde zu großen Objekten und sogar Sitzmöbeln verarbeitet werden. Mit Kunstsoff versetzt, werden Rindenpartikel zu wasserdichten Gefäßen.

Auch Beate Eismann aus Halle/Saale arbeitet seit jeher experimentell, moderne Technologien fordern sie geradezu heraus. Die Schmuckkünstlerin hat sich mit ihrer Objektgruppe „Units“ ganz gezielt mit dem Gegenüber von Tradition und zeitgenössischer Gestaltung auseinandergesetzt. So verwendet sie als Ausgangsmaterial die Rohformen der Matroschka-Puppen und stellt sie mittels Reihung und Rhythmisierung sowie durch individuelle Dekore in einen neuen Kontext.

Humorvolles und Bissiges stellt die Leipziger Firma „Doppeldenk“ vor. Das Designerduo hat sich ein eigenes Sprachrepertoire entwickelt, das sich auf freie Skulpturen, Wandinstallationen und Drucksachen anwenden lässt. Es bewegt sich zwischen Comic, Emojis und kreativer Typografie. Besonderer Fokus liegt jedoch auf der Verarbeitung von Holz und verweist auf erzgebirgische Wurzeln.

Specials und Hochschulpräsentationen

Erstmals zu Gast ist die Münchner Galerie Biró. Angefangen hat Olga Zabel-Biró als Spezialistin für Schmuck aus Kunststoff. Heute repräsentiert sie und ihr Team zahlreiche international renommierte Schmuckkünstler und Schmuckkünstlerinnen. Als weiterer Gastbeitrag bereichert das Designbüro „The Fild“ die Messe. In Kiew ansässig, jedoch international ausgerichtet, bietet es Produkte für Freunde des schlichten und anspruchsvollen Designs.

Erzgebirgische Traditionen sind Thema der „Denkwerkstatt Erzgebirge“, die von Prof. Ines Bruhn/Westsächsische Hochschule Zwickau, Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg, kuratiert wird. Dieses Projekt vereint acht Künstlerinnen und Künstler, die sich mit den Ausgangsmaterialien der „Männelmacher“ auseinandersetzen. Die Spielzeuggestalter oder die Hersteller weihnachtlicher Volkskunst können auf eine lange handwerkliche Tradition blicken, doch inzwischen werden auch viele der Objekte aus automatisiert hergestellten Kleinteilen montiert. Kann man die traditionellen Formen des Kunsthandwerks aus dem Erzgebirge in neue Kontexte bringen und über verfremdende Effekte neue Anwendungen erschließen? Eine Gruppe von Künstlern geht dieser Frage nach und präsentiert die Ergebnisse zur Grassimesse.

Neben der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst aus Hildesheim, die sich mit Schmuck und Gerät vorstellt, stellen sich Studierende der benachbarten Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle an zwei Fachbereichen vor. Die Klasse Keramik von Prof. Martin Neubert und die Klasse Buchkunst unter der Leitung von Prof. Sabine Golde sind mit ausgewählten Arbeiten zu Gast.

Gastland Italien

Italien ist mit zwei Präsentationen zu Gast. Die von Waldemar Kerschbaumer, Kreativdirektor seiner Agentur adpassion, zusammengestellte Schau „Italia Plurale“ stellt 15 italienische Kunsthandwerker*innen und Designer*innen vor. Dabei gibt es Skurriles wie auch handwerklich Virtuoses zu bewundern. Vom riesigen Walfisch aus Metall bis zur Tabakspfeife in Schneckenform. Konzeptionell dagegen sind die Arbeiten der Studierenden der Freien Universität Bozen. Das Projekt „Bastoni“ vereint (nicht immer ernst gemeinte) Spazierstöcke für beinahe alle Lebenslagen.

Ausstellungsbereiche

Was im vergangenen Jahr noch als Notlösung neu eingeführt wurde, hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass sie 2021 als beinahe selbstverständlich erwartet wird. Die Erweiterung der Messestände in die Ständige Ausstellung „Antike bis Historismus“ wird in diesem Jahr fortgesetzt. Für Besucher*innen und Ausstellende ergeben sich hier reizvolle Kombinationen und Dialoge zwischen Tradition und Gegenwart. Geschichte der Grassimesse

Die historischen Wurzeln der GRASSIMESSE liegen im Jahr 1920. Gestern wie heute sind künstlerische Qualität in Gestaltung und Ausführung ebenso wie Eigenständigkeit und Experimentierfreudigkeit entscheidende Kriterien für die Auswahl der Jury. http://www.grassimesse.de/de/geschichte/

GRASSIMESSE LEIPZIG
Termin: 29.10. - 31.10. 2021
Öffnungszeiten: 29.10. + 30.10., jeweils 10 -19 Uhr, 31.10. 10 -18 Uhr
Eintritt: Tagesticket 8 € für Erwachsene, bis 18 Jahren freier Eintritt



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